Gesundheitsreport 2012 t Thüringen - Arbeitgeber - Barmer GEK
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Alkoholprobleme – Krankschreibungen unter anderen Diagnosen<br />
Alkoholprobleme werden nur selten direkt als Ursache einer Arbeitsunfähigkeit<br />
vermerkt. Entsprechend gering sind die Fehlzeiten, die in üblichen Arbeitsunfähigkeitsstatistiken<br />
Alkoholproblemen zugeordnet werden können.<br />
Obwohl auch Diagnosen aus der ambulanten und stationären Versorgung nur<br />
ein unvollständiges Bild von Alkoholproblemen bei Erwerbspersonen liefern<br />
können, weisen diese Daten auf einen merklich größeren Betroffenenkreis<br />
hin. Der nachfolgende Abschnitt befasst sich daher mit der Frage, in welchem<br />
Umfang ambulant oder stationär diagnostizierte Alkoholprobleme mit Fehlzeiten<br />
auch unter anderen Erkrankungsdiagnosen verbunden sind.<br />
Der nachfolgende Abschnitt zeigt Gegenüberstellungen von Auswertungsergebnissen<br />
zu Arbeitsunfähigkeiten bei Erwerbspersonen ohne einen Hinweis auf Alkoholprobleme<br />
in den verfügbaren Daten sowie von Erwerbspersonen mit Hinweisen<br />
beziehungsweise Diagnose von Alkoholproblemen (im Sinne einer ICD10-<br />
Diagnose F10) im Rahmen der ambulanten oder stationären Versorgung im Jahr<br />
2010 24 . Abbildung 42 und Abbildung 43 zeigen zunächst Ergebnisse zu Arbeitsunfähigkeiten<br />
differenziert nach Krankheitsarten beziehungsweise Kapiteln der ICD10.<br />
Zahlenwerte zu beiden Abbildungen sowie diagnoseübergreifende Ergebnisse sind<br />
der Tabelle 21 auf Seite 108 zu entnehmen.<br />
Abbildung 42 zeigt den Anteil der Erwerbspersonen, der innerhalb des Jahres<br />
2010 von Arbeitsunfähigkeiten mit Diagnosen aus den einzelnen ICD10-<br />
Kapiteln betroffen war. Während von den Erwerbspersonen ohne Hinweis auf Alkoholprobleme<br />
innerhalb des Jahres diagnoseübergreifend 53,8 Prozent mindestens<br />
einen Tag des Jahres arbeitsunfähig gemeldet waren, lag die Betroffenheitsquote unter<br />
Erwerbspersonen mit Hinweis auf Alkoholprobleme bei 77,3 Prozent (vgl. Tabelle<br />
21 auf Seite 108). Mit 32,5 Prozent war etwa ein Drittel der Erwerbspersonen mit<br />
Hinweisen auf Alkoholprobleme aus ambulanten oder stationären Daten innerhalb<br />
des Jahres wenigstens einen Tag unter der Diagnose einer psychischen Störung im<br />
Sinne der ICD10 krankgeschrieben. Nur bei 16,6 Prozent (jedem Sechsten) erfolgte<br />
eine Krankschreibung auch unter expliziter Nennung von Alkoholproblemen als<br />
24 Um bei der Gegenüberstellung Ergebnisunterschiede durch eine unterschiedliche Geschlechts- und Alterszusammensetzung<br />
der beiden Gruppen zu vermeiden, wurden die Ergebnisse der Population ohne<br />
Hinweise auf Alkoholprobleme entsprechend der Geschlechts- und Altersstruktur der Gruppe von Personen<br />
mit einer F10-Diagnose standardisiert.<br />
BARMER <strong>GEK</strong> <strong>Gesundheitsreport</strong> <strong>2012</strong>