Stadtleitbild 2010-2016 - Stadt Neumarkt in der Oberpfalz
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Indikator für Konjunktur und Wachstum. E<strong>in</strong>schränkend<br />
wird jedoch genannt, dass das BIP nicht als generelles<br />
Wohlfahrtsmaß konzipiert wurde, denn zwischen <strong>der</strong><br />
Entwicklung des BIP und den an<strong>der</strong>en Themenfel<strong>der</strong>n<br />
wie z.B. Bevölkerungsstruktur, Arbeitskräfteangebot,<br />
Bildungssystem, K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsmöglichkeiten sowie<br />
sozialer Zusammenhalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft gibt es vielfältige<br />
Beziehungen. E<strong>in</strong>e steigende Wirtschaftsleistung<br />
ist unter Wohlfahrtsgesichtspunkten auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite<br />
erstrebenswert, denn ausreichendes Wirtschaftswachstum<br />
kann Strukturwandel ermöglichen, Arbeitsplätze<br />
sichern und neue schaffen sowie die Sozialsysteme vor<br />
dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> „alternden Gesellschaft“ und <strong>der</strong><br />
anzustrebenden Generationengerechtigkeit stabilisieren.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wirkt e<strong>in</strong> steigendes BIP tendenziell<br />
umweltbelastend, soweit es mit e<strong>in</strong>em steigenden<br />
Verbrauch natürlicher Ressourcen verbunden ist. Aufgabe<br />
<strong>der</strong> Nachhaltigkeitsstrategie ist es, solche Zielkonflikte<br />
durch geeignete Maßnahmen auszubalancieren.<br />
(Quelle: Statistisches Bundesamt: Nachhaltige Entwicklung <strong>in</strong> Deutschland,<br />
Indikatorenbericht 2008)<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund sollen im Folgenden e<strong>in</strong>ige<br />
wichtige Kenngrößen <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>in</strong> Bayern betrachtet<br />
werden. Die bayerische Wirtschaft hat sich trotz <strong>der</strong><br />
weltweiten Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzkrise im Zeitraum<br />
1999 bis 2009 sehr gut entwickelt. Kennzeichen s<strong>in</strong>d<br />
die Innovationskraft <strong>der</strong> Unternehmen, e<strong>in</strong> grün<strong>der</strong>freundliches<br />
Klima, e<strong>in</strong>e hohe Qualifikation <strong>der</strong> Arbeitnehmer,<br />
e<strong>in</strong> produktives Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s von Global Playern<br />
und Mittelstand sowie e<strong>in</strong>e aktive Wirtschaftspolitik.<br />
Im Zeitraum 1999 -2009 nahm die Wirtschaftsleistung<br />
(Brutto<strong>in</strong>landsprodukt - BIP) real um 16,2 Prozent zu<br />
und damit deutlich mehr als <strong>in</strong> allen an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
sowie doppelt so stark wie <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>sgesamt<br />
(vgl. Schaubild l<strong>in</strong>ks). Das BIP pro E<strong>in</strong>wohner<br />
erhöhte sich seit 1999 nom<strong>in</strong>al um 5.992 € auf 34.397<br />
€. Das verfügbare E<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> bayerischen Haushalte<br />
nahm im Zeitraum 1999 bis 2008 um 59,2 Mrd. €<br />
zu. Pro Kopf stieg es von 16.527 € (1999) auf 20.339<br />
€ (2008), also um über 3.800 €. Ferner konnten <strong>in</strong> den<br />
letzten zehn Jahren mit Abstand die kräftigsten Beschäftigungszuwächse<br />
unter den Län<strong>der</strong>n erreicht werden.<br />
Trotz des bundesweiten Beschäftigungse<strong>in</strong>bruchs<br />
<strong>in</strong> den Jahren 2001-2006 und trotz <strong>der</strong> Rezession von<br />
2009 s<strong>in</strong>d landesweit über 246.000 zusätzliche Stellen<br />
entstanden. Bayern verzeichnete 2009 mit e<strong>in</strong>er Quote<br />
von 4,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosigkeit aller<br />
Bundeslän<strong>der</strong>. Diese ist bis Januar <strong>2010</strong> auf 4,1 Prozent<br />
gefallen. Die Arbeitsplatzperspektiven <strong>der</strong> Jugend s<strong>in</strong>d<br />
überdurchschnittlich günstig. Mit e<strong>in</strong>er Jugend-Arbeitslosenquote<br />
von 4,6 Prozent schnitt Bayern zusammen<br />
mit Baden-Württemberg auch hier 2009 unter den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
am besten ab.<br />
(Quelle Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />
und Technologie: Bayerns Wirtschaft, August <strong>2010</strong>)<br />
Wie oben bereits erwähnt, kann das Wirtschaftswachstum<br />
nicht als isolierte Kenngröße für Wohlstand<br />
und Nachhaltigkeit heran gezogen werden. Dies wird<br />
untermauert durch die Ergebnisse e<strong>in</strong>er repräsen-<br />
tativen Umfrage <strong>der</strong> Bertelsmann Stiftung im Juli <strong>2010</strong>.<br />
Als Folge <strong>der</strong> Wirtschafts- und Verschuldungskrise<br />
plädieren demnach neun von zehn Befragten für e<strong>in</strong>e<br />
neue Wirtschaftsordnung mit stärkerer Berücksichtigung<br />
des Umweltschutzes, e<strong>in</strong>es sorgsameren Umgangs mit<br />
Ressourcen und des sozialen Ausgleichs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft,<br />
gepaart mit e<strong>in</strong>er möglichen Verän<strong>der</strong>ung auf<br />
<strong>in</strong>dividueller Ebene, e<strong>in</strong>em Überdenken <strong>der</strong> eigenen<br />
Lebensweise dah<strong>in</strong>gehend, ob wirtschaftliches Wachstum<br />
für den E<strong>in</strong>zelnen alles ist. Die Mehrheit <strong>in</strong><br />
Deutschland glaubt nicht, dass mit e<strong>in</strong>em immer höheren<br />
Wirtschaftswachstum auch die eigene Lebens-<br />
qualität steigt (vgl. Schaubild).<br />
(Quelle: Bertelsmann Stiftung: Bürger wollen ke<strong>in</strong> Wachstum um jeden<br />
Preis, Juli <strong>2010</strong>).<br />
Mehr Lebensqualität<br />
durch Wirtschaftswachstum?<br />
Angaben <strong>in</strong> Prozent<br />
3<br />
Deutschland<br />
61<br />
36<br />
glaube ich nicht glaube ich weiß nicht, ke<strong>in</strong>e Angabe<br />
Quelle: tns emnid. Umfrage Juli <strong>2010</strong> BertelsmannStiftung<br />
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