Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
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• Das Brauwasser muss aus vor Verunreinigung geschützten<br />
Wasservorkommen stammen und darf höchstens 25<br />
Milligramm Nitrat pro Liter enthalten. Das Wasser darf<br />
we<strong>de</strong>r mit Aktivkohle o<strong>de</strong>r Ionenaustauscher aufbereitet<br />
noch mit Chlorverbindungen, Ozon o<strong>de</strong>r UV-Strahlen<br />
entkeimt wer<strong>de</strong>n.<br />
• Die Würzeherstellung darf nicht künstlich beschleunigt<br />
wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel mit Kieselsäurepräparaten.<br />
• Die zur Gärung eingesetzten Hefen sollen die Brauereien<br />
nach Möglichkeit selber auf eigenen ökologischen<br />
Rohstoffen ziehen. Der Zukauf aus an<strong>de</strong>ren Öko-Brauereien<br />
ist möglich – <strong>de</strong>r Zukauf aus konventionellen Brauereien<br />
nur im begrün<strong>de</strong>ten Ausnahmefall.<br />
• Schnellgär- und Schnellreifeverfahren sind nicht zulässig.<br />
• Folgen<strong>de</strong> Mittel zur künstlichen Haltbarkeitsverlängerung<br />
<strong>de</strong>s fertigen Bieres sind verboten: eiweißstabilisieren<strong>de</strong><br />
Bentonite, Kieselpräparate und Polyvinylpolypyrrolidon<br />
(PVPP) – ebenso die Entkeimung durch Vollpasteurisation<br />
und Heißabfüllung (mit Ausnahmen für alkoholfreies und<br />
nicht-filtriertes Bier).<br />
• Filtermaterialien müssen frei von Asbest, Bentoniten, PVC<br />
und PVPP sein.<br />
• Verfahren zur künstlichen Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Alkoholgehaltes sind unzulässig. Alkoholarme Biere sollen<br />
mit speziellen Hefestämmen vergoren wer<strong>de</strong>n, die von Natur<br />
aus weniger Alkohol bil<strong>de</strong>n.<br />
• Künstliche Verfahren zur Geschmackskorrektur und<br />
Schönung durch Farbebier (Röstmalzbier o<strong>de</strong>r Farbauszüge<br />
aus dunkel geröstetem Malz) sind verboten.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beim Bierbrauen, wie in<br />
an<strong>de</strong>ren Bereichen <strong>de</strong>r <strong>Lebensmittel</strong>herstellung, viele Technologien<br />
dazu dienen, natürliche Prozesse zu vereinfachen o<strong>de</strong>r abzukürzen.<br />
Dabei geht viel ursprüngliche Geschmacksqualität verloren. Der<br />
heutige Verbraucher ist an einen fast stereotypen Einheitsgeschmack<br />
beim Bier gewöhnt, <strong>de</strong>r durch die Marktmacht großer Unternehmen<br />
entstan<strong>de</strong>n ist. Die ursprünglich regional geprägte Bierkultur ist <strong>de</strong>r<br />
fortschreiten<strong>de</strong>n Konzernbildung im Brauereiwesen beinahe vollständig<br />
zum Opfer gefallen. Im Zuge <strong>de</strong>r Globalisierung geht dieser<br />
Prozess ständig weiter. Das be<strong>de</strong>utet zum einen, dass immer rationeller<br />
produziert wer<strong>de</strong>n muss und zum an<strong>de</strong>ren, dass geschmackliche<br />
Vielfalt verloren geht. Die verschie<strong>de</strong>nen Öko-Bier-Spezialitäten<br />
setzen hier <strong>de</strong>utliche Akzente in eine an<strong>de</strong>re Richtung.<br />
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Öko-Brauereien<br />
mit Verbandsanerkennung<br />
müssen sich an<br />
strenge Regeln<br />
halten.<br />
Mittel zur Haltbarkeitsverlängerung<br />
sind<br />
für Verbands-<br />
Brauereien<br />
verboten.