Stadtleitbild 2010-2016 - Stadt Neumarkt in der Oberpfalz
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<strong>Neumarkt</strong> – Verantwortungsbewusster Konsum<br />
Grundlagen<br />
Verantwortungsbewusst und nachhaltig konsumieren<br />
heißt, sich die ökologischen und sozialen Aspekte des<br />
Konsums wie Ressourcenverbrauch o<strong>der</strong> gesellschaftliche<br />
Auswirkungen bewusst zu machen. Verantwortungsbewusste<br />
Verbraucher achten beim E<strong>in</strong>kauf auf<br />
Kriterien wie „Bio“, „Fair“ und „Regional“. Lebensmittel<br />
o<strong>der</strong> Textilien aus nachhaltiger Produktion z.B. s<strong>in</strong>d<br />
zwar zum Teil deutlich teurer. Allerd<strong>in</strong>gs muss man sich<br />
vor Augen führen, dass e<strong>in</strong> Produkt, das ökologisch<br />
verträglicher und unter fairen Bed<strong>in</strong>gungen hergestellt<br />
wurde, e<strong>in</strong>en Mehrwert gegenüber e<strong>in</strong>em Produkt hat,<br />
das möglichst billig hergestellt wurde. Wer bei <strong>der</strong> Produktion<br />
soziale und ökologische Standards gegenüber<br />
Mitarbeitern und <strong>der</strong> Umwelt e<strong>in</strong>hält, muss dafür e<strong>in</strong>en<br />
angemessenen Preis erwarten können. Ansonsten kann<br />
e<strong>in</strong>e nachhaltige Wirtschaft nicht <strong>in</strong> Gang kommen.<br />
(Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung – Der Nachhaltige Warenkorb,<br />
<strong>2010</strong>)<br />
Der Marktanteil von nachhaltigen Produkten ist heute<br />
noch relativ ger<strong>in</strong>g. Z.B. lag <strong>der</strong> Marktanteil von Bio-<br />
Produkten <strong>in</strong> Deutschland im Jahr 2009 bei etwa vier<br />
Prozent.<br />
(Quelle: www.foodwatch.de)<br />
E<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft und<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft hängt deshalb <strong>in</strong> hohem Maße davon<br />
ab, <strong>in</strong>wieweit wir uns als Verbraucher<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Verbraucher<br />
nachhaltig verhalten und damit die „Macht des<br />
Verbrauchers“ wirken lassen. Ob beim E<strong>in</strong>kauf, beim<br />
Freizeitverhalten o<strong>der</strong> beim Geld anlegen – die Tätig-<br />
keiten und täglichen Entscheidungen aller<br />
Konsumenten summieren sich zu wichtigen<br />
Signalen an Wirtschaft und Politik.<br />
Werden nachhaltig erzeugte Produkte<br />
vermehrt nachgefragt, wird die Wirtschaft<br />
entsprechende Produktionsweisen auch<br />
vermehrt umsetzen. For<strong>der</strong>n die Menschen<br />
Umwelt- und Sozialstandards e<strong>in</strong>, wird die<br />
Politik die entsprechenden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
dafür schaffen.<br />
Verbraucher<strong>in</strong>nen und Verbraucher erhalten<br />
durch verschiedene Produktkennzeichnungen<br />
Informationen über Charakteristika<br />
von Produkten und Dienstleistungen. Die<br />
Kennzeichnung ökologischer und sozialer<br />
Eigenschaften erfolgt durch e<strong>in</strong>e Vielfalt<br />
von Labeln. Bekannte Label s<strong>in</strong>d z.B. <strong>der</strong><br />
„Blaue Engel“, das „Bio“- o<strong>der</strong> das „Fair-<br />
Trade“- Label. Diese Kennzeichnung soll<br />
auf beson<strong>der</strong>e Qualitäten von Produkten<br />
und Dienstleistungen, z.B. gesundheit-<br />
Tabelle Kernkriterienkatalog<br />
liche, soziale o<strong>der</strong> ökologische Eigenschaften, h<strong>in</strong>weisen.<br />
Damit dienen sie <strong>der</strong> Abgrenzung gegenüber an<strong>der</strong>en<br />
Produkten und Dienstleistungen mit gleichem<br />
Gebrauchszweck, die diese Eigenschaften nicht aufweisen.<br />
Der Bundesverband „Die Verbraucher<strong>in</strong>itiative<br />
e.V.“ hat e<strong>in</strong>e Internetplattform mit übersichtlichen,<br />
unabhängigen und verständlichen Informationen und<br />
Bewertungen von über 400 Labeln erstellt.<br />
(Quelle: Bundesverband „Die Verbraucher<strong>in</strong>itiative e.V.“ –<br />
www.label-onl<strong>in</strong>e.de)<br />
Auch das Projekt „Der Nachhaltige Warenkorb“<br />
des Rates für Nachhaltige Entwicklung richtet sich<br />
an den verantwortungsbewussten Verbraucher und<br />
schafft mehr Transparenz im Bereich des nachhaltigen<br />
Konsums.<br />
(Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung – Der Nachhaltige Warenkorb,<br />
<strong>2010</strong>)<br />
Die heute auf dem Markt verwendeten Label bilden<br />
fast ausschließlich Teilaspekte <strong>der</strong> Nachhaltigkeit ab.<br />
Im Bereich Lebensmittel werden Produkte zum Beispiel<br />
mit zwei Labeln gekennzeichnet, um darzustellen, dass<br />
das Produkt sowohl ökologisch hergestellt als auch fair<br />
gehandelt ist (z.B. Bio-Siegel <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit dem<br />
Fairtrade-Label). Für die Bewertung <strong>der</strong> bereits existierenden<br />
Umwelt- und Soziallabel wurde vom Öko-<br />
<strong>in</strong>stitut Freiburg e<strong>in</strong> produktgruppenübergreifend<br />
gelten<strong>der</strong> Kriterienkatalog erarbeitet (vgl. Tabelle), <strong>der</strong><br />
ökologische, soziale und ökonomische Kernkriterien<br />
enthält.<br />
Kernkriterienkatalog zur Bewertung von Umwelt- und<br />
Soziallabel<br />
Ökologische Kernkriterien Soziale Kernkriterien Ökonomische<br />
Kernkriterien<br />
Kriterien zum Klimaschutz (z.B. Verbot des E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>satzes von klimarelevanten Chemikalien. Kernarbeitsnormen <strong>der</strong> ggf. Lebenszyklus-<br />
Kriterien zum Erhalt von natürlichen CO 2 - Internationalen kosten<br />
Speicherstätten) Arbeitsorganisation (ILO)<br />
Ressourcen- und Materialverbrauch Soziale Sicherheit Qualität/<br />
Gebrauchstauglichkeit 6<br />
Energieverbrauch Sicherung gesun<strong>der</strong> Faire <strong>in</strong>ternationale<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen Handelsbeziehungen<br />
E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energieträger Angemessene Entlohnung<br />
und Arbeitszeiten<br />
Umweltverträglicher Umgang mit toxischen<br />
Chemikalien<br />
Schutz <strong>der</strong> menschlichen Gesundheit<br />
Gewässerschutz<br />
Bodenschutz<br />
Naturschutzaspekte (Biotopschutz)<br />
Biodiversität<br />
Tierschutz (Nutztiere)<br />
GVO<br />
Quelle: Öko-Institut e.V. - Untersuchung zur möglichen Ausgestaltung und Marktimplemen-<br />
tierung e<strong>in</strong>es Nachhaltigkeitslabels zur Verbraucher<strong>in</strong>formation, Dezember 2009.<br />
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