19.02.2013 Aufrufe

Die Beste Zeit Nr. 16.indd - Druckservice HP Nacke KG

Die Beste Zeit Nr. 16.indd - Druckservice HP Nacke KG

Die Beste Zeit Nr. 16.indd - Druckservice HP Nacke KG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

54<br />

Daniel Glattauers E-Mail-Dialog<br />

„Gut gegen Nordwind“<br />

im TiC-Theater Wuppertal<br />

Regie: Ralf Budde<br />

Bühne: Iljas Enkaschew<br />

Kostüme: Wiebke Fichte<br />

Besetzung:<br />

Petra Koßmann als Emmi Rothner<br />

und André Klem als Leo Leike<br />

unten links:<br />

Petra Koßmann als Emmi Rothner<br />

unten rechts:<br />

André Klem als Leo Leike<br />

Fotos: Martin Mazur<br />

Angenagte Herzen<br />

Nicht neu, aber originell<br />

Es ist im <strong>Zeit</strong>alter der E-Post offenbar<br />

beinahe unmöglich, ein <strong>Zeit</strong>schriften-<br />

Abonnement zu kündigen, zumindest<br />

wenn man sich konsequent bei der<br />

elektronischen Adresse vertippt. Das<br />

passiert Emmi Rothner (Petra Koßmann),<br />

als sie das LIKE-Magazin abbestellen will<br />

und durch einen permanenten Tippfehler<br />

immer wieder im PC-Postfach des Kommunikationsberaters<br />

und Sprachpsychologen<br />

Leo Leike (André Klem) landet. <strong>Die</strong><br />

gleichermaßen charmant unterhaltsame<br />

wie dramatisch überzeugende Geschichte,<br />

die Daniel Glattauer aus der nicht<br />

gänzlich neuen Idee („The Shop around<br />

the Coner“/“E-Mail for you“) entwickelt<br />

hat, wurde von Ralf Bude mit sicherer<br />

Hand auf zweigeteilter Bühne im Wuppertaler<br />

TiC-Theater in Szene gesetzt.<br />

Aus dem anfangs schnippischen, wenn<br />

auch neugierigen Austausch von Belanglosigkeiten<br />

entsteht bald ein reger Dialog<br />

zweier Menschen, die sich nicht kennen,<br />

aber ganz offenbar das Bedürfnis haben,<br />

sich jemandem zu öffnen. Spitzfi ndig,<br />

wortreich, humorvoll, ironisch – ja, auch<br />

frivol, entwickelt sich das ewige Spiel der<br />

Geschlechter, wobei Emmi jene ist, die<br />

dabei die Köder auslegt, welche von Leo<br />

zu gerne geschluckt werden.<br />

Petra Koßmann zieht alle Register<br />

Ist Emmi wirklich verheiratet, wie sie im<br />

Moment der ersten Möglichkeit einer<br />

wirklichen Begegnung behauptet? Hat<br />

sie Angst vor einem „richtigen“ Kontakt?<br />

Und schiebt das zum Schutz vor? Es sieht<br />

ganz so aus, denn natürlich ist sie nicht<br />

verheiratet, mutmaßt der Zuschauer,<br />

die Zuschauerin, werden doch Emmis<br />

Avancen beim zweiten Anlauf intimer,<br />

erotischer. Leo hingegen räumt seine<br />

Schwachstelle, seine „Ex“ Marlene offen<br />

ein, die ihm auch jetzt noch im Kopf<br />

herumspukt. Wer und was beide aber<br />

sind, wissen sie geschickt voreinander<br />

zu verbergen, wobei Emmi den Schleier<br />

dichter hält als Leo. Während Leos<br />

verliebtes Emmi-Dossier wächst, spielt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!