Gesundheitsreport 2012 t Thüringen - Arbeitgeber - Barmer GEK
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ma jedoch auch zur Vermeidung von berechtigten Fehlzeiten führen.<br />
Höhere Eigenverantwortung am Arbeitsplatz ist mit eher geringeren Fehlzeiten<br />
assoziiert. Dies kann die positive Folge einer höheren Zufriedenheit sein, negativ<br />
jedoch auch auf der individuellen Einschätzung beruhen, dass die Arbeit bei eigener<br />
Abwesenheit schlicht liegen bleibt.<br />
Auch gesetzliche Regelungen können Kennzahlen beeinflussen. Einschränkungen<br />
von Möglichkeiten zum vorzeitigen Eintritt in die Altersrente dürften in vergangenen<br />
Jahren zu eher höheren Fehlzeiten geführt haben.<br />
Durch die Einführung von Arbeitslosengeld II im Jahr 2005 werden Arbeitsunfähigkeiten<br />
bei vielen Langzeitarbeitslosen regulär nicht mehr bei Krankenkassen<br />
gemeldet, womit diese Personengruppe mit allgemein überdurchschnittlichen gesundheitlichen<br />
Einschränkungen nicht mehr sinnvoll in Statistiken zu Arbeitsunfähigkeiten<br />
berücksichtigt werden kann, was zu eher reduzierten Fehlzeiten in Statistiken<br />
führt.<br />
Kennzahlen des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens<br />
Zur Beschreibung des Arbeitsunfähigkeitsmeldegeschehens existieren eine<br />
Reihe von Kennzahlen, deren allgemeine Bedeutung und Berechnung für den<br />
vorliegenden <strong>Gesundheitsreport</strong> an dieser Stelle erläutert werden soll.<br />
��Betroffenheitsquoten (AU-Quoten) geben den prozentualen Anteil derjenigen<br />
Personen an, der innerhalb eines bestimmten Zeitraums – hier innerhalb eines<br />
Kalenderjahres – mindestens einen Tag von einer Arbeitsunfähigkeit betroffen<br />
war. Der verbleibende (beziehungsweise komplementäre) Anteil der Personen war<br />
innerhalb des Jahres entsprechend von keiner Arbeitsunfähigkeitsmeldung betroffen.<br />
Betroffenheitsquoten beziehen sich bei ihrer Berechnung immer auf Personen<br />
(und damit ausnahmsweise nicht auf Versicherungsjahre) 25 . Üblicherweise ist innerhalb<br />
eines Jahres etwa die Hälfte aller Erwerbspersonen von mindestens einer<br />
Arbeitsunfähigkeit betroffen.<br />
��Versicherungsjahre (VJ) werden aus den in Krankenkassendaten dokumentierten<br />
Versicherungstagen berechnet und bilden die Bezugsgröße für die meisten<br />
Kennzahlen. Für Auswertungen zu Arbeitsunfähigkeiten werden dabei, aus bereits<br />
genannten Gründen, nur Versicherungszeiten zu Erwerbspersonen mit Krankengeldanspruch<br />
berücksichtigt. Ist jemand durchgängig über 365 Tage innerhalb eines<br />
Jahres versichert, resultiert bei der Berechnung genau ein Versicherungsjahr,<br />
25 Bei Berechnungen zum <strong>Gesundheitsreport</strong> wurden dabei ausschließlich Personen berücksichtigt, die bereits<br />
am 1. Januar des Jahres bei der BARMER <strong>GEK</strong> versichert waren.<br />
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Datengrundlage und Methoden