Die Beste Zeit Nr. 16.indd - Druckservice HP Nacke KG
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vorkommen, dass die Beisitzer den<br />
ausgebildeten Juristen überstimmen.<br />
Bei einem seiner letzten Fälle ging es<br />
um den <strong>Die</strong>bstahl von Thermomixgeräten,<br />
in denen, der Leser ahnt es schon,<br />
ebenfalls ein kleiner Mikrocomputer<br />
steckt, der ausgelesen werden kann und<br />
Auskünfte darüber gibt, wie lange solch<br />
ein innovativer Küchenhelfer benutzt<br />
worden ist und ob es sich beispielsweise<br />
um ein Vorführgerät handelt. Aus<br />
diesem „Fall“ lässt sich unter Weglassung<br />
von Namen und Daten durchaus<br />
lebendiger Unterricht gestalten.<br />
Nicht meckern, sondern anpacken,<br />
könnte sein Lebensmotto heißen, und<br />
so ließ er sich auch nicht lange bitten,<br />
als ihm sein SPD-Ortsverein nahelegte,<br />
für die Bezirksvertretung Heckinghausen<br />
zu kandidieren. Über seine Arbeit<br />
in dem Gremium berichtet er kontinuierlich<br />
auf seiner eigenen Internetseite<br />
www.heiko-meins.de. Erfreut konnte er<br />
bei einem der letzten – regelmäßig stattfi<br />
ndenden – Informationsstände seiner<br />
Partei feststellen, dass Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu bestimmten <strong>Zeit</strong>en aufmerksam<br />
registriert wird: „Ihr seid die Einzigen,<br />
die sich auch, wenn keine Wahlen angesagt<br />
sind, blicken lassen.“<br />
Dem umtriebigen Meins sind auch<br />
in seiner Freizeit schweißtreibende<br />
Geocaching: beim Klettern (Nordpark<br />
Wuppertal) Foto: Michael <strong>Die</strong>derichs<br />
Tätigkeiten nicht fremd. Gemeinsam<br />
mit seiner Lebensgefährtin Claudia<br />
Schmidt, die im Einzelhandel beschäftigt<br />
ist, geht er regelmäßig in die<br />
Tanzschule: Standard und Latein sind<br />
die Disziplinen. Beide leben seit sieben<br />
Jahren zusammen. Dritter im Bunde ist<br />
eine Katze namens „Pünktchen“. Und<br />
beide frönen einer weitgehend noch<br />
unbekannten Lieblingsbeschäftigung,<br />
dem Geocaching.<br />
Dabei handelt es sich um eine „Schnitzeljagd<br />
per Satellit“, wie es in einer<br />
Reportage heißt, die in der WSW-<br />
Mitarbeiterzeitschrift „Kontakt“<br />
erschienen ist. Heiko Meins wurde zu<br />
diesem Zweck auf die Hardt begleitet,<br />
wo er mittels eines „Cashes“ und eines<br />
GPS-Empfängers eine kniffl ige Aufgabe<br />
zu bewältigen hatte. Das Gerät, das<br />
der Verarbeitung des global positioning<br />
systems, das vielen Autofahrern vom Navi<br />
her ein Begriff ist, dient, sieht aus wie<br />
ein in die Jahre gekommenes Handy und<br />
ist das wichtigste Werkzeug des „Schatzsuchers“.<br />
<strong>Die</strong> Koordinaten des Caches holt sich<br />
der Interessent von bestimmten Seiten<br />
im Internet, die www.geocaching.de oder<br />
ähnlich heißen. Ein Geocache ist in der<br />
Regel ein wasserdichter Behälter, in dem<br />
sich ein Logbuch, in das sich der Besucher<br />
einträgt, und kleine Gegenstände<br />
befi nden, beispielsweise eine CD oder<br />
DVD oder ein Buch, die man herausnimmt<br />
beziehungsweise tauscht.<br />
<strong>Die</strong> Kunst besteht darin, das Versteck zu<br />
fi nden, in dem der Cache deponiert ist.<br />
Bei komplizierteren Aufgaben müssen<br />
Koordinaten ermittelt werden, die zu<br />
weiteren Caches führen. <strong>Die</strong>ses moderne<br />
Schatzsucherspiel ist vor allem in den<br />
nordeuropäischen Ländern Dänemark,<br />
Finnland, Schweden und Norwegen<br />
stark verbreitet. Weltweit existieren 1,6<br />
Millionen „aktive Caches“, darunter<br />
über 200.000 in der Bundesrepublik.<br />
Heiko Meins arbeitet derzeit selbst an<br />
der Installierung eines solchen Verstecks,<br />
das, so viel verrät er schon jetzt, „mit der<br />
Geschichte Wuppertals“ zu tun hat.<br />
Für den Motorradfahrer und Jogger, der<br />
17 Jahre beim Deutschen Roten Kreuz<br />
tätig war, ist die moderne Schatzsuche<br />
„genau das richtige Hobby, weil ich<br />
dabei meine Leidenschaft für Technik,<br />
Elektronik und Informationsverarbeitung<br />
mit dem Bedürfnis, mich nach der<br />
Arbeit in der freien Natur zu bewegen,<br />
verbinden kann“. Hauptsache, man<br />
kann sich orientieren.<br />
Matthias Dohmen<br />
Geocaching in einem Einbahntunnel am Dahler Berg (Eisenbahnstrecke stillgelegt)<br />
Foto: Heiko Meins (Selbstauslöser)