Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
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Molkerei zunächst in Rahm und Magermilch geteilt. Bei <strong>de</strong>r Rückvermischung<br />
von Rahm und Milch wird dann <strong>de</strong>r gewünschte Fettgehalt<br />
eingestellt.<br />
Technik: Im Homogenisator wird die Milch mit hohem Druck durch<br />
feinste Düsen gepresst. Die Fettpartikel wer<strong>de</strong>n dabei auf etwa ein<br />
Zehntel ihrer ursprünglichen Größe verkleinert. Aber auch ohne<br />
Homogenisator lassen sich ähnliche Effekte erzielen, zum Beispiel<br />
durch Umpumpen und Zentrifugieren mit hohem Druck. Eine solche<br />
molkereitechnische Bearbeitung wird häufig bei Öko-Milch eingesetzt.<br />
Die Milch rahmt dann kaum noch o<strong>de</strong>r gar nicht mehr auf.<br />
Solche „teilhomogenisierte“ Milch muss und darf auch nicht als „homogenisiert“<br />
<strong>de</strong>klariert wer<strong>de</strong>n, weil kein Homogenisator verwen<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>. Der Verbraucher, und auch <strong>de</strong>r Händler bekommt auf diese Art<br />
lei<strong>de</strong>r keinerlei Hinweis auf <strong>de</strong>n Verarbeitungsgrad <strong>de</strong>r Milch.<br />
Das Homogenisieren ist bei fast allen Öko-Verbän<strong>de</strong>n grundsätzlich<br />
erlaubt. Lediglich ein Öko-Verband (Demeter) schreibt vor, dass keine<br />
Homogenisierungstechnologie angewandt wer<strong>de</strong>n darf. Homogenisierungseffekte,<br />
die durch Pumpen und Zentrifugieren zustan<strong>de</strong> kommen,<br />
wer<strong>de</strong>n hier nur bis zu einem Grad von maximal dreißig Prozent<br />
toleriert.<br />
Produktqualität und Gesundheit: Die Homogenisierung bewirkt<br />
eine tiefgreifen<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Fett- und Eiweißstruktur <strong>de</strong>r<br />
Milch. Das hat für <strong>de</strong>n menschlichen Organismus einerseits zur Folge,<br />
dass die Milch leichter verdaulich ist. An<strong>de</strong>rerseits gibt es Hinweise<br />
darauf, dass das allergene Potenzial <strong>de</strong>r Milch dadurch ansteigt. Denn<br />
bei <strong>de</strong>m Verfahren wer<strong>de</strong>n nicht nur die Fettpartikel in ihrer Struktur<br />
verän<strong>de</strong>rt, son<strong>de</strong>rn auch die Eiweiße, die zusätzlich enger an das Fett<br />
gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Die feinen Partikel können zunächst <strong>de</strong>n Magen<br />
viel schneller passieren. Im Darm ist durch die feine Zerkleinerung<br />
das Durchdringen <strong>de</strong>r Darmwand (Resorption) erleichtert, wobei die<br />
Fettpartikel zusammen mit <strong>de</strong>n verän<strong>de</strong>rten Eiweißpartikeln in die<br />
Blutbahn gelangen. Dieser Sachverhalt könnte die weit verbreitete<br />
Milchunverträglichkeit bei Kleinkin<strong>de</strong>rn erklären, <strong>de</strong>ren Verdauungstrakt<br />
noch durchlässiger ist als bei Erwachsenen.<br />
Erhitzungsverfahren<br />
Pasteurisierung: Bei <strong>de</strong>r Pasteurisierung wer<strong>de</strong>n Keime und mögliche<br />
Krankheitserreger zu 98 Prozent abgetötet, Enzyme inaktiviert<br />
und Molkenproteine verän<strong>de</strong>rt. Die Haltbarkeit <strong>de</strong>r Milch wird dadurch<br />
wesentlich verlängert. Das gebräuchlichste Verfahren ist die<br />
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Milch kann auch<br />
ohne Homogenisatorhomogenisiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Homogenisieren<br />
ist für Öko-Milch<br />
grundsätzlich<br />
erlaubt.<br />
Durch Homogenisieren<br />
wird<br />
die ursprüngliche<br />
Fett-<br />
Eiweiß-Struktur<br />
<strong>de</strong>r Milch stark<br />
verän<strong>de</strong>rt.<br />
Homogenisierte<br />
Milch ist leichter<br />
verdaulich, kann<br />
aber auch<br />
Allergien und<br />
Unverträglichkei<br />
ten begünstigen.