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Effizientes Effizientes - ZA Justiz

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Der Österreichische Recht§pfleger Fachbereich Außerstreit<br />

Rechtsmittelentscheidungen<br />

zusammengestellt von ADir. Siegmund Gruber<br />

1) Rechtspflegersammlung<br />

AußerStreit<br />

Die in der Sammelmappe der<br />

Rechtspflegerbesprechung abgedruckten<br />

Entscheidungen<br />

werden nur auszugsweise angeführt.<br />

Sollte Interesse an<br />

Bezug der Sammelmappe mit<br />

den anonymisierten Volltextentscheidungen<br />

bestehen,<br />

kann diese entweder bei<br />

ADir. Walter Tatzber, BG Innere<br />

Stadt Wien: 01/51528/545 oder<br />

ADir. Siegmund Gruber: 02626/<br />

62715/21 bestellt werden.<br />

a) RpflSlgA 9034<br />

LG St. Pölten vom<br />

20. 4. 2006, 10 R 18/06 h<br />

Überlassung an Zahlungsstatt:<br />

Schenkung an den<br />

Todesfall<br />

Zur Beurteilung der Frage, ob<br />

eine Überlassung an Zahlungsstatt<br />

in Betracht kommt oder<br />

nicht, kommt es nicht einmal<br />

drauf an, ob die auf den Todesfall<br />

geschenkte Liegenschaft<br />

nachlasszugehörig ist oder<br />

nicht, da in jedem Fall eine<br />

Überschuldung des Nachlasses<br />

vorliegt, scheint die Liegenschaft<br />

mit gleichem Wert<br />

sowohl als Aktivum als auch<br />

als Passivum auf. Die Einbeziehung<br />

der Liegenschaft in<br />

die Verlassenschaft stellt insoweit<br />

daher ein „Nullsummenspiel“<br />

dar, und ändert sich an<br />

der Überschuldung der Verlassenschaft.<br />

Die Auffassung,<br />

eine Überlassung an Zahlungsstatt<br />

komme wegen der<br />

Haftung des Geschenknehmers<br />

auf den Todesfall nach<br />

§ 692 ABGB nicht in Betracht,<br />

wird vom Rekursgericht nicht<br />

geteilt. Der aufgrund einer<br />

Schenkung auf den Todesfall<br />

Beschenkte hat nämlich weder<br />

zur Deckung der Nachlass-<br />

verbindlichkeiten noch zur Deckung der Vermächtnisse<br />

beizutragen (EFSlg 84.311).<br />

b) RpflSlgA 9036<br />

OGH vom 9. 11. 2006, 6 Ob 233/06 t<br />

Haftvorschuss: Kommt ein in Österreich<br />

inhaftierter Strafgefangener seiner Arbeitspflicht<br />

nach § 44 StVG nach, ist er als<br />

Arbeitnehmer im Sinn des Art 1 lit a der<br />

VO 1408/71 anzusehen.<br />

Kommt ein in Österreich inhaftierter Strafgefangener<br />

seiner Arbeitspflicht nach § 44 StVG nach, ist<br />

er gemäß § 66a AIVG im System der sozialen<br />

Sicherheit gegen Arbeitslosigkeit versichert; er ist<br />

als Arbeitnehmer im Sinn des Art 1 lit a der VO<br />

1408/71 anzusehen (ebenso EuGH 20. 1. 2005,<br />

C-302/02-Effing) und vermittelt daher gemäß Art<br />

3 der VO 1408/71 seinen Kindern als seinen<br />

Familienangehörigen einen Unterhaltsvorschussanspruch<br />

nach § 4 Z 3 UVG (10 Ob 53/06 a).<br />

c) RpflSlgA 9039<br />

LG für ZRS Wien vom 23. 11. 2006,<br />

48 R 267/06 d<br />

Verlassenschaftsverfahren: Einen Dritten<br />

kann Akteneinsicht und Abschriftnahme nur<br />

gestattet werden, wenn er ein rechtliches<br />

Interesse glaubhaft macht, wobei ein reines<br />

Informationsbedürfnis nicht ausreicht.<br />

Einem Dritten kann Einsichtnahme und Abschriftnahme<br />

von Prozessakten gestattet werden, wenn<br />

er ein rechtliches Interesse glaubhaft macht,<br />

wobei ein reines Informationsbedürfnis des Einsichtbegehrenden<br />

selbst nicht ausreicht. Das<br />

rechtliche Interesse muss ein in der Rechtsordnung<br />

begründetes und von ihr gebilligtes Interesse<br />

sein, das über das bloß wirtschaftliche Interesse<br />

oder über Interessen der Information, der Pietät,<br />

des Anstands oder der Ethik hinausreicht<br />

(RIS-<strong>Justiz</strong> RS0079198). Eigene Interessen sind<br />

den in § 291 Abs. 2 ZPO geforderten rechtlichen<br />

Interessen nicht gleichzusetzen (RIS-<strong>Justiz</strong><br />

RS0037272).<br />

d) RpflSlgA 9041<br />

LG für ZRS Wien vom 25. 10. 2006,<br />

48 R 218/06 y<br />

Unterhalt Volljähriger: Ernsthaftigkeit,<br />

Zielstrebigkeit bei durchschnittlicher<br />

Studiendauer unter Betrachtung der<br />

Gesamtstudiumszeit<br />

Ein noch nicht selbsterhaltungsfähiges, studierendes<br />

Kind habe so lange Anspruch auf Unterhalt<br />

entsprechend den Einkommens- und Vermögens-<br />

verhältnissen des Unterhaltspflichtigen,<br />

als es sein Studium<br />

ernsthaft und zielstrebig<br />

betreibe. Nach ständiger Rechtsprechung<br />

sei das Vorliegen<br />

der Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit<br />

zu bejahen, wenn<br />

die durchschnittliche Studiendauer<br />

für das betreffende Studium<br />

nicht überschritten werde,<br />

wobei im Regelfall auf die<br />

durchschnittliche Studiendauer<br />

für die einzelnen Studienabschnitte<br />

abzustellen sei. Durch<br />

diesen Grundsatz werde<br />

jedoch kein starres und unabänderlichesBeurteilungsschema<br />

vorgegeben. Dass der<br />

Unterhaltsanspruch eines nicht<br />

selbsterhaltungsfähigen Kindes<br />

solange bestehe, als dieses<br />

sein Studium ernsthaft und<br />

zielstrebig betreibe, lasse<br />

durchaus Raum für abweichende<br />

Lösungen für die von den<br />

typischen Regelfällen abweichenden<br />

Fallkonstellationen.<br />

e) RpflSlgA 9044<br />

LG für ZRS<br />

Wien vom 21. 11. 2006,<br />

43 R 516/06 b<br />

Verlassenschaft: Für die<br />

Ausstellung einer Amtsbestätigung,<br />

bei schriftlicher<br />

Abhandlungspflege, über<br />

die Vertretungsbefugnis<br />

gemäß § 810 ABGB ist<br />

nur der Gerichtskom-<br />

missär berufen.<br />

Für die Ausstellung einer Amtsbestätigung<br />

über die Vertretungsbefugnis<br />

gemäß § 810<br />

ABGB ist nur der Gerichtskommissär,<br />

nicht jedoch das Verlassenschaftsgericht<br />

berufen.<br />

f) RpflSlgA 9045<br />

LG St. Pölten vom<br />

11. 10. 2006,<br />

23 R 249/06 z<br />

Sonderbedarf: Projektwochen<br />

sind gem. § 13 Abs.<br />

2 Schulunterrichtsgesetz<br />

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