Stadtleitbild 2010-2016 - Stadt Neumarkt in der Oberpfalz
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Die Bayerische Staatsregierung hat sich als erste<br />
Landesregierung <strong>in</strong> Deutschland mit dem Klimaprogramm<br />
Bayern 2020 das Ziel gesetzt, sich bestmöglich<br />
an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels,<br />
die bereits heute zu spüren s<strong>in</strong>d, anzupassen. Nach<br />
Aussage <strong>der</strong> Münchener Rückversicherung haben<br />
die wetter- und klimabed<strong>in</strong>gten Naturkatastrophen<br />
wie Hochwasser und Stürme auch <strong>in</strong> Bayern seit den<br />
1970er-Jahren deutlich zugenommen. Nach Ansicht <strong>der</strong><br />
Wissenschaft dürfte sich dieser Trend mit zunehmen<strong>der</strong><br />
Er<strong>der</strong>wärmung weiter fortsetzen. Ohne rechtzeitiges<br />
Handeln würde <strong>der</strong> Klimawandel nach Annahmen des<br />
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung die bayerische<br />
Volkswirtschaft bis 2050 rund 96 Mrd. € kosten.<br />
H<strong>in</strong>zu kämen weitere 26 Mrd. € für Anpassungsmaßnahmen.<br />
Es gilt, dieses Risiko und die Schäden so ger<strong>in</strong>g<br />
wie möglich zu halten und entsprechende Vorkehrungen<br />
zu treffen. Hierzu hat <strong>der</strong> Freistaat Bayern bereits<br />
vielfältige Maßnahmen e<strong>in</strong>geleitet. Beispielhaft s<strong>in</strong>d zu<br />
nennen:<br />
-- Das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020<br />
unterliegt e<strong>in</strong>er dynamischen Anpassung.<br />
-- In <strong>der</strong> Forstwirtschaft wurde massiv mit e<strong>in</strong>em<br />
Waldumbauprogramm begonnen. Bis zum Jahr<br />
2020 sollen u.a. von den 260.000 ha akut<br />
gefährdeten Fichtenbeständen im Privat- und<br />
Körperschaftswald rund 100.000 ha <strong>in</strong> klimatolerante<br />
Mischwäl<strong>der</strong> umgewandelt werden.<br />
-- Im Naturschutz wurde e<strong>in</strong> Son<strong>der</strong>programm zur<br />
Stabilisierung <strong>der</strong> biologischen Vielfalt und von<br />
Ökosystemen gestartet und Vorkehrungen zum<br />
Erhalt natürlicher Kohlenstoffsenken und zur<br />
Verbesserung des Lokalklimas getroffen. Hierbei<br />
werden beispielsweise 50 Moore renaturiert.<br />
-- Im Jahr 2007 wurde e<strong>in</strong> Hitzewarnsystem zum<br />
Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung als Ergänzung zum<br />
Unwetterwarnsystem e<strong>in</strong>geführt.<br />
-- E<strong>in</strong> Programm zur E<strong>in</strong>dämmung von Georisiken<br />
soll vor allem im Alpenraum den Schutz vor<br />
geologischen Risiken erhöhen.<br />
(Quelle: Bayerische Staatsregierung – Bayerische Klima-Anpassungs-<br />
strategie, September 2009).<br />
Woh<strong>in</strong> geht <strong>der</strong> Trend?<br />
l Die CO2-Emissionen müssen <strong>in</strong> den nächsten<br />
wenigen Jahrzehnten ihren Höhepunkt erreichen,<br />
danach drastisch abnehmen und nach den Prog-<br />
nosen im Jahr 2050 für die Industrienationen um<br />
etwa 80 % niedriger liegen als im Jahr 2000 (36).<br />
l Der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergie-<br />
verbrauch soll bis zum Jahr 2020 auf 10 % und<br />
<strong>der</strong> Anteil am Bruttostromverbrauch auf m<strong>in</strong>destens<br />
30 % ansteigen (4).<br />
l E<strong>in</strong> wesentliches Ziel <strong>in</strong> Deutschland ist <strong>der</strong> Aus-<br />
bau des Anteils <strong>der</strong> Kraft-Wärme-Kopplung an<br />
<strong>der</strong> Stromerzeugung. Dieser Anteil soll bis 2020<br />
auf 25 % verdoppelt werden (36).<br />
l Kernpunkt des Bayerischen Klimaprogramms ist<br />
die vorsorgende Doppelstrategie „Reduktion und<br />
Anpassung“ - Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Treibhausgas-<br />
emissionen auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite, Anpassung an den<br />
unvermeidlichen Klimawandel auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite.<br />
Diese Doppelstrategie ist konsequent weiterzuführen<br />
und <strong>in</strong> alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche zu<br />
<strong>in</strong>tegrieren (36).<br />
Quellen:<br />
(4) Statistisches Bundesamt: Nachhaltige Entwicklung <strong>in</strong><br />
Deutschland, Indikatorenbericht November 2008.<br />
(36) Bayerische Staatsregierung: Klimaprogramm Bayern 2020,<br />
November 2007<br />
Die Situation <strong>in</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Neumarkt</strong> hat mit dem Beitritt zum Klimabündnis<br />
im März 2008 und <strong>der</strong> Gründung des Klimaforums<br />
im Mai 2008 sowie <strong>der</strong> Unterzeichnung des Europäischen<br />
Konvents <strong>der</strong> Bürgermeister im Februar 2009 den<br />
Klimaschutz <strong>in</strong>s Zentrum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>politik gestellt. Im<br />
<strong>Stadt</strong>rat gibt es seit 2008 e<strong>in</strong> eigenes Referat für Klimaschutz.<br />
Im Bürgerhaus <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Neumarkt</strong> ist im Jahre<br />
<strong>2010</strong> e<strong>in</strong>e hauptamtliche Stelle für den Bereich Klimaschutz<br />
und Energie e<strong>in</strong>gerichtet worden. In verschiedenen<br />
Ämtern <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, dem <strong>Stadt</strong>planungsamt und bei<br />
den <strong>Stadt</strong>werken gibt es Zuständigkeiten für Aufgaben<br />
des kommunalen Klimaschutzes. Das Klimaforum mit<br />
Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertretern aus Politik, Verwaltung,<br />
Wirtschaft und Öffentlichkeit trifft sich regelmäßig, um<br />
neue Vorschläge zu sammeln und Projekte anzustoßen.<br />
Im Jahr 2009 wurden umfassende Datengrundlagen<br />
für e<strong>in</strong>e effiziente, vorausschauende und möglichst<br />
objektive Klimaschutzpolitik erarbeitet. Der Energie-<br />
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