Wirtschaftsstandort Oldenburg
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Text: Klaus-Peter Jordan<br />
WACHSENDE<br />
TOURISMUSWIRTSCHAFT<br />
122<br />
Wir leben und arbeiten dort, wo andere Urlaub machen.<br />
Das können die Menschen im <strong>Oldenburg</strong>er Land mit<br />
Fug und Recht von sich sagen. Denn viele Regionen<br />
des <strong>Oldenburg</strong>er Landes sind für auswärtige Gäste<br />
Urlaubsland: Sie kommen hierher, um sich zu erholen<br />
oder etwas zu erleben und zu entdecken. Und das<br />
längst nicht nur an der friesischen Nordseeküste mit<br />
dem Insel-Highlight Wangerooge, sondern immer<br />
mehr auch in anderen Regionen, wie zum Beispiel<br />
dem <strong>Oldenburg</strong>er Münsterland, dem Ammerland mit<br />
dem Zwischenahner Meer oder der Stadt <strong>Oldenburg</strong><br />
mit seinen Museen und Großveranstaltungen.<br />
Ein paar Zahlen müssen sein. Rund 1,5 Millionen auswärtige<br />
Gäste zählte das <strong>Oldenburg</strong>er Land im vergangenen<br />
Jahr – und das nur in den statistisch erfassten Betrieben<br />
mit mehr als neun Betten. Sie blieben im Schnitt drei<br />
bis vier Tage hier und bescherten den Beherbergungs -<br />
betrieben damit gut fünf Millionen Übernachtungen.<br />
In den vergangenen sechs Jahren verbrachten damit etwa<br />
20 Prozent mehr Gäste die „schönsten Tage des Jahres“<br />
im <strong>Oldenburg</strong>er Land als 2008. Um diese Gäste kümmern<br />
sich – je nach Saison – bis zu 30 000 dienstbare Geister<br />
in Hotels, Pensionen, Gasthäusern, Restaurants und sons -<br />
tigen touristischen Einrichtungen.<br />
Ganz vorne in der Gunst der Urlauber rangiert natürlich<br />
die friesische Nordseeküste mit Wangerooge – immerhin<br />
eines von nur zwei UNESCO-Weltnaturerbe-Landschaften<br />
in Niedersachsen. Etwa 25 Prozent aller Urlauber zieht es<br />
hierhin. Da sie im Schnitt länger bleiben als woanders hat<br />
der Landkreis Friesland bei den Übernachtungszahlen<br />
sogar einen Anteil von rund 40 Prozent. Und auch die<br />
Steigerungszahlen in den letzten Jahren seit 2008 liegen<br />
über dem Durchschnitt des <strong>Oldenburg</strong>er Landes. Platz 2<br />
der touristischen Hitliste der hiesigen Regionen belegt das<br />
Ammerland mit seiner Gartenkultur und Niedersachsens<br />
drittgrößtem Binnensee, dicht gefolgt vom <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Münsterland um die Kreisstädte Vechta und Cloppenburg<br />
sowie der Wesermarsch, die vor allem im Norden mit der<br />
Halbinsel Butjadingen punktet, die wie Friesland ebenfalls<br />
Nordseeflair zu bieten hat.<br />
Der Tourismussektor im <strong>Oldenburg</strong>er Land wächst – und<br />
die Betriebe sind weitgehend zufrieden. Das ergab zumindest<br />
die Tourismusumfrage zur Sommersaison 2014,<br />
die die <strong>Oldenburg</strong>ische Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) regelmäßig durchführt. Fast 60 Prozent der Beher -<br />
bergungs- und Gastronomiebetriebe bewerteten ihre<br />
Geschäftslage im Sommerhalbjahr 2014 als gut, nur fünf<br />
Prozent als schlecht. Das lag vor allem an den Umsätzen,<br />
die bei zwei Drittel aller Betriebe gestiegen sind. Carola<br />
Havekost, Geschäftsführerin für den Bereich Tourismus bei<br />
der <strong>Oldenburg</strong>ischen IHK, führt dies auf „das anhaltend<br />
gute Sommerwetter“ zurück, das vor allem viele Gäste<br />
an die Küste lockte. „Dazu kamen zahlreiche Spontan -<br />
urlauber aus anderen Teilen Niedersachsens, die dafür<br />
gesorgt haben, dass an den Wochenenden in einigen<br />
Orten kaum noch freie Zimmer, Parkplätze und Strandkörbe<br />
zu bekommen waren.“<br />
Die Mehrheit der Betriebe will nach der IHK-Umfrage in<br />
absehbarer Zeit investieren. „Das ist auch wichtig, um im<br />
Wettbewerb mit anderen Tourismusregionen bestehen<br />
zu können“, betont Havekost. An erster Stelle – mit weitem<br />
Abstand – nennen die Betriebe dabei die Modernisierung<br />
ihrer Einrichtungen. Etwa ein gutes Drittel will aber auch<br />
in neue Ideen und Produkte investieren. Gut zehn Prozent<br />
der Betriebe möchte seine Kapazitäten erweitern; dabei<br />
geht es vor allem um eine Ausweitung der Bettenzahl zur<br />
Übernachtung. Fast genauso viele Unternehmen planen<br />
auch Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen.<br />
Fortsetzung Seite 126