28.02.2013 Aufrufe

Effizientes Effizientes - ZA Justiz

Effizientes Effizientes - ZA Justiz

Effizientes Effizientes - ZA Justiz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fachbereich Außerstreit Der Österreichische Recht§pfleger<br />

keine verpflichtenden<br />

Veranstaltungen, sondern<br />

es besteht die Möglichkeit<br />

an einem Ersatzunterricht<br />

teilzunehmen.<br />

Im Zusammenhang mit Projektwochen<br />

hat der Oberste<br />

Gerichtshof ausgeführt, dass<br />

Schüler gemäß § 13 Abs. 3<br />

Schulunterrichtsgesetz zur<br />

Teilnahme an Schulveranstaltungen,<br />

die mit einer Nächtigung<br />

außerhalb der Wohnung<br />

verbunden sind, nicht verpflichtet<br />

sind, sondern nach<br />

Möglichkeit an einem Ersatzunterricht<br />

in einer anderen<br />

Klasse teilzunehmen haben.<br />

Daraus folge, dass die Mutter<br />

auf Grund der ihr bekannten<br />

finanziellen Beengtheit die<br />

Teilnahme ihres Sohnes an<br />

dieser Schulveranstaltung<br />

(Schulprojektwoche) jedenfalls<br />

hätte ablehnen dürfen, sodass<br />

der Vater nicht verpflichtet<br />

werden könne, zur Finanzierung<br />

dieser Sprachwoche im<br />

Ausland einen zusätzlichen<br />

Unterhaltsbeitrag zu leisten<br />

(8 Ob 505/95 = EFSlg. 77.003).<br />

g) RpflSlgA 9048<br />

OGH vom 19. 12. 2006,<br />

1 Ob 228/06 w<br />

Kraftlosenerklärungsverfahren:<br />

Kann die Sparurkunde<br />

vorgelegt werden<br />

und hat der Vorlegende<br />

nur das Losungswort<br />

vergessen, ist eine Kraftloserklärung<br />

infolge Nichtvorliegen<br />

der im § 1 Abs.<br />

1 KEG genannten Erfordernisse<br />

unzulässig.<br />

Der Zweck des Kraftloserklärungsverfahrens<br />

liegt in der<br />

Verhinderung des Missbrauchs<br />

eines abhanden gekommenen<br />

Papiers sowie in der Wahrung<br />

der Rechte des Eigentümers<br />

aus dem Papier (Bachmayer,<br />

Die Kraftloserklärung von Urkunden,<br />

XV). Die Einleitung<br />

eines Aufgebotsverfahren nach<br />

dem Kraftloserklärungsgesetz<br />

1951 setzt somit voraus, dass<br />

die für kraftlos zu erklärende<br />

Urkunde dem Antragsteller<br />

„abhanden gekommen“ oder<br />

vernichtet worden ist (§ 1 Abs.<br />

14<br />

1 KEG). Dies ist nur dann der Fall, wenn die<br />

Urkunde unauffindbar und ihr gegenwärtiger<br />

Inhaber nicht bekannt oder nicht erreichbar bzw.<br />

die Urkunde vollständig zerstört oder maßgeblich<br />

beschädigt ist. Kann – wie hier – zwar die Sparurkunde<br />

vorgelegt werden, hat aber – nach seiner<br />

Behauptung – der Vorlegende das Losungswort<br />

vergessen, ist eine Kraftloserklärung infolge<br />

Nichtvorliegens der im § 1 Abs. 1 KEG genannten<br />

Erfordernisse des „Abhandenkommens“ oder der<br />

Vernichtung der Urkunde unzulässig. Die aus<br />

dem Vergessen des Losungsworts resultierenden<br />

Rechtsfolgen sind in § 31 Abs. 3 BWG geregelt.<br />

h) RpflSlgA 9049<br />

LG St. Pölten vom 30. 11. 2006, 48 R 229/06 s<br />

Unterhaltsvorschuss: Keine Gewährung nach<br />

§ 4 Z 2 UVG wenn sich die (Einkommens)<br />

Verhältnisse bzw. die Erwerbsmöglichkeiten<br />

iS einer „Anspannung“ des Unterhaltsschuldners<br />

gegenüber den der seinerzeitigen Unterhaltsfestsetzung<br />

zugrunde liegenden Umständen<br />

offenbar nicht verbessert haben.<br />

Mangels Aufklärbarkeit des Ausmaßes der (somit<br />

gesetzlich vermuteten) Erhöhung der Unterhaltsbemessungsgrundlage<br />

sollen nach verbreiterter<br />

Auffassung (vgl. dazu nur Neumayr in Schwi<br />

