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Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...

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Der Hauptgrund für die wesentlich geringere Innovationsproduktivität<br />

in Deutschland ist nicht die Zahl der entwickelten Produkte, sondern<br />

der geringere Umsatz, der mit den Produkten erzielt wird.<br />

sind Ihre Ideen nicht genügend gefordert und Sie holen aus<br />

sich und Ihren Mitarbeitern nicht alles an Ideen und Leistungsvermögen<br />

heraus.<br />

Ein zweites Argument, das zur Erklärung des Wachstumsrückstands<br />

ins Feld geführt wird: Den Ingenieuren in<br />

Deutschland fällt nicht mehr so viel ein. Den Entwicklern<br />

in Deutschland fallen aber ähnlich viele Produkte ein wie<br />

ihren Kollegen anderswo in der Welt. Allerdings: Die weltweite<br />

Spitze erzielt mit solchen neuen Produkten einen<br />

Umsatz von 6,2 Millionen Dollar, die deutschen Hersteller<br />

erreichen 1,3 Millionen Dollar. Unseren Ingenieuren fällt<br />

durchaus etwas ein – aber eben nicht der Weltmarkt-Hit<br />

vom Kaliber des Sony Walkman, sondern vielleicht ein<br />

Produkt für Österreich. Wir konzentrieren unsere Ressourcen<br />

nicht genügend. Wir müssen uns trauen, unsere<br />

Ressourcen im Sinne von Kompetenzzentren zu bündeln.<br />

Produktentwicklung, Innovation wird heute weltweit in<br />

einer ganz anderen Kultur betrieben als das in deutschen Unternehmen oder<br />

auch in der öffentlichen Verwaltung der Fall ist. Wir setzen oft – wie in allen<br />

Bereichen – auf den „guten Durchschnitt“. Kriege entscheidet man aber nicht<br />

mit dem Mittelmaß, sondern mit Elitesoldaten. Ich bin keineswegs gegen Förderung.<br />

Bei 80 Millionen Einwohnern, die wir in Deutschland haben, können<br />

wir es uns nicht leisten, ein einziges Talent brachliegen zu lassen. Trotzdem<br />

brauchen wir in vielen Feldern die Elite. Dies gilt auch für die Verwaltung. Im<br />

Idealfall müssen Sie es schaffen, dass die besten Leute in die Verwaltung gehen<br />

wollen. So weit zur Diskussion der Ursachen für die Wachstums- und Produktivitätslücke<br />

gegenüber den Weltbesten.<br />

Nach zehn Jahren harter Arbeit beginnt die Produktivitätslücke sich zu<br />

schließen – zum Beispiel in der Autoindustrie. Man ist in Schlagreichweite<br />

herangekommen – und sobald man in Schlagreichweite ist, kann man zehn<br />

Prozent Produktivitätsrückstand leicht ausgleichen. Das wirkt sich auch positiv<br />

auf die Beschäftigung aus. Um in Schlagreichweite zu kommen, musste<br />

zunächst Personal abgebaut werden. Mittlerweile steigt die Beschäftigung aber,<br />

gerade wegen der hohen Produktivitätssteigerung. Eine Analyse der Top-5 unter<br />

den deutschen Unternehmen zeigt eine mittlere Umsatzsteigerung von 30 Prozent,<br />

eine Börsenwertsteigerung von 41 Prozent und eine Beschäftigungssteigerung<br />

von 25 Prozent. Bei den Bottom-10 dagegen geht die Beschäftigung<br />

weiter zurück. Hier fehlen zunächst neun Prozentpunkte, um überhaupt in<br />

Schlagreichweite zu kommen. Diese Prozentpunkte machen den Unterschied<br />

zwischen Umsatzsteigerung und Beschäftigungssteigerung. Deswegen brauchen<br />

wir nicht marginale, sondern riesige Wachstumsraten. Darüber hinaus<br />

gibt es Sekundäreffekte einer höheren Produktivität, die die Beschäftigungsraten<br />

positiv beeinflussen. Etwas vereinfacht: Durch Produktivitätssteigerung<br />

fallen die Kosten und die Preise. Es gibt mehr Nachfrage, die Wettbewerbsposition<br />

verbessert sich, es gibt mehr Export und der Lebensstandard steigt. »»<br />

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