Die Beste Zeit Nr. 16.indd - Druckservice HP Nacke KG
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Dass Wuppertal Musik- und Kunststadt ist, weiß man hier im Tal. <strong>Die</strong><br />
Wuppertaler zieht es in die Oper, aber genauso auch in den Skulpturenpark<br />
Tony Craggs. Wegen der Bildenden Kunst, aber auch wegen der Konzerte,<br />
die dort gegeben werden. <strong>Die</strong> Bergische Metropole war und ist es eines der<br />
Zentren der freien und improvisierten Musik. Weltweit wird Wuppertal mit<br />
dem Tanztheater Pina Bausch in Verbindung gebracht.<br />
Nun hat die erste Literatur Biennale vom 6. bis 16. Juni gezeigt, dass<br />
Wuppertal auch Literaturstadt werden kann. Anknüpfungspunkte in<br />
der Historie gibt es genügend: <strong>Die</strong> große Lyrikerin Else Lasker-Schüler,<br />
der mutige Freiheitskämpfer und Schriftsteller Armin T. Wegner und der<br />
Sozialphilosoph und Koautor des Kommunistischen Manifests Friedrich<br />
Engels stammen aus dem Wuppertal. Und Wuppertal verfügt über eine sehr<br />
aktive und vielfältige Literaturszene. Dazu gehören der Peter Hammer<br />
Verlag, der Nordpark Verlag ebenso wie die Literaturgesellschaften. Und<br />
natürlich die Autoren. Drei seien hier stellvertretend genannt: Karl Otto<br />
Mühl, Herrmann Schulz und Michael Zeller. Doch die junge Generation<br />
drängt nach. So war es die Idee Monika Heigermosers, Leiterin des<br />
Kulturbüros, diese Potenziale in einem auch überregional ausstrahlenden<br />
Literaturfest zusammenzuführen. Von Anfang an war klar, dass man<br />
dazu über den Tellerrand des Bergischen Landes schauen musste. <strong>Die</strong><br />
gemeinsame Klammer ergab sich aus dem Blick auf die Vergangenheit und<br />
die Gegenwart. Else Lasker-Schüler, Armin T. Wegner und Friedrich Engels:<br />
So unterschiedlich ihr Leben und Werk waren, so stehen sie doch gemeinsam<br />
für die Idee der Freiheit. Daher und im Hinblick auf die revolutionären<br />
Bewegungen in der arabischen Welt einigte sich der Künstlerische Beirat<br />
nach einigen Diskussionen auf die Freiheit als Rahmenthema der ersten<br />
Wuppertaler Literatur Biennale. Mit der Literatur-Nobelpreisträgerin<br />
Herta Müller, Christoph Ransmayr, Felicitas Hoppe, Margriet de Moor und<br />
John van Düffel wurden zudem prominente Autoren eingeladen. Mehr als<br />
3.000 Menschen besuchten die insgesamt 24 Veranstaltungen der Literatur<br />
Biennale. Ein großartiger Erfolg. Mehr über die (Hinter-) Gründe erfahren<br />
Sie in dieser Ausgabe der <strong>Beste</strong>n <strong>Zeit</strong>.<br />
Auch die <strong>Beste</strong> <strong>Zeit</strong> folgt dem Prinzip einer Mischung aus lokaler und<br />
überregionaler Orientierung.<br />
So blicken wir sowohl auf die Italiensehnsucht der Deutschen im Spiegel<br />
früher Photographien und Gemälde im heimischen von der Heydt-Museum<br />
als auch auf zwei großartige Ausstellungen in den Rheinmetropolen Köln<br />
und Bonn: Im Museum Ludwig ist dem Pop Art Künstler Claes Oldenburg<br />
unter dem Titel „The Sixties“ eine großartige Retrospektive gewidmet; in<br />
der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik (Bonn) werden Werke<br />
Anselm Kiefers präsentiert.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />
Heiner Bontrup<br />
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