mann 2 , § 4 UVG Rz 25 mwN) im Zweifel Unterhaltsvorschüsse<br />

in Höhe des Richtsatzes gewährt werden,<br />

dies selbst dann, wenn die Richtsatzvorschüsse<br />

wahrscheinlich höher sind als (fiktive)<br />

Titelvorschüsse für den Fall, dass eine Titelerhöhung<br />

gelungen wäre. Diese Rechtsfolge ist nach<br />

der insoweit deutlichen gesetzlichen Anordnung<br />

allerdings dann nicht gerechtfertigt, wenn sich<br />

die (Einkommens) Verhältnisse – bzw. die Erwerbsmöglichkeiten<br />

iS einer „Anspannung“ – des Unterhaltsschuldners<br />

gegenüber den der seinerzeitigen<br />

Unterhaltsfestsetzung zugrunde liegenden Umständen<br />

offenbar nicht verbessert haben (1 Ob<br />

262/03 s).<br />

i) RpflSlgA 9050<br />

OGH vom 1. 2. 2007, 2 Ob 175/06 h<br />

Verlassenschaften: Aktenübersendung<br />

§ 141 AußStrG ist daher im Verlassenschaftsverfahren<br />

nicht anzuwenden.<br />

j) RpflSlgA 9054<br />

OGH vom 8. 3. 2007, 2 Ob 187/05 x<br />

Unterhalt: Existenzminimum<br />

Bei der Unterhaltsbemessung ist jedoch eine<br />

absolute Leistungsgrenze zu berücksichtigen, die<br />

nicht zu Lasten des Unterhaltsschuldners überschritten<br />

werden darf. Ihm hat jener Betrag zu<br />

verbleiben, der zu Erhaltung seiner Körperkräfte<br />

und seiner geistigen Persönlichkeit unbedingt<br />

notwendig ist (vgl. 6 Ob 184/06 m; 2 Ob 569/94).<br />

Hilfestellung für die Ermittlung dieser Leistungsgrenze<br />

im Einzelfall bieten die Bestimmungen<br />

über das Existenzminimum nach §§ 291a, 292b<br />

EO. Dabei ist zunächst der<br />

erhöhte allgemeine Grundbetrag<br />

nach § 291a Abs. 2 Z 1<br />

EO maßgeblich, weil im<br />

Unterhaltsrecht grundsätzlich<br />

sämtliche Jahreseinkünfte auf<br />

zwölf Monate umgelegt werden.<br />

Nach § 291a Abs. 2 Z 1<br />

EO erhöht sich der Betrag<br />

nach § 291a Abs. 1 EO iVm<br />

§ 293 Abs. 1 lit a ASVG um<br />

ein Sechstel, wenn der Verpflichtete<br />

keine Leistungen<br />

nach § 290b EO erhält.<br />

k) RpflSlgA 9058<br />

LG St. Pölten vom<br />

9. 3. 2007, 44 R 80/07 a<br />

Unterhaltsvorschuss:<br />

Eine auf einen berechtigt<br />

erscheinenden Unterhaltsherabsetzungsantrag<br />

gestützte Innehaltung ist<br />

anfechtbar.<br />

Das Gericht kann nicht nur im<br />

Fall des § 16 Abs. 2 UVG, sondern<br />

auch aufgrund eines ihm<br />

berechtigt erscheinenden<br />

Unterhaltsherabsetzungsantrags<br />

gemäß § 19 Abs. 3 UVG<br />

eine Innehaltung anordnen.<br />

Eine darauf gestützte Innehaltung<br />

ist allerdings entgegen<br />

dem in § 16 Abs. 2 UVG normierten<br />

Rechtsmittelausschluss<br />

nach ständiger Rechtsprechung<br />

schon im Hinblick auf das<br />

zeitaufwendige Verfahren anfechtbar<br />

(Neumayr in Schwimann<br />

ABB 3 , Band 1, § 16 UVG,<br />

Rz 5). Die mit der Unanfechtbarkeit<br />

der gerichtlichen Verfügung<br />

über das Innehalten<br />

begründete Praxis, wonach<br />

die Innehaltung ihren schriftlichen<br />

Niederschlag nur in<br />

einem Amtsvermerk über die<br />

Verständigung des Präsidenten<br />

des Oberlandesgerichtes findet<br />

und eine Beschlussfassung<br />

oder sonstige Verständigung<br />

an die Partei nicht erfolgt<br />

(Neumayr in Schwimann<br />

ABB 3 , Band 1, § 16 UVG, Rz<br />

6), ist jedenfalls dann nicht<br />

zulässig, wenn die Anordnung<br />

wie hier anfechtbar ist.<br />

l) RpflSlgA 9062<br />

LG St. Pölten vom<br />

28. 2. 2007, 23 R 54/07 z

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!