Gesundheitsreport 2012 t Thüringen - Arbeitgeber - Barmer GEK
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14. Juni <strong>2012</strong> erste vorläufige Ergebnisse vorgestellt werden konnten, wurden in Zusatzmodulen<br />
Häufigkeiten psychischer Störungen in der deutschen Bevölkerung im<br />
Alter zwischen 18 und 79 Jahren im Sinne von Erkrankungen erhoben 5 . Nach vorläufigen<br />
Ergebnissen waren 11,2 Prozent der Bevölkerung im genannten Alter innerhalb<br />
von 12 Monaten von „Alkoholstörungen“ im Sinne einer psychischen Störung betroffen,<br />
dabei nur 3,9 Prozent der Frauen aber 18,4 Prozent der Männer. Differenziertere<br />
Auswertungsergebnisse sollten innerhalb der kommenden Monate verfügbar sein.<br />
Auswirkungen auf Unternehmen<br />
Experten schätzen, dass jeder 5. bis 10. Mitarbeiter in einem Unternehmen einen riskanten<br />
oder problematischen Alkoholkonsum betreibt 6 . Wie in der Einleitung erwähnt,<br />
führt dieser unter anderem zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit, die sich z. B. in<br />
verminderter Wahrnehmung und längeren Reaktionszeiten ausdrückt. Dies erhöht in<br />
der Folge sowohl die betriebswirtschaftlichen Kosten aufgrund von Präsentismus<br />
(Mitarbeiter sind „krank“ bei der Arbeit) als auch die Unfallgefahr. Laut World Health<br />
Organisation (WHO) spielt Alkohol bei jedem fünften Arbeitsunfall eine Rolle. Riskant<br />
Alkohol konsumierende Mitarbeiter sind 3,5 Mal häufiger in Arbeitsunfälle verwickelt 7 .<br />
Hinzu kommen die Fehlzeiten, die im weiteren Verlauf des Schwerpunktkapitels noch<br />
näher betrachtet werden. Zudem geht es bei jeder sechsten Kündigung um Alkohol.<br />
Die Betriebliche Suchtprävention nimmt daher – nicht nur aufgrund der gesetzlichen<br />
Fürsorgepflicht der <strong>Arbeitgeber</strong> für die Beschäftigten – weiter an Bedeutung zu. Davon<br />
ausgehend, dass beispielsweise etwa 5% der Mitarbeiter eines Unternehmens<br />
ein Problem mit riskantem Konsum von Alkohol haben (vgl. Livingston), lässt sich der<br />
wirtschaftliche Schaden für Unternehmen wie folgt darstellen:<br />
Wirtschaftlicher Schaden =<br />
(Anzahl der Mitarbeiter * 5 %) * (Durchschnittslohn des Unternehmens * 25 %) 8<br />
Es gibt für <strong>Arbeitgeber</strong> somit eine ganze Reihe guter Gründe in Betriebliche Suchtprävention<br />
zu investieren.<br />
5 Vgl. im Internet: http://www.degs-studie.de/<br />
6 Expertenschätzung des Wissenschaftlichen Kuratorium der DHS.<br />
7 Alkohol am Arbeitsplatz. Eine Praxishilfe für Führungskräfte. DHS/BARMER <strong>GEK</strong>. Mai 2010.<br />
8 Angaben der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme, hier unter Annahme<br />
eines Anteils von 5 Prozent der Unternehmensmitarbeiter mit riskantem Alkoholkonsum bei einem erwarteten<br />
durchschnittlichen Leistungsausfall einer suchtgefährdeten Person von 25 Prozent.<br />
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Alkoholkonsum und Erwerbstätigkeit