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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing

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Digitaltechnik:<br />

Quantisieren und Kodieren<br />

Dipl.-Ing. HEINZ W. PRANGE – DK8GH<br />

In vielen Zeitschriften findet man in letzter Zeit wiederholt Beiträge zur digitalen<br />

Erzeugung bzw. Verarbeitung von Analogsignalen. Darin kommen<br />

viele Fachbegriffe vor, die manchem fremd sind, der sich bisher noch<br />

wenig mit der Digitaltechnik beschäftigt hat. Dieser Beitrag befaßt sich mit<br />

solchen Begriffen, ihrer Anwendung und Bedeutung.<br />

Im Bereich der Digitaltechnik gibt es erfreulicherweise<br />

viele Selbstbau-Anleitungen.<br />

Meist enthalten diese auch Anregungen<br />

zur Erweiterung, Ergänzung oder<br />

Änderung der jeweiligen Projekte. Die<br />

Grundlagen zur Digitaltechnik und ihren<br />

<strong>Funk</strong>tionen werden dagegen <strong>für</strong> gewöhnlich<br />

nur gestreift oder fast ignoriert – zum<br />

Leidwesen der „Alt-<strong>Elektronik</strong>er“ oder der<br />

Leute, die sich bisher ausschließlich mit der<br />

Analogtechnik beschäftigt haben. Hier geht<br />

es nicht nur um digitale Schaltungstechnik,<br />

sondern es gehört außer einer guten Portion<br />

digitaler Rechentechnik noch die Umwandlung<br />

analoger Signale in digitale und umgekehrt<br />

dazu.<br />

Sie ahnen sicher schon, was ich vorhabe. –<br />

Richtig! Mit meinen Beiträgen versuche<br />

ich Brücken zu bauen, Lücken zu schließen<br />

bzw. „Einsteigern“ eine Reihe von Begriffen<br />

und ihre Bedeutung Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />

so zu erläutern, daß die erfolgreiche Beschäftigung<br />

mit diesem so aktuellen Bereich<br />

der Digitaltechnik leichter fallen<br />

kann.<br />

■ Spezial-IS in Variationen<br />

Zunächst standen und stehen Spezial-IS mit<br />

Standardfunktionen (wie das Umsetzen<br />

von analogen in digitale Signale oder umgekehrt)<br />

zur Verfügung. Hier<strong>für</strong> gab es bereits<br />

ein verhältnismäßig großes Spektrum<br />

an integrierten Bauelementen, da die Signalumwandlung<br />

ja nach verschiedenen Methoden<br />

erfolgen kann (Tabelle 1). Wir kommen<br />

auf diese Methoden noch zu sprechen.<br />

Die Reihe der Spezial-IS wurde weiterentwickelt,<br />

ihre Leistungsfähigkeiten wesentlich<br />

erhöht, die Einsatzbereiche dadurch er-<br />

ÜberVertragerstärker ] [<br />

~<br />

ϑ<br />

U<br />

~<br />

Aktive<br />

Filter<br />

U<br />

ϑ<br />

Meßwertumformer<br />

{<br />

weitere analoge<br />

Übertragungskanäle<br />

Analog-Multiplexer<br />

Sample-<br />

Hold<br />

Programmsteuerung<br />

A/D-<br />

Wandler<br />

A<br />

weitert und die Qualität der Entwicklungshilfsmittel<br />

ständig verbessert [1].<br />

Die Industrie setzt in stärkerem Maße diese<br />

Spezial-IS in Geräten ein. So hat u. a.<br />

ICOMs neues „High-Tech-Kurzwellen-<br />

Flaggschiff“ IC-755DSP die Abkürzung<br />

der neuen Technik DSP bereits in der Typenbezeichnung.<br />

DSP steht als Abkürzung<br />

<strong>für</strong> digital signal processing, was soviel bedeutet<br />

wie digitale Erzeugung bzw. Verarbeitung<br />

von Signalen.<br />

Infolge der gestiegenen Nachfrage fallen die<br />

Preise. Einige IS gibt es bereits in sogenannten<br />

Low-Cost-Anwendungen. <strong>Funk</strong>amateure<br />

und Hobby-<strong>Elektronik</strong>er entdecken plötzlich<br />

eine besondere Vorliebe <strong>für</strong> diese Spezial-IS.<br />

Die momentane Situation ist – so<br />

glaube ich – mit dem Zeitabschnitt vor Jahren<br />

zu vergleichen, als auf dem Markt<br />

preiswertere Bausteine bzw. IS-Familien<br />

<strong>für</strong> PLL-Schaltungen (PLL = phase-lockedloop)<br />

zugunsten der Aufbereitung von Frequenzeinstellungen<br />

