Effizientes Effizientes - ZA Justiz
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Fachbereich Außerstreit Der Österreichische Recht§pfleger<br />
Sache, die nicht auf den<br />
außerstreitigen Rechtsweg<br />
gehört, vom Rekursgericht<br />
aufzuheben, das vorangegangene<br />
Verfahren für nichtig zu<br />
erklären und der ihm allenfalls<br />
vorangegangene Antrag zurückzuweisen<br />
ist, wurde dem<br />
§ 40 a JN nicht derogiert.<br />
Art 6 Abs. 3 NYÜbk (BG zur<br />
Durchführung des NYÜbk)<br />
Weder das New Yorker Übereinkommen<br />
vom 20. 6. 1956<br />
über die Geltendmachung von<br />
Unterhaltsansprüchen im Ausland<br />
BGBl 1969/316<br />
(„NYÜbk“) noch das dazu<br />
ergangene Durchführungsgesetz<br />
BGBl 1969/317 idF BGBl<br />
1986/377 erhalten eine Anordnung<br />
über den einzuhaltenden<br />
Rechtsweg. Art 6 Abs. 3<br />
NYÜbk, der auch für Anträge<br />
auf Abänderung einer Unterhaltsentscheidung<br />
gilt (Art 8<br />
NYÜbk), betont, dass der<br />
Unterhaltsanspruch und seine<br />
prozessuale Geltendmachung<br />
einschließlich des internationalen<br />
Privatrechts nach dem<br />
Recht des Staats des<br />
Anspruchsgegners zu beurteilen<br />
ist.<br />
c) ÖJZ-EvBl 2007/57 =<br />
E-FZ 2007/69<br />
OGH vom 19. 12. 2006,<br />
4 Ob 214/06 h<br />
Verjährung des Anspruchs<br />
auf Schenkungspflichtteil<br />
§ 785 ABGB (§ 1487 ABGB)<br />
Die kurze Verjährungsfrist des<br />
§ 1487 ABGB gilt auch für den<br />
Schenkungspflichtteilsanspruch<br />
eines gesetzlichen<br />
Erben gegen einen Miterben.<br />
d) ÖJZ-EvBl 2007/79<br />
OGH vom 30. 1. 2007,<br />
2 Ob 131/06 p<br />
Der materielle Parteibegriff<br />
im Außerstreitverfahren<br />
§ 2 Abs. 1 Z 3 AußStrG<br />
(§ 810 Abs. 2 ABGB)<br />
Vertragspartnern des ruhenden<br />
Nachlasses kommt im abhandlungsgerichtlichenVertragsgenehmigungsverfahren<br />
auch<br />
nach den Bestimmungen des<br />
AußStrG nF weiterhin keine<br />
Parteistellung zu, weil der<br />
18<br />
Schutz ihrer rechtlichen Stellung nicht Verfahrenszweck<br />
des Verlassenschaftsverfahrens ist. Dies gilt<br />
auch für Nachlassgläubiger, denen im Verlassenschaftsverfahren<br />
nur insoweit Parteistellung<br />
zukommt, als sie von ihren Rechten nach den<br />
§§ 811 bis 813 ABGB Gebrauch machen.<br />
e) ÖJZ-EvBl 2007/84<br />
OGH vom 31. 1. 2007, 2Ob 192/06 h<br />
Unterhalt im Anschöpfungsverfahren<br />
§ 140 ABGB (§§ 199 ff ABGB)<br />
Im Abschöpfungsverfahren mit Restschuldbefreiung<br />
(§§ 199 ff KO) sind die vom unterhaltspflichtigen<br />
Schuldner dem Treuhänder abgetretenen<br />
Forderungen aus einem Arbeitsverhältnis<br />
(Abschöpfungsbeträge) von der Unterhaltsbemessungsgrundlage<br />
ebenso abzuziehen, wie die aufgrund<br />
eines gerichtlich bestätigten Zahlungsplans<br />
geleisteten Schuldenzahlungen. Dem Unterhaltsberechtigten<br />
steht aber jedenfalls ein monatlicher<br />
Unterhalt in der Höhe zu, wie er sich aufgrund<br />
einer Berechnung nach der sogenannten Differenzmethode<br />
aus der Differenz der Existenzminima<br />
nach den §§ 291a und 291b Abs. 2 EO ergibt<br />
(RIS-<strong>Justiz</strong> RS0119114), auch wenn eine Unterhaltsberechnung<br />
