Wirtschaftsstandort Oldenburg
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Text: MEDIAVANTI<br />
MIT VOLLER ENERGIE . . .<br />
98<br />
Ohne Energie herrscht Stillstand. Dass die Energie -<br />
wirtschaft im deutschen Nordwesten besonders stark<br />
ist, hat sich deshalb für die gesamte Region als wahrer<br />
Glücksfall erwiesen.<br />
In der Region verankert und doch Deutschlands fünftgrößter<br />
Energieversorger. Oder gerade deshalb? Wer<br />
sich mit der Energiebranche im Nordwesten beschäftigt,<br />
kommt an der EWE AG nicht vorbei. 1943 aus dem Zu -<br />
sammenschluss der Stromversorgungs AG <strong>Oldenburg</strong>-<br />
Ost friesland (Strosag) und dem Landeselektrizitätsverband<br />
<strong>Oldenburg</strong> (LEV) als „Energieversorgung Weser-Ems AG<br />
(EWE)“ entstanden, hat sich das Unternehmen um die<br />
Erschließung der regionalen Infrastruktur verdient ge -<br />
macht – zunächst bei Strom und Erdgas, später dann auch<br />
im Bereich Telekommunikation. Immer wurde es dabei<br />
von den Menschen in der Region als „eines von uns“<br />
verstanden.<br />
Im Jahr 1959 zählte <strong>Oldenburg</strong> zu den ersten deutschen<br />
Großstädten, die von Stadt- auf Erdgas umstellten. Der<br />
Aufbau einer flächendeckenden Erdgasversorgung erwies<br />
sich seinerzeit schnell als mutiger und richtungweisender<br />
Schritt in der deutschen Energiewirtschaft. „Die damaligen<br />
Entscheidungsträger behielten Recht mit der Einschät -<br />
zung, dass die ergiebigen Lagerstätten, etwa in Südoldenburg,<br />
für die Versorgung ausreichen würden“, bestätigte<br />
Dr. Werner Brinker, ehemaliger Vorstandsvorsitzender<br />
der EWE AG, anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Erdgas<br />
in <strong>Oldenburg</strong>“. Tatsächlich war EWE das erste deutsche<br />
Stromversor gungs unternehmen, das die Chancen auf<br />
dem Gebiet der Erdgasversorgung erkannte und nutzte.<br />
Wer in der Energiebranche Erfolg haben will, muss mit<br />
Weitblick agieren. EWE ist stets diesem Grundsatz gefolgt.<br />
Gerade in den letzten Jahren hat sich das Unternehmen<br />
beweglich gezeigt und sich neuen Aufgabenfeldern zu -<br />
gewandt. Mit Telekommunikation und Informationstechnologie<br />
konnten neue Geschäftsbereiche erschlossen<br />
werden, das Engagement wurde unter anderem auf<br />
Brandenburg, Rügen und die Weser-Elbe-Region, auf<br />
Westpolen und die Türkei ausgedehnt. Zudem konzen -<br />
triert sich EWE mehr denn je auf die Energieforschung.<br />
Klar ist: Damit stets genug Strom ins Netz gelangt und so<br />
wenig Brennstoff wie möglich verbraucht wird, werden<br />
viele Anlagen an unterschiedlichen Orten so koordiniert,<br />
dass sie einander optimal ergänzen. Für diese Aufgaben<br />
sollen die Stromnetze „denkfähig“ werden: Man muss<br />
zu jeder Zeit wissen, wie viel Strom wo eingespeist und<br />
benötigt wird, um schnell auf Veränderungen reagieren<br />
zu können. Zugleich müssen die angeschlossenen Erzeu -<br />
ger und Verbraucher – von der Fotovoltaikanlage bis zur<br />
Heizung – lernen, wann es sich lohnt, Energie bereitzu -<br />
stellen und zu nutzen. In dem von EWE, dem Land Niedersachsen<br />
und der Universität <strong>Oldenburg</strong> initiierten For -<br />
schungszentrum NEXT ENERGY arbeiten Wissenschaftler<br />
etwa an den passenden Gebäude- und Quartierlösungen<br />
sowie an Smart Cities und Smart Regions. Ihre Ergebnisse<br />
werden die „Energielandschaft“ nachhaltig verändern.<br />
Auch die Informatiker von OFFIS, einem renommierten<br />
An-Institut der Universität <strong>Oldenburg</strong>, befassen sich seit<br />
langem mit Konzepten und prototypischen Systemen für<br />
die Energiewirtschaft und Energieeffizienz. Laut Vorstand<br />
Professor Dr. Dr. Hans-Jürgen Appelrath fühle man sich<br />
mittlerweile in der Lage, „eine durchgehende, auf Standards<br />
basierende, dezentralisierte Automatisierung der<br />
Verteilnetze zu entwickeln und in die Unternehmens- und<br />
Energiemarktprozesse zu integrieren“. Dabei wird es indes<br />
nicht bleiben. Professor Dr. Sebastian Lehnhoff von OFFIS<br />
nimmt – wie auch das Institut für Rohrleitungsforschung<br />
Fortsetzung Seite 102