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Gesundheitsreport 2012 t Thüringen - Arbeitgeber - Barmer GEK

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Häufige Diagnosen von Arbeitsunfähigkeiten bei Erwerbspersonen mit Hinweis<br />

auf Alkoholprobleme<br />

Tabelle 22 zeigt Ergebnisse einer differenzierten Auswertung zu Anlässen von Arbeitsunfähigkeiten<br />

nach 3-stelligen ICD10-Diagnosen. Gelistet werden Diagnosen<br />

sortiert in absteigender Reihenfolge nach Höhe der diagnosespezifischen Betroffenheitsquoten<br />

unter Erwerbspersonen mit Hinweisen auf Alkoholprobleme. Der Aufbau<br />

der Tabelle entspricht ansonsten dem der Tabelle 21. Zu den dreistelligen Diagnoseschlüsseln<br />

werden in der Tabelle ergänzend auch die Nummern der übergeordneten<br />

Diagnosekapitel der ICD10 beziehungsweise Krankheitsarten genannt (05 kennzeichnet<br />

beispielsweise das Kapitel „Psychische und Verhaltensstörungen“, zu weiteren<br />

Kapiteln vgl. die ICD-Übersicht in Tabelle 25 auf Seite 135).<br />

Die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ ist unter den Erwerbspersonen<br />

mit Hinweisen auf Alkoholprobleme die am häufigsten erfasste Diagnose,<br />

in der Vergleichsgruppe ist sie selektionsbedingt nicht zu finden.<br />

Ein Teil der Rangplätze von nachfolgend gelisteten Diagnosen resultiert maßgeblich<br />

aus ihrer allgemeinen Häufigkeit im Kontext von Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Dies<br />

gilt beispielsweise für „Rückenschmerzen“ (ICD10: M54) sowie „Akute Infektionen<br />

der oberen Atemwege“ (J06). Von der letztgenannten Erkrankung waren beide Gruppen<br />

zu annähernd gleichen Anteilen betroffen, Personen mit Hinweisen auf Alkoholprobleme<br />

allerdings durchschnittlich um 36 Prozent länger unter der Diagnose arbeitsunfähig<br />

gemeldet.<br />

Gravierende Unterschiede mit mehr als doppelt so hohen Betroffenheitsquoten und<br />

mehr als dreifach längeren Fehlzeiten bei Personen mit Hinweisen auf Alkoholprobleme<br />

zeigen sich bei einer Reihe von Diagnosen aus dem Kapitel V „Psychische und<br />

Verhaltensstörungen“. Dies gilt beispielsweise für die Diagnosen „Depressive Episode“<br />

(F32), „Reaktionen auf schwere Belastungen“ (F43), „Rezidivierende depressive<br />

Störungen“ (F33), „Andere Neurotische Störungen“ (F48), „Somatoforme Störungen“<br />

(F45) und „Andere Angststörungen“ (F41). Allein unter der Diagnose von Depressionen<br />

im Sinne der Schlüssel F32 und F33 waren Erwerbspersonen mit Hinweisen<br />

auf Alkoholprobleme durchschnittlich 7,6 Tage länger als Personen ohne Hinweise<br />

auf Alkoholprobleme krankgeschrieben.<br />

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei Betroffenheitsquoten hinsichtlich einer<br />

Reihe von Verletzungen, wobei den Kopfverletzungen eine besondere Bedeutung<br />

zukommt. So führten „intrakranielle Verletzungen“ (S06), zu denen insbesondere<br />

auch die Gehirnerschütterung zählt, innerhalb des Jahres 2010 bei 1,42 Prozent der<br />

Erwerbspersonen mit Hinweisen auf Alkoholprobleme zu einer Arbeitsunfähigkeit, je-<br />

109<br />

Alkoholkonsum und Erwerbstätigkeit

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