nach der sogenannten Prozentsatzmethode<br />
wegen der grundsätzlichen Abzugsfähigkeit<br />
der Abschöpfungsbeträge einen geringeren<br />
Unterhaltsbeitrag ergäbe.<br />
f) ÖJZ-EvBl 2007/91 = E-FZ 2007/84<br />
OGH vom 27. 2. 2007, 10 Ob 4/07 x<br />
Berücksichtigung der (verbilligten)<br />
Dienstwohnung bei Unterhaltsbemessung<br />
§ 140 ABGB<br />
Da der Unterhaltsschuldner keinen Einfluss darauf<br />
hat, welche Dienstwohnung ihm vom Dienstgeber<br />
zur Verfügung gestellt wird oder überhaupt<br />
zur Verfügung steht, ist diesem Umstand bei der<br />
Bemessung des Unterhalts dadurch Rechnung zu<br />
tragen, dass als Wert der verbilligten Wohnungsmöglichkeit,<br />
also des Sachbezugs, nicht der ortsübliche<br />
Mietzins für eine vergleichbare Wohnung,<br />
sondern die Differenz zwischen dem Mietzins,<br />
den er auf dem örtlichen Wohnungsmarkt für<br />
eine seinem Lebensstandard entsprechende angemessene<br />
kleinere Wohnung zahlen müsste, und<br />
dem für die Dienstwohnung zu zahlenden Entgelt<br />
herangezogen wird. Die Ersparnis des Unterhaltsschuldners<br />
aufgrund der Vorteile, die sich allenfalls<br />
aus der Lage der Dienstwohnung ergeben,<br />
bildet keine Zuwendung des Dienstgebers und<br />
ist daher nicht als geldwerte Leistung zu berücksichtigen.<br />
g) ÖJZ-EvBl 2007/103<br />
OGH vom 15. 3. 2007, 8 Ob 10/07 i<br />
Fremdhändige Testamentsergänzung<br />
§ 578 ABGB<br />
Fremdhändige Einfügungen nehmen dem eigenhändigen<br />
Teil eines Testaments unabhängig<br />
davon, ob sie mit oder ohne<br />
Wissen und Willen des Testators<br />
erfolgt sind, nicht die<br />
Gültigkeit. Der Text ist so zu<br />
lesen, als ob die fremde<br />
Schrift nicht vorhanden wäre.<br />
Ergibt der eigenhändige Text<br />
einen Sinn und ist er als solcher<br />
als gültiges eigenhändiges<br />
Testament anzusehen, so<br />
liegt eine wirksame letztwillige<br />
Verfügung vor.<br />
h) ÖJZ-EvBl 2007/116<br />
OGH vom 28. 3. 2007,<br />
9 Ob 14/07 k<br />
Wirkung des Verlassenschaftsinventars<br />
§ 167 Abs. 2 AußStrG<br />
Weist das Forderungsschreiben<br />
eines Verlassenschaftsgläubigers<br />
der in § 167 Abs. 3<br />
AußStrG genannten Mindesterfordernisse<br />
auf, sodass das<br />
Verlassenschaftsgericht Rechtsgrund,<br />
Höhe und Fälligkeit<br />
der Forderung unschwer feststellen<br />
kann, ist die Forderung<br />
– nur für das Verlassenschaftsverfahren<br />
bindend – ohne<br />
weiteres Beweisverfahren als<br />
Passivum in das Inventar aufzunehmen.<br />
i) ÖJZ-EvBl 2007/117<br />
OGH vom 28. 3. 2007,<br />
7 Ob 43/07 k<br />
Zur Erbunwürdigkeit<br />
§ 540 ABGB<br />
Nur eine zu Lebzeiten des<br />
Erblassers begangene strafbare<br />
Handlung kann Erbunwürdigkeit<br />
bewirken.<br />
§ 542 SBGB<br />
Erbunwürdigkeit ist nur dann<br />
anzunehmen, wenn ein Sachverhalt<br />
vorliegt, der den in<br />
§ 542 ABGB – nicht erschöpfend<br />
– aufgezählten Gründen<br />
gleichkommt. Es muss eine<br />
Gefährdung der gewillkürten<br />
Erbfolgeordnung beabsichtigt<br />
sein.<br />
j) ÖJZ-EvBl 2007/126<br />
OGH vom 23. 4. 2007,<br />
4 Ob 69/07 m<br />
Berechnung des Haftvorschusses<br />
§ 4 Z 3 UVG (§ 6 Abs. 2, § 7<br />
UVG; § 89 Abs. 1 und 5 ASVG)