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Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...

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Kluge: „Erfahrungswissen<br />

zählt weniger<br />

als rasche Anpassung.<br />

Wenn Sie wachsen<br />

wollen, müssen Sie auf<br />

Randaktivitäten<br />

zichten.“ver-<br />

»» Dazu kommt noch, dass wieder Mittel für Innovationen zur Verfügung<br />

stehen. In Forschung und Technologie kann neu investiert werden. Der Strukturwandel<br />

in der Industrie bewirkt eine höhere Wertschöpfung und auch dies löst<br />

wieder positive Beschäftigungseffekte aus. Das erforderliche Wachstum wird<br />

es vor allem in der Dienstleistungsbranche geben. Es wird eine Gesellschaft<br />

übrig bleiben, die aus wenigen produzierenden Menschen besteht und vielen,<br />

die sich mit Dienstleistungen beschäftigen.<br />

Nach dem gigantischen Restrukturierungsprozess in der Industrie in den<br />

letzten zehn Jahren wird für die nächsten zehn Jahre die Restrukturierung der<br />

Verwaltung und der halbstaatlichen Unternehmen anstehen. Denn es nützt<br />

nichts, wenn jetzt ein Auto in nur noch zehn bis zwölf Stunden produziert wird,<br />

durch Transport- und Verwaltungszeiten aber doch wieder 100 Stunden zusammenkommen.<br />

Auf der Pyramide der Produktivitätssteigerung der Industrie<br />

sitzt die der Verwaltung, und die muss genauso schlank werden.<br />

Neue Spielregeln<br />

Wenn man über Wachstum im eben geforderten Maßstab nachdenkt, muss<br />

man überkommene Weisheiten in Frage stellen. Erstens: Der Satz, dass Wachstum<br />

und Ressourcenverbrauch korrelieren und somit Wachstum begrenzt ist,<br />

stimmt so nicht. Im Bereich der Dienstleistungsindustrie ist das Wachstum<br />

durch Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung auf absehbare Zeit<br />

überhaupt nicht eingeschränkt. Zweitens: Wir haben immer gedacht, Wachstum<br />

geht nur auf Kosten von anderen. Dies stimmt aber nur<br />

für ein Europa-zentriertes Weltbild von gesättigten Märkten.<br />

Wenn wir etwas wirklich Neues in die Welt setzen, gibt es<br />

Wachstumsmärkte, die fast unendlich sind. Drittens: Das<br />

bescheidene Anspruchsniveau – wir müssen versuchen, nicht<br />

nur in Drei- oder Fünf-Prozent-Schritten voranzukommen,<br />

sondern darüber nachdenken, ob wir verdoppeln oder<br />

halbieren können. Viertens: Wir haben immer so getan, als<br />

könnten wir zunächst Kosten aufbauen und sie dann auch<br />

proportional wieder abbauen, wenn es einmal schwieriger<br />

wird. Aber das passiert natürlich nicht. Letztlich bleiben wir<br />

auf den Kosten sitzen, wenn wir uns nur marginal weiterentwickeln.<br />

Wir müssen also große Sprünge machen. Fünftens:<br />

Wir haben geglaubt, alles kontrollieren zu müssen. Jetzt<br />

erleben wir, dass kleinere unternehmerische Einheiten oft<br />

viel durchschlagender sind als hochkontrollierte Großgebilde.<br />

Sechstens: Wir haben an den Nutzen der Spezialisierung<br />

geglaubt: Arbeitsteilung, funktionale Aufstellung,<br />

Fakultäten an den Universitäten. Das funktioniert alles nicht<br />

Nur die gleichzeitige Verbesserung der Faktoren „Qualität“, „Zeit“ und<br />

„Kosten“ führt zu einer echten Produktivitätssteigerung. Denkblockaden<br />

müssen abgebaut und den neuen Realitäten angepasst werden.<br />

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