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Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de

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1. Was ist Qualität?<br />

<strong>Ökologische</strong> Qualität<br />

Tütensuppen, H-Milch, Tiefkühlpizza, Kartoffelchips, Weißmehlbrötchen<br />

– das alles war vor zwanzig Jahren in einem Naturkostla<strong>de</strong>n<br />

un<strong>de</strong>nkbar. Ökologisch erzeugte <strong>Lebensmittel</strong> hatten möglichst nicht<br />

o<strong>de</strong>r nur wenig verarbeitet zu sein und sollten im I<strong>de</strong>alfall frisch und<br />

roh verzehrt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r alternativen Szene galt <strong>de</strong>r Anspruch, dass<br />

<strong>Lebensmittel</strong> nicht nur ökologisch erzeugt, son<strong>de</strong>rn auch vollwertig<br />

sein sollten. Dieser Qualitätsmaßstab sollte auch für verarbeitete Produkte<br />

gelten. Das heißt: so wenig Verarbeitungsprozesse wie möglich<br />

und so schonend wie möglich. Diese Anfor<strong>de</strong>rungen haben in <strong>de</strong>n<br />

Verarbeitungsrichtlinien <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ökologischen Landbaus<br />

ihren Ausdruck gefun<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l hat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband<br />

Naturkost Naturwaren Einzelhan<strong>de</strong>l (BNN Einzelhan<strong>de</strong>l) nach<br />

diesen Maßgaben Sortimentsrichtlinien entwickelt. Für die Mitgliedslä<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s BNN Einzelhan<strong>de</strong>l gilt nach wie vor, dass das angebotene<br />

Sortiment <strong>de</strong>n Ansprüchen <strong>de</strong>r Vollwerternährung genügen muss.<br />

Dabei sollen die Produkte von Betrieben, die ökologischen Anbauverbän<strong>de</strong>n<br />

angeschlossen sind, bevorzugt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Hersteller ökologischer <strong>Lebensmittel</strong> orientieren sich seit langem<br />

auch an Produkt- und Produktionsmustern konventioneller Sortimente.<br />

Diese Ausrichtung hat nicht immer ein positives Echo gefun<strong>de</strong>n, weil<br />

sie nicht in ein gesundheitsorientiertes Weltbild passt. Es stellt sich<br />

also die Frage, wer darüber urteilen soll, was akzeptabel ist und was<br />

nicht und wo die Grenze zwischen bei<strong>de</strong>m verläuft. Wie viel Naturbelassenheit<br />

kann und sollte ein verarbeitetes Produkt sinnvollerweise<br />

bieten? Naturbelassenheit geht zum Teil auf Kosten <strong>de</strong>r Haltbarkeit<br />

eines <strong>Lebensmittel</strong>s (Beispiel: Milch), zum Teil auf Kosten <strong>de</strong>r Geschmacks-<br />

und Verwendungsgewohnheiten <strong>de</strong>s durchschnittlichen<br />

Verbrauchers (Beispiel: Fruchtjoghurt).<br />

Die Beurteilung, welche Verarbeitungsschritte notwendig, sinnvoll,<br />

schädlich o<strong>de</strong>r überflüssig sind, ist davon abhängig, welches<br />

Qualitätsverständnis zu Grun<strong>de</strong> gelegt wird. Ein Beispiel:<br />

Wenn die Öko-Milch nur mit Rahmpfropfen zu bekommen ist,<br />

greifen viele Verbraucher lieber zur homogenisierten konventionellen<br />

Milch, obwohl sie lieber ökologische hätten. Produktqualität<br />

wird also nicht immer ausschließlich an <strong>de</strong>r Qualität<br />

<strong>de</strong>s Rohstoffs gemessen. Vor allem die Qualitätsaspekte<br />

Genuss- und Eignungswert (Anwendungsfreundlichkeit) wur-<br />

7<br />

Öko hieß früher:<br />

Verzicht auf<br />

„überflüssige“<br />

Produkte.<br />

Wer soll entschei<strong>de</strong>n,<br />

was<br />

sinnvoll und was<br />

überflüssig ist?<br />

Die Bewertung<br />

von Verarbeitungstechniken<br />

hängt von <strong>de</strong>n<br />

Bedürfnissen ab,<br />

die das <strong>Lebensmittel</strong>befriedigen<br />

soll.

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