Effizientes Effizientes - ZA Justiz
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Der Österreichische Recht§pfleger Fachbereich Firmenbuch<br />
schaftlich werthaften Leistungen<br />
(vgl. OGH 5. 8. 2003, 7<br />
Ob 155/03z der Lehrmeinung<br />
Schauers, Schauer, Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
und<br />
KSch, wbl 2000, 220 folgend).<br />
f) Gewinnerzielungsabsicht<br />
Der Unternehmerbegriff des<br />
§ 1 Abs 2 UGB gilt nach dem<br />
klaren Gesetzeswortlaut unabhängig<br />
davon, ob das Unternehmen<br />
auf Gewinn gerichtet<br />
ist oder nicht; es muss aber<br />
eine Kostendeckungsabsicht<br />
gegeben sein. Um die Kostendeckung<br />
durch Leistung erzielen<br />
zu können muss Entgeltlichkeit<br />
gegeben sein. Wer<br />
seine Leistungen verschenkt<br />
ist kein Unternehmer.<br />
Wer seine Leistungen ausschließlich<br />
oder weitgehend<br />
nur über Spenden und Subventionen<br />
finanziert und ohne<br />
solche gar nicht in der Lage<br />
ist, seine Leistungen zu betreiben<br />
und zu erhalten, entspricht<br />
nicht den eigentlichen<br />
Vorstellungen einer wirtschaftlichen<br />
Tätigkeit (Krejci in<br />
Dehn/Krejci [Hrsg], Das neue<br />
UGB, 22 f).<br />
Nur eine unternehmerisch tätige<br />
(siehe oben „Exkurs“)<br />
natürliche Person ist in das<br />
Firmenbuch einzutragen (§ 8<br />
Abs. 1 leg. cit.). Geschäfte, die<br />
eine natürliche Person vor<br />
Aufnahme des Betriebes ihres<br />
Unternehmens zur Schaffung<br />
der Voraussetzungen dafür<br />
tätigt, gelten noch nicht als<br />
unternehmensbezogene<br />
Geschäfte (§ 343 Abs. 3 UGB).<br />
Dass der (einzutragende)<br />
Unternehmer noch nicht über<br />
eine Gewerbeberechtigung<br />
verfügt schadet grundsätzlich<br />
nicht (siehe § 6 UGB). Damit<br />
die Eintragung bewilligt werden<br />
kann, muss aber ein<br />
Unternehmen im Rechtssinn<br />
vorliegen.<br />
Die Erteilung der Gewerbeberechtigung<br />
erfolgt durch Eintragung<br />
des Unternehmers in<br />
das Gewerberegister, welcher<br />
von der Eintragung durch die<br />
Übermittlung eines Auszuges aus dem Gewerberegister<br />
verständigt wird (§ 340 Abs. 1 GewO). In<br />
das Gewerberegister ist ua die Firma und die Firmenbuchnummer<br />
des Einzelunternehmers einzutragen<br />
(§ 365a Abs. 1 Z 11 GewO).<br />
Conclusio<br />
Den gesetzlichen Vorschriften entsprechend muss<br />
der Unternehmer zuerst um die Gewerbeberechtigung<br />
ansuchen (sofern für den Betriebsgegenstand<br />
eine solche erforderlich ist), wobei er als<br />
natürliche Person in das Gewerberegister einzutragen<br />
wäre. Wenn er dann das Unternehmen tatsächlich<br />
betreibt, kann er die Eintragung ins Firmenbuch<br />
begehren. Danach wären die Daten im<br />
Gewerberegister durch Aufnahme der Firma und<br />
der Firmenbuchnummer zu ergänzen.<br />
Mag diese Vorgangsweise auch unpraktisch<br />
erscheinen, entspricht sie der geltenden Rechtsordnung.<br />
IV. Geschäftszweig<br />
§ 3 Abs. 1 Z 5 FBG bestimmt, dass bei jedem Rechtsträger<br />
„eine kurze Bezeichnung des Geschäftszweiges<br />
nach eigener Angabe“ einzutragen ist.<br />
In den Gesetzesmaterialen (AB 23 BlgNr 18. GP)<br />
wird dazu ausgeführt: „[...] Es handelt sich hiebei<br />
um ausschließlich freiwillige, also fakultative und<br />
auch nicht in den materiell-rechtlichen Vorschriften<br />
des HGB oder seiner Nebengesetze vorgesehene<br />
