Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing
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Amateurfunktechnik<br />
Praktische KW-Stabantenne<br />
<strong>für</strong> den Portabeleinsatz<br />
SIEGMAR LENZ – DL7VSL; FRANK SICHLA – DL7VFS<br />
Winterzeit ist Heimwerkerzeit <strong>für</strong> den <strong>Funk</strong>amateur, und Antennen sind<br />
ein Thema, an dem sein Interesse nie abreißen wird. Hier eine neue<br />
Bereicherung <strong>für</strong> den Antennen-Selbstbausektor: die Baubeschreibung<br />
einer fernabstimmbaren 5-m-Teleskopantenne, die sich <strong>für</strong> die Kurzwellenbänder<br />
ab 80 m eignet.<br />
Die nachfolgend beschriebene Antenne<br />
hat sich vielfach bewährt, weil sie sich<br />
besonders einfach installieren und betreiben<br />
läßt. Auch der Nachbau ist nicht<br />
schwer: Die meisten Bauteile sind recht<br />
unkritisch, so daß man zu Teilen aus alten<br />
Geräten oder aus den Tiefen der Bastelkiste<br />
greifen kann. Und was nicht schon<br />
vorhanden ist, bekommt man im nächsten<br />
Bau- und Heimwerkermarkt bzw. im <strong>Elektronik</strong>fachhandel.<br />
■ Mechanischer Aufbau<br />
Die insgesamt 5 m lange Teleskopantenne<br />
besteht aus fünf Aluminiumrohren (Hartaluminium!)<br />
mit 1 mm Wanddicke von je<br />
1 m Länge. <strong>Das</strong> obere Rohr sollte 4 mm<br />
Außendurchmesser aufweisen, die darunter<br />
folgenden entsprechend 6 mm und 8 mm.<br />
<strong>Das</strong> ist aus Gründen der Standfestigkeit<br />
wichtig. <strong>Das</strong> „tiefste“ Rohr hat beim<br />
Muster 16 mm Außendurchmesser, so daß<br />
sich im unteren Teil der Antenne Zwischenlagen<br />
erforderlich machten. Hier ist<br />
der Nachbauer jedoch nicht so sehr an<br />
das Einhalten bestimmter Werte gebunden,<br />
so daß sich die Beschaffung vereinfacht.<br />
Vier Rohre sind an einem Ende mindestens<br />
auf 30 mm Länge zu schlitzen. An<br />
diesen Schlitzen sieht man, wenn das<br />
Ende des gerade ausgezogenen Rohres<br />
erreicht ist; der Hauptzweck ist jedoch<br />
beste Kontaktgabe. Optimaler Andruck bedeutet<br />
hier nicht nur hohe mechanische<br />
1204 • FA 11/95<br />
Stabilität, sondern auch gute elektrische<br />
<strong>Funk</strong>tion der Antenne. Im Muster dienten<br />
als Klemmvorrichtungen vier Ringe aus<br />
Stabilbaukasten-Teilen, die ihre <strong>Funk</strong>tion<br />
dank festgelöteter M4-Schrauben und kleiner<br />
Flügelmuttern bestens erfüllen.<br />
Mobile Stabantennen besitzen einen Federfuß;<br />
auch beim Muster wurde einer vorgesehen.<br />
Der Grund: Während sich die Antenne<br />
in horizontaler Richtung bequem<br />
ausfahren läßt, kann der Kasten mit den<br />
Anpaßelementen senkrecht stehenbleiben.<br />
Der Federfuß läßt dabei ein Abwinkeln<br />
der Antenne um 90° problemlos zu. Nicht<br />
ganz so unkompliziert dürfte die Beschaffung<br />
dieses Elements sein.<br />
Der Federfuß des Mustergeräts stammt<br />
noch von Conrad, wird dort allerdings<br />
inzwischen nicht mehr angeboten. Man<br />
dürfte aber auch gut ohne diesen Komfort<br />
Bild 1:<br />
Die Antenne und<br />
