Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
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Hefe muss, laut<br />
EU-Öko-Verordnung,<br />
nicht<br />
ökologisch hergestellt<br />
sein.<br />
Denn sie gilt<br />
nicht als Zutat<br />
landwirtschaftlichenUrsprungs.<br />
Die einzige<br />
anerkannte<br />
Öko-Hefe wird<br />
nur eingeschränkt<br />
von<br />
Öko-Bäckereien<br />
verwen<strong>de</strong>t.<br />
Für Backtriebmittel<br />
sind die<br />
Richtlinien <strong>de</strong>r<br />
Öko-Verbän<strong>de</strong><br />
strenger als die<br />
EU-Öko-Verordnung.<br />
Hefe<br />
Backhefe wird hauptsächlich für Weizenteige verwen<strong>de</strong>t. Gemäß EU-<br />
Öko-Verordnung sind Hefen Zutaten nichtlandwirtschaftlichen Ursprungs<br />
und müssen somit keine ökologischen Kriterien erfüllen. Über<br />
die Herstellung von Hefe wissen Verbraucher im allgemeinen nichts.<br />
Konventionelle Hefe wird in <strong>de</strong>r Regel auf Melasse – <strong>de</strong>m Abfallprodukt<br />
aus <strong>de</strong>r Zuckerherstellung - gezogen. Zu diesem Zweck wird die<br />
Melasse sterilisiert, mit Säure gewaschen und anschließend mit Lauge<br />
neutralisiert. Während <strong>de</strong>r Hefeproduktion kommen noch weitere<br />
Chemikalien zum Einsatz, ebenso wer<strong>de</strong>n künstlich Vitamine und<br />
Mineralstoffe zugesetzt. Mit gentechnisch verän<strong>de</strong>rten Hefen wird zur<br />
Zeit noch experimentiert. In Zukunft könnten solche Hefearten jedoch<br />
an Be<strong>de</strong>utung gewinnen.<br />
Eine hun<strong>de</strong>rt Prozent ökologisch erzeugte Hefe wur<strong>de</strong> Mitte <strong>de</strong>r neunziger<br />
Jahre in <strong>de</strong>r Schweiz entwickelt und auf <strong>de</strong>n Markt gebracht.<br />
Diese Hefe mit Markennamen Bio-Real bereitet <strong>de</strong>n Naturkostherstellern<br />
jedoch an<strong>de</strong>re Probleme: Sie hat einen charakteristischen Eigengeschmack,<br />
<strong>de</strong>r oft nicht gewünscht ist, und sie ist um einiges teurer<br />
als konventionelle Hefen. Aus diesem Grund macht nur ein Teil<br />
<strong>de</strong>r Öko-Bäckereien Gebrauch von dieser Hefe. Ihre Verwendung ist<br />
auch bei <strong>de</strong>n Öko-Verbän<strong>de</strong>n nicht zwingend vorgeschrieben, son<strong>de</strong>rn<br />
zum Teil als Empfehlung in die Richtlinien aufgenommen. Grund dafür<br />
ist <strong>de</strong>r Umstand, dass zur Zeit nur ein Anbieter von anerkannter<br />
Öko-Hefe am Markt ist und dies eine Monopolstellung be<strong>de</strong>uten<br />
wür<strong>de</strong>.<br />
3.1.3 Zusatzstoffe<br />
Backtriebmittel<br />
Bei Backpulver unterschei<strong>de</strong>n sich die Vorgaben <strong>de</strong>r Öko-Verbän<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r EU-Öko-Verordnung im wesentlichen in zwei Punkten:<br />
Die Positivlisten <strong>de</strong>r Öko-Verbän<strong>de</strong> führen we<strong>de</strong>r Magnesiumcarbonat<br />
(E 504) noch Monocalciumphosphat (E 341) auf. Phosphathaltige<br />
Backmittel sind, bis auf die eine Ausnahme für Fertigmehle, ansonsten<br />
auch nach <strong>de</strong>r EU-Öko-Verordnung verboten. Öko-Backwaren <strong>de</strong>r<br />
Verbän<strong>de</strong> dürfen hauptsächlich nur folgen<strong>de</strong> Backtriebmittel enthalten:<br />
weinsteinsaures Backpulver (E 335, 336), Pottasche (E 501) und<br />
Hirschhornsalz (E 503). Die meisten Verbän<strong>de</strong> lassen außer<strong>de</strong>m<br />
Natriumcarbonate (E 500) zu.<br />
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