Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
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Konventionelles<br />
Bier<br />
wird mit einer<br />
Vielzahl von<br />
Hilfsstoffen<br />
hergestellt, die<br />
dazu dienen,<br />
Prozesse zu beschleunigen<br />
und die Haltbarkeit<br />
zu verlängern.<br />
Öko-Bier ist –<br />
im I<strong>de</strong>alfall –<br />
mehr als nur<br />
Bier aus<br />
ökologischen<br />
Rohstoffen.<br />
könnte, ist Ascorbinsäure (Vitamin C), die als Verarbeitungshilfsstoff<br />
verwen<strong>de</strong>t wird.<br />
Die Richtlinien <strong>de</strong>r Öko-Verbän<strong>de</strong> (Bioland, Biokreis, Ecovin-BÖW,<br />
Gäa, Naturland) weichen in Einzelheiten <strong>de</strong>utlich voneinan<strong>de</strong>r ab. Dabei<br />
geht es vor allem um technische Hilfsstoffe, die zur Entsäuerung,<br />
Klärung und Geschmacksschönung eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Demeter hat<br />
noch keine eigene Wein-Richtlinie – eine Demeter-Bier-Richtlinie<br />
liegt bislang als Entwurf vor.<br />
3.7. Bier<br />
In Deutschland regelt das Reinheitsgebot, dass im Bier keine Zusatzstoffe<br />
enthalten sein dürfen. Grundsätzlich ist es aber möglich, in<br />
Deutschland Bier mit einigen gesetzlich festgelegten Zusatzstoffen<br />
herzustellen. Dazu gehören Zuckerkulör, Süßstoffe, Citronensäure,<br />
Gummi arabicum und Schwefeldioxid (max. 20 mg/ Liter). Ein<br />
solches Bier darf jedoch nicht als „nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Reinheitsgebot<br />
gebraut“ ausgelobt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Existenz <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Reinheitsgebots suggeriert <strong>de</strong>m Verbraucher,<br />
dass es sich beim Bier um ein vollkommen „natürliches“ Produkt<br />
han<strong>de</strong>lt. Die Realität ist, dass während <strong>de</strong>s Brauvorgangs in<br />
Großbrauereien eine ganze Reihe von Mitteln und Metho<strong>de</strong>n zum<br />
Einsatz kommen, die mit einer konsequent ökologischen Produktionsweise<br />
nicht vereinbar sind. Daher wer<strong>de</strong>n sehr viele Verarbeitungsverfahren<br />
konventioneller Braubetriebe von <strong>de</strong>n Öko-Verbän<strong>de</strong>n ausgeschlossen.<br />
Öko-Brauer, die nicht nach Verbandsrichtlinien arbeiten,<br />
können theoretisch mehrere Verfahren und Hilfsmittel anwen<strong>de</strong>n, die<br />
nach EU-Öko-Standard möglich wären, für Verbandsverarbeiter jedoch<br />
verboten sind.<br />
Als Grundlinie, auf <strong>de</strong>r sich die einzelnen Öko-Verbän<strong>de</strong> mit ihren<br />
Richtlinien bewegen, soll hier die AGÖL-Rahmenrichtlinie für Bier<br />
zitiert wer<strong>de</strong>n. Daraus ergeben sich folgen<strong>de</strong> Schwerpunkte:<br />
46<br />
• Hopfen und Malz dürfen nicht geschwefelt sein. Zur<br />
Qualität <strong>de</strong>s Hopfens machen einzelne Verbän<strong>de</strong> eigene<br />
Vorschriften.<br />
• Rückstän<strong>de</strong> aus früheren Brauvorgängen dürfen nicht<br />
wie<strong>de</strong>rverwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
• Das Malz darf nur über indirekte Beheizung gedarrt wer<strong>de</strong>n,<br />
um die Nitrosaminbildung zu vermei<strong>de</strong>n.