Angaben. [...].“<br />
Mit dem HaRÄG wurden in den §§ 28 (Einzelunternehmer)<br />
und 106 UGB (OG – auch auf KG<br />
anzuwenden – § 161 Abs. UGB) materiell-rechtliche<br />
Bestimmungen geschaffen, welche die Pflicht<br />
normieren, den Geschäftszweig in der Anmeldung<br />
anzugeben (Verweis auf § 3 Z 5 FGB – dass nicht<br />
richtig auf § 3 Abs. 1 Z 5 FBG verwiesen wird,<br />
rührt daher, dass zeitlich nach dem HaRÄG mit<br />
dem PuG in § 3 FBG Absätze eingefügt wurden).<br />
Die Wortfolge „nach eigener Angabe“ in § 3 Abs.<br />
1 Z 5 FBG ist uE nicht so zu interpretieren, dass<br />
damit keine Angabe gemeint ist.<br />
Fragt man nach dem telos (teleologische Interpretation)<br />
der Bestimmung wäre Folgendes denkbar:<br />
Nachdem keine Verpflichtung zur Führung einer<br />
Sachfirma besteht, könnte der Normzweck in der<br />
Offenlegung des Tätigkeitsbereiches der eingetragenen<br />
Firma liegen. Dieser Gedankenansatz ist<br />
aber bei den Einzelunternehmern und Personengesellschaften<br />
nach UGB verfehlt, da schon bisher<br />
bei diesen Rechtsformen keine Verpflichtung<br />
bestand, eine Sachfirma zu führen.<br />
Bei anderen Rechtsträgern fehlt eine materiellrechtliche<br />
Norm, welche die Anmeldung des<br />
Geschäftszweiges normiert (§§ 11 GmbHG, 29<br />
AktG, 6 GenG ua).<br />
Bei den im Eingang erwähnten Veranstaltungen<br />
wurde auch die Meinung vertreten, dass § 28<br />
UGB auf alle Unternehmer anzuwenden sei,<br />
was sich aus der allgemeinen<br />
Formulierung am Beginn des<br />
zweiten Satzes „Der Unternehmer<br />
hat in der Anmeldung […]<br />
anzugeben“ ergäbe. Dem<br />
kann entgegen gehalten werden,<br />
dass in weiterer Folge in<br />
diesem Satz auf § 3 FBG (allgemeineEintragungstatbestände)<br />
und § 4 (besondere Eintragungstatbestände<br />
für Einzelunternehmer<br />
und Personengesellschaften)<br />
verwiesen wird,<br />
nicht aber auf besondere Eintragungstatbestände<br />
für andere<br />
Rechtsträger (etwa § 5 FBG –<br />
für AG und GmbH).<br />
Gegen eine analoge Anwendung<br />
der Bestimmungen auf<br />
andere Rechtsträger könnte<br />
sprechen, dass mit dem<br />
HaRÄG mehrere Spezialgesetze<br />
wie das GmbHG, das AktG<br />
ua geändert wurden und bei<br />
diesen Änderungen eine<br />
Anmeldepflicht des Geschäftszweiges<br />
nicht normiert wurde.<br />
V. Firmenrecht –<br />
Einzelfragen<br />
1. Unterscheidungskraft<br />
Der Begriff Unterscheidungskraft<br />
in § 18 UGB zielt auf die<br />
Individualisierung, also auf die<br />
Identifikation des Unternehmers<br />
(Heidinger in Münchner<br />
Kommentar zum Handelsgesetzbuch,<br />
2. Aufl. [2005], Rz 9<br />
zu § 18 dHGB). Die Firma<br />
muss also geeignet sein, einen<br />
bestimmten Unternehmer zu<br />
bezeichnen; außerdem muss<br />
die Firma die Fähigkeit besitzen,<br />
den Unternehmer von<br />
anderen zu unterscheiden,<br />
also im Rechtsverkehr die<br />
gedankliche Verbindung zu<br />
einem ganz bestimmten Unternehmen<br />
herzustellen. Unterscheidungskräftig<br />
ist eine<br />
Firma grob gesagt immer<br />
dann, wenn sie geeignet ist,<br />
die bezeichnete Firma von<br />
anderen abzugrenzen und<br />
identifizierbar zu machen.<br />
Der Begriff „Unterscheidungskraft“<br />
steht nicht im Widerspruch<br />
zu der von § 29 UGB<br />
geforderten deutlichen Unterscheidung<br />
von Firmen am<br />
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