Tenth International Congress of Egyptologists Abstracts of Papers

XICE – Abstract of Papers
Königtums. 29 Dieses Konzept findet sich im Neuen Reich bei der „Geburt des
Gottkönigs“ wieder —l hier allerdings bezogen auf den lebenden König— und
mündet dann in die bereits erwähnten Szenen der Mammisi, die das Götterkind in
Bezug nehmen.
Aus dem Neuen Reich stammen die frühesten, mir bis jetzt bekannten eigentlichen
Milchopferszenen, wie wir sie auch noch in der griechisch-römischen Zeit finden: das
Darreichen von zwei Milchkrügen an eine Gottheit durch den König, von
Hatschepsut/Thutmosis III. an mehreren Stellen in der Chapelle Rouge in Karnak,
Amenophis III. im Luxor-Tempel, Ramses III. in Medinet Habu. In diesem Vortrag
sollen unter Berücksichtigung der bisherigen Erkenntnisse die Arten des Milchopfers
in den Tempeln der griechisch-römischen Zeit am Beispiel des Isis-Tempels von
Philae und des Hathor-Tempels von Dendera untersucht werden. Von besonderer
Bedeutung ist beispielsweise in Philae das Milchopfer vor Osiris. Dieses wird an
erster Stelle in den Bestimmungen über das Abaton genannt, wie sie uns im
„Götterdekret über das Abaton“ überliefert sind, 30 und zudem in zahlreichen Reliefs
des Isis-Tempels näher erläutert. Es dient, wie auch im Mammisi, der Verjüngung und
Regeneration des Osiris. Eine Verjüngung und auch Stärkung durch das Milchopfer
erfahren im Tempel von Dendera im Gegensatz zu den Mammisi auch erwachsene
Gottheiten, wie beispielsweise Isis und Hathor.
Folgende Fragen sollen daher diskutiert werden: Weichen die Szenen der beiden
Tempel in Darstellung und theologischem Konzept von den Milchopfern in den/in
ihren eigenen Mammisi ab oder lässt sich auch hier eine ähnliche Unterteilung
vornehmen? Gibt es darüber hinaus Unterschiede in der Darstellung zwischen den
beiden Tempeln? Was lässt sich daraus für das Milchopfer im Allgemeinen sagen?
Und wie lässt sich schließlich das Milchopfer in den griechisch-römischen Tempeln
mit den Szenen des Neuen Reichs in Verbindung bringen, inwiefern lassen sich
Kontinuitäten oder Änderungen des theologischen und dekorativen Konzepts
feststellen?
(b) Digitizing the Schott Photo Archive [poster]
The Schott Archive which is housed at the University if Trier comprises some 8000
photographs of Egyptian monuments. Until to now, the archive was known only by
the photo numbers quoted in Porter/Moss, Theban Necropolis: Private Tombs. Thanks
to financial funding by the Deutsche Forschungsgemeinschaft, the archive will be
digitzed in the course of the next two years. After completion of the digitizing project,
the archive will be presented online together with all metadata that is regarded in the
photo inventory. By early 2010, high resolution scans of the Schott photos will be
available for research purposes (contact: Dr. Holger Kockelmann, kockelma@unitrier.de).
Some reflections on kinship terms in the Pyramid Texts
Marcelo Campagno
29
Vgl. J. LECLANT, ‘Le rôle du lait et de l’alleitement d’après les textes des Pyramides’, JNES 10
(1951), 123-7, besonders 125 ff.
30
Vgl. hierzu H. JUNKER, Das Götterdekret über das Abaton, Denkschriften der kaiserlichen Akademie
in Wien, Philosophisch-historische Klasse, Band LVI (Wien, 1913), 9-17 (zum Milchopfer).
38