04.12.2015 Views

Wirtschaftsstandort Oldenburg

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Text: MEDIAVANTI<br />

DAS OLDENBURGER LAND –<br />

EINE ERFOLGSREGION SEIT 1871<br />

12<br />

Die Geschichte des Standorts im deutschen Nordwesten<br />

ist geprägt von harter Arbeit, innovativen Ideen und<br />

funktionierenden Netzwerken – und das nicht erst seit<br />

heute.<br />

Es gibt nicht viele deutsche Großstädte, die von sich<br />

behaupten können, dass über sie 200 Jahre alte Loblieder<br />

von einem stolzen Chor aus IT-Forschern, chinesischen<br />

Unternehmerinnen und türkischen Botschaftern ge -<br />

schmettert werden. „Heil dir, o <strong>Oldenburg</strong>!“ heißt die<br />

Hymne des Alten Landes <strong>Oldenburg</strong>, die alljährlich beim<br />

„Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ intoniert wird. Das<br />

traditionelle Treffen in der Bundeshauptstadt Berlin ist<br />

erstens nichts für Kostverächter und zweitens als großes<br />

Netzwerktreffen bei Akteuren aus Politik und Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Medienwelt gleichermaßen beliebt.<br />

Der gelebte Dreiklang aus Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Moderne ist zu einem Markenzeichen des <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Landes geworden. Durch die geografische Randlage<br />

waren Unternehmer und Handeltreibende im Nordwesten<br />

seit jeher auf starke Netzwerke und Ideenreichtum ange -<br />

wiesen. Sechs Landkreise und drei Städte treten hier als<br />

Einheit auf: Die Stadt <strong>Oldenburg</strong> als lebendiges Ober -<br />

<strong>Oldenburg</strong>s Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (links) und Niedersachsens<br />

Ministerpräsident Stephan Weil, Kohlkönig 2015<br />

<strong>Oldenburg</strong>’s Lord Mayor, Jürgen Krogmann (on the left) and Lower Saxony’s<br />

Prime Minister Stephan Weil, “Cabbage King” 2015<br />

zentrum hat sich gemeinsam mit den Landkreisen<br />

Ammerland, Cloppenburg, Friesland, <strong>Oldenburg</strong>, Vechta<br />

und Wesermarsch sowie den Städten Delmenhorst und<br />

Wilhelmshaven zu einer dynamischen, wirtschaftsstarken<br />

Region entwickelt, die weit über Niedersachsen hinaus<br />

eine wichtige Rolle spielt. Von wegen strukturschwach.<br />

Für die historische Entwicklung der Region war die funktionierende<br />

Infrastruktur maßgeblich. Im Jahr 1866 wurde<br />

die „Großherzogliche <strong>Oldenburg</strong>ische Eisenbahn“ gegründet,<br />

im Folgejahr die Strecke zwischen Wilhelmshaven,<br />

<strong>Oldenburg</strong> und Bremen eröffnet. Mit der Ausweitung des<br />

Streckennetzes wurde die Eisenbahn im Wortsinn zur<br />

Wachstumslokomotive: Die Beförderung von Handels -<br />

waren und Personen erfolgte in bisher unbekannter<br />

Geschwindigkeit und reduzierte die Transportkosten<br />

erheblich. Neben dem Ausbau des Eisenbahn- und<br />

Straßennetzes investierte der <strong>Oldenburg</strong>ische Staat auch<br />

in den Kanalbau und den Ausbau der Hunte. Der 1855<br />

begonnene und 1893 fertig gestellte Bau des Hunte-<br />

Ems-Kanals, dem späteren Küstenkanal, bescherte dem<br />

alten <strong>Oldenburg</strong>er Hafen eine größere wirtschaftliche<br />

Bedeutung.<br />

Auch was industrielle Betriebe betraf, waren die Städte<br />

<strong>Oldenburg</strong> und Delmenhorst gut aufgestellt: So gab es<br />

um die Jahrhundertwende in <strong>Oldenburg</strong> sechs Tabakund<br />

Zigarettenfabriken, eine Eisengießerei, eine Kalk- und<br />

Zementbrennerei, Essig-, Likör- und Stearinfabriken, eine<br />

Schiffswerft, eine Mantel- und Deckenfabrik, eine Feilenfabrik<br />

sowie mehrere Druckereien, Färbereien und Buchdruckereien.<br />

Die meisten Betriebe waren am Stau, einem<br />

modernen Umschlaghafen mit Speichern, Lagerschuppen<br />

und Industrieanlagen, angesiedelt.<br />

In Delmenhorst expandierte mit Beginn der Industriali -<br />

sierung ab 1850 die Kork- und Zigarrenindustrie. Mit der<br />

Fortsetzung Seite 16

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