Gesundheitsreport 2012 t Thüringen - Arbeitgeber - Barmer GEK
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Alkoholprobleme – Risikofaktoren<br />
Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage, ob unterschiedlich abgegrenzte<br />
Gruppen von Erwerbspersonen in unterschiedlichem Umfang von<br />
Alkoholproblemen betroffen sind. Präsentiert werden Ergebnisse zu Risiken<br />
für Alkoholprobleme in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter, Branchenzugehörigkeit,<br />
Ausbildung und Beruf der Erwerbspersonen.<br />
Risiken für Alkoholprobleme nach Geschlecht und Alter<br />
Wie sich bereits in der Abbildung 36 auf Seite 83 zu Behandlungsfällen in Krankenhäusern<br />
andeutet, ist davon auszugehen, dass Erwerbspersonen geschlechts- und<br />
altersabhängig in recht unterschiedlichem Maße von Alkoholproblemen betroffen<br />
sind. Abbildung 38 zeigt geschlechts- und altersabhängige Betroffenenraten bei Erwerbspersonen<br />
mit einer Unterscheidung von Personen, die 2010 mindestens einmalig<br />
im Rahmen der ambulanten oder akutstationären Versorgung explizit eine Diagnose<br />
im Sinne einer Alkoholabhängigkeit erhielten und von denjenigen Personen, die<br />
2010 ausschließlich von anderen Subdiagnosen im Sinne des Schlüssels F10 „Psychische<br />
und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ ohne expliziten Hinweis auf eine Alkoholabhängigkeit<br />
betroffen waren. Zahlenwerte – auch zu den insgesamt von einer<br />
Diagnose F10 betroffenen Erwerbspersonen – sind Tabelle 19 auf Seite 94 zu entnehmen.<br />
Entsprechende Angaben zur insgesamt noch stärker betroffenen Gesamtgruppe<br />
der Versicherten unter Einschluss von Personen ohne Erwerbstätigkeit und<br />
ohne Arbeitslosengeld-I-Bezug im Alter zwischen 15 und 64 Jahren finden sich ergänzend<br />
in Tabelle A13 auf Seite 155 im Anhang.<br />
Offensichtlich werden in der Abbildung zunächst die durchgängig merklich höheren<br />
Betroffenenraten bei Männern (blaue Linien) im Vergleich zu Frauen (grüne Linien) in<br />
allen Altersgruppen. Durch die Differenzierung der Diagnosen wird zudem deutlich,<br />
dass bei jüngeren Erwerbspersonen spezifische Diagnosen mit einem expliziten<br />
Verweis auf eine Alkoholabhängigkeit (Linien mit Punktmarkierungen) erst ausgesprochen<br />
selten diagnostiziert werden. Bei sehr jungen Erwerbspersonen zeigen sich<br />
demnach also nur sehr selten Hinweise auf eine Alkoholabhängigkeit. Demgegenüber<br />
ist in den höheren Altersgruppen ein maßgeblicher Anteil der Personen mit<br />
Hinweisen auf Alkoholprobleme im Sinne einer F10-Diagnose nach den dokumentierten<br />
Diagnoseangaben von einer Alkoholabhängigkeit betroffen.<br />
Am stärksten von einer F10-Diagnose mit explizitem Verweis auf eine Alkoholabhängigkeit<br />
betroffen waren unter den Erwerbspersonen mit Raten um 1,8 Prozent Män-<br />
BARMER <strong>GEK</strong> <strong>Gesundheitsreport</strong> <strong>2012</strong>