Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
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früchten, und für die Dicksaftherstellung. Durch anschließen<strong>de</strong>s Erhitzen<br />
wer<strong>de</strong>n die Enzyme <strong>de</strong>aktiviert. Beim Pasteurisieren wer<strong>de</strong>n<br />
auch pflanzeneigene Enzyme <strong>de</strong>aktiviert, damit die Säfte längere Zeit<br />
haltbar sind. Eine an<strong>de</strong>re Metho<strong>de</strong>, die zersetzen<strong>de</strong> Enzymaktivität zu<br />
stoppen, ist die Milchsäuregärung. Für die Filterung <strong>de</strong>r Säfte sind bestimmte<br />
Materialien bei <strong>de</strong>n Öko-Verbän<strong>de</strong>n gar nicht o<strong>de</strong>r nur nach<br />
Genehmigung in Ausnahmefällen zulässig, zum Beispiel Bentonite,<br />
ein Ton mit starkem Quellvermögen, zur Eiweißeliminierung.<br />
3.6 Wein<br />
Die Qualität ökologischer Weine ist hauptsächlich durch <strong>de</strong>n ökologischen<br />
Anbau <strong>de</strong>r Trauben <strong>de</strong>finiert. Die EU-Öko-Verordnung<br />
macht, außer <strong>de</strong>m Gentechnikverbot, keinerlei Einschränkungen für<br />
die Weiter<strong>verarbeitung</strong> <strong>de</strong>r Früchte. Für Wein ist sogar die Vergabe<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen staatlichen Bio-Siegels mit <strong>de</strong>r Auflage verbun<strong>de</strong>n, dass<br />
<strong>de</strong>r Zusatz „Wein aus Trauben aus ökologischem Anbau“ auf <strong>de</strong>m<br />
Etikett stehen muss. Das be<strong>de</strong>utet, dass für <strong>de</strong>n Weinherstellungsprozess<br />
keine ökologische Richtlinie gilt. Im „Öko-Wein“ dürfen zum<br />
Beispiel Zusatzstoffe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die nicht in <strong>de</strong>r Positivliste<br />
<strong>de</strong>r EU-Öko-Verordnung auftauchen und sogar bei <strong>de</strong>n Öko-Verbän<strong>de</strong>n<br />
erlaubt sind. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um Schwefeldioxid (E 220)<br />
und Kaliumdisulfit (E 228), ein Salz <strong>de</strong>r schwefeligen Säure. Das<br />
Schwefeln dient <strong>de</strong>r Konservierung, in<strong>de</strong>m Mikroorganismen abgetötet<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Richtlinien <strong>de</strong>r Öko-Verbän<strong>de</strong> (soweit vorhan<strong>de</strong>n)<br />
schreiben jedoch vor, dass <strong>de</strong>r Einsatz von Schwefeldioxid auf ein<br />
Minimum zu beschränken ist. Eine Deklaration von Zutaten und<br />
Zusatzstoffen ist für Wein nicht verpflichtend.<br />
Die Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Weinherstellung zwischen konventionellen<br />
Winzern und <strong>de</strong>nen, die einem Öko-Verband angehören, sind auf<br />
wenige Details beschränkt. Die meisten Unterschie<strong>de</strong> beziehen sich<br />
auf <strong>de</strong>n Einsatz technischer Hilfsstoffe und, wie oben erwähnt, <strong>de</strong>n<br />
Umfang <strong>de</strong>r Schwefelung. Chemisch-synthetische Hilfsstoffe sind für<br />
Öko-Verbandswinzer verboten. Aus gesundheitlicher Sicht ist hauptsächlich<br />
<strong>de</strong>r Schwefelgehalt von Be<strong>de</strong>utung, <strong>de</strong>r veranlagungsbedingt<br />
bei einzelnen Verbrauchern Beschwer<strong>de</strong>n auslösen kann. Hierbei gilt,<br />
dass süße Weine eher stärker geschwefelt wer<strong>de</strong>n als trockene und<br />
weiße mehr als Rotweine.<br />
Der Einsatz gentechnischer Verfahren ist für Öko-Produkte verboten,<br />
aber auch in <strong>de</strong>r konventionellen Weinherstellung fast ohne Be<strong>de</strong>utung.<br />
Gentechnisch verän<strong>de</strong>rte Hefen sind bislang nicht im Einsatz.<br />
Der einzige Hilfsstoff, <strong>de</strong>r aus gentechnischer Herstellung stammen<br />
45<br />
EU-Öko-<br />
Winzer dürfen<br />
ihre Weine<br />
genauso herstellen<br />
wie<br />
konventionelle<br />
Winzer.<br />
Deutsche Öko-<br />
Verbän<strong>de</strong><br />
schreiben<br />
einen minimierten<br />
Einsatz<br />
von Schwefeldioxid<br />
vor.<br />
Deutsche Öko-<br />
Verbän<strong>de</strong> beschränken<br />
über<br />
Positivlisten<br />
<strong>de</strong>n Einsatz<br />
technischer<br />
Hilfsstoffe auf<br />
natürliche<br />
Substanzen.