Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
Ökologische Lebensmittel- verarbeitung - Oekolandbau.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Öko-Fleisch- und<br />
Wurstwaren<br />
haben einen charakteristischen<br />
Eigengeschmack<br />
und enthalten<br />
<strong>de</strong>utlich weniger<br />
Zusatzstoffe als<br />
konventionelle.<br />
Bei Transport<br />
und Schlachtung<br />
müssen alle<br />
vermeidbaren<br />
Stressbelastungenausgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
3.3 Fleisch und Fleischprodukte<br />
Rohstoff- und Verarbeitungsqualität ökologischer Fleisch- und Wurstwaren<br />
heben sich sehr <strong>de</strong>utlich von konventionell produzierter<br />
Massenware ab. Die ökologische Aufzucht und Fütterung <strong>de</strong>r Tiere<br />
führt zu einer grundsätzlich an<strong>de</strong>ren Fleischqualität. Öko-Fleisch ist<br />
fester, geschmacksintensiver und in <strong>de</strong>n meisten Fällen länger gewachsen<br />
als konventionelles. Es hat eine natürliche Marmorierung,<br />
das heißt: Es enthält intramuskuläres Fett, das im konventionellen<br />
Fleisch als unerwünscht angesehen wird. In <strong>de</strong>r Verarbeitung zu<br />
Wurstwaren ist es vor allem die Beschränkung <strong>de</strong>r zulässigen Zusatzstoffe,<br />
die <strong>de</strong>n großen Unterschied zu konventionellen Produkten<br />
bedingt.<br />
Tiertransport, Tötung und Fleischqualität<br />
Nur wenige Öko-Bauern haben in unmittelbarer Nähe o<strong>de</strong>r gar auf<br />
<strong>de</strong>m eigenen Hof die Möglichkeit, nach ökologischen Richtlinien zu<br />
schlachten. Das heißt, die Tiere müssen verla<strong>de</strong>n und viele Kilometer<br />
entfernt zu einem gewöhnlichen Schlachthof gebracht wer<strong>de</strong>n. Die<br />
AGÖL-Rahmenrichtlinien enthalten sehr ausführliche Regelungen<br />
über <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n Tieren auf <strong>de</strong>m Weg zur Schlachtung, die<br />
über die Bestimmungen <strong>de</strong>r regulären Tierschutztransport-Verordnung<br />
hinaus gehen.<br />
Die AGÖL-Rahmenrichtlinien schreiben eine maximale Transportzeit<br />
von vier Stun<strong>de</strong>n über eine Entfernung von höchstens zweihun<strong>de</strong>rt<br />
Kilometern vor. Dabei sollen die Tiere we<strong>de</strong>r Hunger und Durst noch<br />
Schmerzen und an<strong>de</strong>ren Stress erlei<strong>de</strong>n. Der schonen<strong>de</strong> Umgang mit<br />
<strong>de</strong>n Tieren hat einerseits ethische Hintergrün<strong>de</strong>. An<strong>de</strong>rerseits wirkt es<br />
sich negativ auf die Fleischqualität aus, wenn ein Tier kurz vor <strong>de</strong>m<br />
Schlachten Stresshormone ausschüttet. Das Töten geschieht durch<br />
Ausbluten <strong>de</strong>r zuvor betäubten Tierkörper. Hierbei sind die wirkungsvollsten<br />
Metho<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rum gleichzeitig die schonendsten für das<br />
Tier – je weniger es lei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>sto besser die Fleischqualität. In diesem<br />
Sinne machen die AGÖL-Rahmenrichtlinien Vorgaben, wie hierbei<br />
am besten zu verfahren ist.<br />
Das Einmaleins <strong>de</strong>r Wurstherstellung<br />
Für die Metzgerei gilt das selbe wie im Bäckerhandwerk: Das Arbeiten<br />
unter Verzicht auf eine Vielzahl von Zusatzstoffen erfor<strong>de</strong>rt Geschick<br />
und handwerkliches Können. Bei <strong>de</strong>r Fleisch<strong>verarbeitung</strong> liegt<br />
36