<strong>für</strong> 2-m- und 70-cm-<br />

Selbstbaugeräte greifbar waren.<br />

■ Starterkits<br />

und Entwicklungswerkzeuge<br />

Der Markt bietet ein beachtliches Spektrum<br />

an Bauelementen, Starterkits und Entwicklungswerkzeugen<br />

wie Evaluationsboards<br />

und Hochsprachenkompilern, die überdies<br />

auch <strong>für</strong> Hobbyelektroniker erschwinglich<br />

werden.<br />

Vielleicht haben Sie ja schon das eine oder<br />

andere Projekt begonnen, das bereits im<br />

FUNKAMATEUR vorgestellt wurde.<br />

Da ist dann u. a. die Rede vom Shannon-<br />

Theorem, von Quantisieren, Inkrementieren,<br />

Digitalisieren, Kodieren u.v.a.m.<br />

D Datenbus<br />

Steuersignal<br />

analoge<br />

Übertragungskanäle<br />

Multiplexer<br />

Steuerung<br />

Bild 1: Grundsätzliche Konfiguration<br />

eines Datensystems<br />

Bild 2: Schematische Darstellung<br />

eines Multiplexers<br />

Einsteiger<br />

Spezialisten haben damit überhaupt keine<br />

Probleme, „Nur-Anwender“ wahrscheinlich<br />

auch nicht, solange auf Anhieb alles läuft<br />

und funktioniert. Doch wenn es um die Fehlersuche<br />

geht oder man sich etwas mehr <strong>für</strong>s<br />

„Eingemachte“ interessiert, kann es schwieriger<br />

werden. Es ist sicherlich nachdenkenswert,<br />

diesem oder jenem Begriff auf den<br />

Grund zu gehen.<br />

DL7IY spricht das im Zusammenhang mit<br />

dem DDS-Schaltkreis AD 7008 in [3] so an:<br />

„Der äußerst bescheidene Aufwand bei der<br />

Hardwarerealisierung verlockt geradezu<br />

zum Nachbau ... . Es bleibt auch „Altelektronikern“<br />

nicht erspart, sich mit Programmierung,<br />

Schnittstellen- und Timingproblemen<br />

zu beschäftigen, will man es wagen,<br />

sich aktiv mit der neuen Technik auseinanderzusetzen.“<br />

Der Hinweis, sich mit Dingen anzufreunden,<br />

die man bisher nicht brauchte oder nur<br />

Mühe machten, mag Sie in Erstaunen versetzen.<br />

Wo soll der Einsteiger beginnen?<br />

Mit Schnittstellen, mit der Programmierung<br />

oder womit sonst?<br />

Auf diese Frage gibt es natürlich keine allgemeingültige<br />

Antwort. Ich habe jedoch in<br />

zahlreichen Schulungsmaßnahmen und<br />

Fortbildungsprogrammen beobachtet: Fundierte,<br />

oft gar als einfach angesehene<br />

Grundlagen sind der beste Einstieg in jedes<br />

Spezialgebiet. Da muß man es nicht unbedingt<br />

als langweilig empfinden, Bekanntes<br />

aus einem anderen Blickwinkel neu zu sehen.<br />

Man kann sich gut dabei auf die<br />

Schulter klopfen, wenn man etwas zwar<br />

längst schon kennt – bei wenigen Kleinigkeiten<br />

allerdings ehrlicherweise sagen muß<br />

„Nun ist mir der Zusammenhang erst richtig<br />

klar geworden“. In diesem Sinne sollen<br />

die angesprochenen Bereiche, grundlegende<br />

Zusammenhänge in Anwendungen und<br />

die Bedeutung der einzelnen Fachbegriffe<br />

behandelt und verdeutlicht werden.<br />

■ Datenerfassungs-Systeme<br />

Systeme zur Erfassung und Umwandlung<br />

von Daten stellen die Verbindung zwischen<br />

der wirklichen, analogen Welt der<br />

physikalischen Parameter und der künstlichen,<br />

digitalen Welt der Rechner, Verarbeitungs-<br />

und Überwachungsanlagen<br />

dar.<br />

Heute setzt man mit Nachdruck digitale<br />

Systeme ein. Dadurch bekommen die Verbindungen<br />

oder Vermittlungen zwischen<br />

den Systemen dieser beiden Welten in ihrer<br />

<strong>Funk</strong>tion eine so enorm große Bedeutung.<br />

Der Nachdruck besteht, weil digitale Systeme<br />

preisgünstig sind, hohe Genauigkeit<br />

ermöglichen und relativ einfach in komplexen<br />

Schaltungen einzusetzen und zu<br />

nutzen sind.<br />

Analoge Größen sind zwar besonders anschaulich<br />

abzubilden und in vielen Anwen-<br />

FA 11/95 • 1199

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