das gesamte Zusatz-<br />
Equipment.<br />
Ein Meßgerät am<br />
SWR-Meter/Steuergerät<br />
zeigt übrigens<br />
den Strom im<br />
Antennenkabel an,<br />
was sich als sehr<br />
hilfreich beim<br />
Abstimmen erwies.<br />
Bild 2:<br />
Die Anpaßbox<br />
mit dem Magnetfuß-<br />
„Dreibein“<br />
auskommen, wenn man die Teleskopstäbe<br />
erst „ausfährt“ und dann mit einer starren<br />
Verbindung auf dem Kasten befestigt. Ein<br />
Abspannen der Antenne hat sich auch bei<br />
ungünstigen Windverhältnissen als überflüssig<br />
erwiesen.<br />
In Bild 1 ist neben den zusammengeschobenen<br />
Antennenstäben, dem Zubehörkoffer,<br />
dem SWR-Meter/Motorsteuergerät sowie<br />
der Kabelrolle auch der „Anpaßkasten“ mit<br />
seinen Befestigungselementen zu sehen.<br />
Hierbei handelt es sich um drei an eine stabile<br />
Metallplatte anschraubbare Stücke von<br />
Regalwinkeln (je 250 mm lang).<br />
Bei Aufstellung am Boden werden in die<br />
Löcher an deren Enden Zeltnägel geschlagen.<br />
Für die Aufstellung auf dem Fahrzeugdach<br />
oder einer anderen Stahl-Grundfläche<br />
wurden drei Lautsprechermagneten<br />
(Durchmesser je etwa 100 mm) vorgesehen,<br />
wobei mit Kunstharz je eine Schraube<br />
nebst Kunststoff-Distanzhülse eingegossen<br />
wurde. Die Magneten werden per Flügelmuttern<br />
an den Enden der Regalstützen<br />
befestigt (s. Bild 2) und gewährleisten eine<br />
nicht zu unterschätzende Haftfestigkeit!<br />
Auf dem Fahrzeugdach empfiehlt sich zum<br />
Schutz des Lacks die Zwischenlage einer<br />
dünnen Polyäthylenfolie.<br />
■ Anpaßschaltung<br />
Bild 2 zeigt den „Abstimmkasten“ mit seinen<br />
Magnetfüßen. In seinem Inneren befindet<br />
sich die Schaltung nach Bild 3, die<br />
nichts spektakulär Neues bietet und sich<br />
relativ einfach aufbauen läßt. Der Transformator<br />
T besteht aus einer bifilaren<br />
Wicklung mit 2 × 12 Wdg. Kupferlackdraht<br />
(etwa 0,4 bis 0,6 mm Durchmesser)<br />
auf einem mittelgroßen kurzwellentauglichen<br />
Ringkern. Als Empfehlung seien<br />
die Eisenpulver-Typen T 106 (rot) und<br />
T 130 (gelb) genannt.<br />
Nichtlackierte Kerne sollte man mit Isolierband<br />
oder Ölpapier umwickeln (und<br />
gegebenenfalls entgraten), um das gefährliche<br />
Abschaben der Lackschicht des Drahts<br />
zu verhindern. Für die drei Spulen benutzt<br />
man einen Keramik- oder Plast-Spulenkörper<br />
mit 35 bis 40 mm Durchmesser und<br />
Kupferdraht von 1 bis 1,5 mm Durchmesser.<br />
L1 und L2 erhalten <strong>für</strong> 1 µH Induktivität<br />
je 7 Wdg. (Spulenlänge unkritisch, etwa 20<br />
mm). L3 besteht aus 30 Wdg., gleichmäßig<br />
auf etwa 100 mm Länge verteilt, mit<br />
acht Anzapfungen lt. Tabelle.<br />
Die Induktivität dieser Spule läßt sich mit<br />
neun Mini-Printrelais verändern. Beim Muster<br />
wurden wegen der hohen Schwingkreisströme<br />
Ausführungen 12 V/720 Ω <strong>für</strong><br />
6 A Schaltstrom eingesetzt. Für C1 eignen<br />
sich Rundfunk-Drehkondensatoren mit 250<br />
bis 500 pF Endkapazität. Auf einen Plattenabstand<br />
von mindestens 0,7 mm sollte hier<br />
allerdings geachtet werden.