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Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...

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Prof. Dr. Lothar Rolke:<br />

„Kommunikation, die nur<br />

dazu dient, dass wir uns hinterher<br />

gut verstehen, ist völlig<br />

falsch. Kommunikation ist<br />

dann gut, wenn sie Orientierung<br />

schafft, also wenn sie<br />

Wichtiges von Unwichtigem<br />

unterscheiden hilft.“<br />

Prof. Dr. Lothar Rolke, Lehrstuhl für Betriebswirtschaft und Unternehmenskommunikation, FH Mainz<br />

„Verändern durch Kommunikation –<br />

Mobilisieren und Führen“<br />

Herr Minister, meine Damen und Herren, wir haben ein sehr, sehr spannendes Thema vor<br />

uns. Herr Kluge hat sehr eindrucksvoll geschildert, was im vergangenen Jahrzehnt an<br />

Restrukturierungsprozessen gelaufen ist. Der Kaufpreis dafür war die Verunsicherung der<br />

Belegschaften. Insofern darf ich Sie willkommen heißen im Club, denn diese Verunsicherung<br />

haben Sie vor sich.<br />

Die meisten Menschen haben Angst bei Veränderungsprozessen. Sie haben<br />

den Eindruck, sie müssten jetzt immer mehr aufnehmen können und dass sie<br />

das auf die Dauer nicht schaffen könnten. Deswegen wenden sie sich neuen<br />

Dingen nicht zu, sondern machen eher das Gegenteilige: Sie machen das,<br />

was sie jetzt machen, perfekt. Egal, ob es gebraucht wird oder nicht. Deswegen<br />

müssen wir mit dem Lernen von Neuem auch lernen, Dinge zu<br />

verlernen, die heute keine Rolle mehr spielen.<br />

Es gibt vier Handlungs- und Kommunikationsfelder, die wir nutzen müssen,<br />

um Win-win-Situationen herzustellen. Das heißt, wir müssen alle Beteiligten<br />

zu Gewinnern machen. Wir müssen Situationen herstellen, in denen alle<br />

Beteiligten etwas voneinander haben. Betrachten Sie die Kommunikation<br />

zwischen Unternehmen oder Behörden und den Klienten: Kunden wollen,<br />

dass wir ihre Probleme lösen, dass eine bestimmte Qualität da ist und dass<br />

das Ganze möglichst auch noch innovativ passiert. Wenn ich Klienten oder<br />

Kunden wirklich ernst nehme, sollte ich ihre Beschwerden auch ernst nehmen.<br />

Keine Beratung nützt so sehr wie die eines Kunden, der unzufrieden ist.<br />

Das Zweite, was uns interessiert, ist der Innenbereich. Das Verhältnis<br />

zwischen Führungskräften und Mitarbeitern muss sich verändern. Früher<br />

ging alles nach dem Kaskadenprinzip – immer von oben nach unten. Das war<br />

so lange ganz gut, als die Oberen mehr wussten als die Unteren. Aber heute<br />

sitzen die wirklichen Spezialisten weit unten.<br />

Wir müssen uns angucken, mit welchen Spielregeln wir es heute zu tun<br />

haben. Da wir eine unheimliche Informationsflut haben, müssen wir unsere<br />

Kommunikation besser steuern. Das erste ist, eine offenere Gesprächs- und<br />

Informationskultur herzustellen. Wir müssen lernen, Wissen nicht zurückzuhalten<br />

und Herrschaftswissen aufzubauen,<br />

sondern Transparenz zu schaffen. Wir müssen<br />

zweitens wissen, dass in dem Moment, in dem<br />

wir Veränderungsprozesse einleiten und kommunizieren,<br />

auch diejenigen, die nicht einverstanden<br />

sind, kommunizieren. Das nennt<br />

man dann Querschüsse. Sie müssen drittens<br />

darauf vorbereitet sein, dass viele am Anfang<br />

noch darauf warten, dass Informationen auto-<br />

VMprofil 1 [26 ]<br />

Rolke: „Die alten Zeiten werden nie wiederkommen, also ist es<br />

das Komfortabelste, wenn wir uns Lust machen auf Zukunft.“

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