Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...
Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...
Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gegnern gelte es, durch eine klare Strategie und vor allem durch Erfolge zu<br />
überzeugen. Dabei richtete Tewinkel noch einen wichtigen Tipp an die Adresse<br />
der <strong>Landesregierung</strong>: Vor allem am Anfang müsste sauber gearbeitet werden:<br />
„Die Ziele müssen ganz klar sein.“<br />
„Willkommen im Club“, begrüßte am Nachmittag Prof. Dr. Lothar Rolke die<br />
Teilnehmer. Noch nie sei die Verunsicherung in den Unternehmen derart<br />
groß gewesen wie in den 90er-Jahren. Jetzt treffe sie auch die Verwaltung.<br />
Rolke beendete den Vortragsmarathon mit einer wissenschaftlichen Einschätzung<br />
des Themas „Verändern durch Kommunikation – Mobilisieren und<br />
Führen“. Feedback, persönliche Kontakte und klare Ziele wertete er als wichtige<br />
Begleiter für Veränderungen. „Nehmen Sie sich Zeit für Kleinigkeiten“,<br />
mahnte er die Führungskräfte der Verwaltung, die durch die eindringlich vorgetragenen<br />
Statements, Warnungen und Ratschläge des Lehrstuhlinhabers für<br />
Betriebswirtschaft und Unternehmenskommunikation an der Fachhochschule<br />
Mainz auch diesem fünften Vortrag aufmerksam folgten.<br />
„Kommunikation ist kein Selbstzweck“, lautet ein Grundsatz des<br />
Fachmanns, Information dürfe nicht dem Zufall überlassen sein. Sätze<br />
wie „Vertrauen Sie nicht darauf, dass Ihre Mitarbeiter dumm sind“, erheiterten<br />
die Zuhörerschaft, regten aber gleichzeitig zum Nachdenken<br />
an. Einprägsam auch Rolkes „Rätsel“. „NIMEWI SODARI“ beispielsweise,<br />
eine Abkürzung für: Wir müssen „NICHT MEHR WISSEN,<br />
SONDERN DAS RICHTIGE“.<br />
Alle Beteiligten sollen sich als Gewinner fühlen, hieß es. Daneben<br />
brauche es klare Ziele, eine klare Führung und schließlich klare<br />
Kommunikation. Für diese stellte der Theoretiker Regeln auf: einfache<br />
Sprache sowie Bilder und Beispiele benutzen, ein Feedback einholen, an<br />
den Ergebnissen orientieren, die Ziele vorleben und vor allem Erfolge<br />
immer wieder sichtbar machen. Vielfach tauchten Hinweise der Praktiker<br />
aus den Unternehmen in Rolkes Theorien wieder auf. So auch bei<br />
der Feststellung, dass der Widerstand gegenüber dem Wandel nie ganz<br />
verschwinde. Trotzdem müsse Veränderung ein Teil der Unternehmenskultur<br />
werden; das bedeute auch, Kommunikation als Erfolgsfaktor ernst zu nehmen.<br />
Wie Prof. Rolkes „NIMEWI SODARI“ boten alle Vorträge spannende und<br />
hilfreiche Ansätze. „Sie sollten uns nicht sagen, wie man es machen soll,<br />
sondern Anstoß für Überlegungen geben und das Umfeld zeigen, in dem<br />
Veränderungen stattfinden“, erklärte Minister Behrens zum Abschluss des<br />
<strong>Symposium</strong>s. In den Workshops am nächsten Tag sollten die Anregungen von<br />
Außen in konkrete Konzepte für den eigenen Arbeitsbereich umgesetzt werden.<br />
„Verwaltung ist kein Selbstzweck, sondern sie muss Aufgaben für den Bürger<br />
erfüllen. Dazu muss sie mit ihm Schritt halten, mit den Veränderungen in der<br />
Gesellschaft“, betonte der Minister und griff seine einleitenden Worte wieder<br />
auf: Es gelte, den Engpassfaktor des Modernisierungsprozesses in den Griff zu<br />
bekommen. Der bestehe nicht in mangelndem Wissen oder fehlender Bereitschaft,<br />
sondern in mangelnder Kommunikation.<br />
VMprofil 1 [9 ]<br />
Prof. Dr. Lothar Rolkes<br />
Abkürzung „NIMEWI<br />
SODARI“ regte die Zuhörer<br />
zum Nachdenken an:<br />
„Wir müssen NICHT MEHR<br />
WISSEN, SONDERN DAS<br />
RICHTIGE.“<br />
Bernhard Messer, Journalist beim<br />
WDR und Kommunikationsberater,<br />
moderierte die Veranstaltung.