03.03.2013 Aufrufe

Tätigkeitsbericht 2004/2005 - Max-Planck-Institut für Immaterialgüter ...

Tätigkeitsbericht 2004/2005 - Max-Planck-Institut für Immaterialgüter ...

Tätigkeitsbericht 2004/2005 - Max-Planck-Institut für Immaterialgüter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zuständigen Delegation unter der Leitung<br />

des Forschungszentrums <strong>für</strong> Privatrecht<br />

beim Präsidenten der Russischen Föderation<br />

organisiert worden war (Dietz, Prinz zu<br />

Waldeck und Pyrmont). Das polnische<br />

Recht schließlich ist Gegenstand einer Untersuchung<br />

zu biotechnologischen Fragestellungen<br />

(Twardowska; siehe dazu hinten<br />

II.1.a)), wie auch zum Recht der Herkunftsangaben<br />

(Czerwinski; siehe dazu hinten<br />

II.4.e)). Ein weiteres Dissertationsvorhaben<br />

untersucht die Entwicklung des Kartellrechts<br />

in Bulgarien, der Ukraine und Russland<br />

(Yotova; siehe dazu auch hinten<br />

III.2.a)).<br />

Die Beschäftigung mit diesen Staaten bleibt<br />

jedoch trotz dieser Reihe von institutsseitig<br />

initiierten oder mitgetragenen Einzelprojekten<br />

– gerade mit Blick auf die Sprachenfrage,<br />

aber auch aus Zeit- und Kapazitätsgründen –<br />

eine große Herausforderung. Vor diesem<br />

Hintergrund wurden im Berichtszeitraum<br />

auch andere Modelle einer gesamtheitlichen<br />

Zusammenarbeit gerade der neuen EU-Mitgliedstaaten<br />

erprobt, dies im Kontext einer<br />

Tagung in Budapest im Juni <strong>2005</strong>, an der namentlich<br />

das Recht gegen unlauteren Wettbewerb<br />

in diesen Staaten im rechtsvergleichenden<br />

Fokus stand (Henning- Bodewig,<br />

Hilty; siehe dazu hinten III.1.c)).<br />

4. Wissenstransfer: Beratung im Bereich<br />

Gesetzgebung und Rechtsanwendung<br />

Im Bereich der Gesetzgebung und der Rechtsanwendung<br />

nimmt das <strong>Institut</strong> seit jeher wichtige<br />

Beratungsaufgaben wahr. Regierungen<br />

und Träger der Legislative greifen auf das<br />

Fachwissen des <strong>Institut</strong>s zurück, internationale<br />

Organisationen lassen sich durch Erfahrungen<br />

von Experten aus dem <strong>Institut</strong> unterstützen.<br />

Auch im Berichtszeitraum haben etliche<br />

<strong>Institut</strong>sangehörige durch Gutachten, Vorträge,<br />

Stellungnahmen sowie durch ihre Teilnahme<br />

an Ausschusssitzungen oder die Mitarbeit<br />

in Expertengremien aktiv am Wissenstransfer<br />

auf nationaler, europäischer und internationaler<br />

Ebene mitgewirkt. An dieser Stelle werden<br />

die laufenden und die abgeschlossenen Beratungstätigkeiten<br />

nur im Überblick dargestellt,<br />

im Übrigen jedoch in den folgenden Berichtsteilen<br />

im jeweiligen sachlichen Zusammenhang<br />

erläutert.<br />

Mit Bezug auf das Urheberrecht stand auf<br />

nationaler Ebene im Rahmen der ständigen<br />

Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium<br />

der Justiz (BMJ) das zweite Gesetz zur<br />

Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft<br />

im Vordergrund (sog.<br />

„Zweiter Korb“). Das Gesetzgebungsvorhaben<br />

wurde in zahlreichen Arbeitsgruppensitzungen<br />

in Berlin vorbereitet, darunter die<br />

meisten Teilaspekte unter maßgeblicher Beteiligung<br />

von <strong>Institut</strong>sangehörigen (Geiger,<br />

Hansen, Hilty, Peukert; siehe im Einzelnen<br />

II.2.a)). In der entscheidenden Anhörung<br />

des Rechtsausschusses des Bundestages zur<br />

Umsetzung der EU-Biotechnologierichtlinie<br />

ist das <strong>Institut</strong> ebenfalls vertreten worden<br />

(Straus). Auch <strong>für</strong> ausländische Gesetzgeber<br />

war das <strong>Institut</strong> im Bereich des Urheberrechts<br />

beratend tätig, so hinsichtlich von<br />

Anpassungen der jeweiligen Urheberrechtsgesetze<br />

an das europäische bzw. internationale<br />

Recht in Mazedonien, Albanien, den<br />

Philippinen, Kambodscha und Laos; darüber<br />

hinaus wurden verschiedene Aspekte des<br />

Urheberrechts bei einem Trainingsseminar<br />

<strong>für</strong> türkische Richter in Ankara sowie bei Seminaren<br />

der Universität von Jordanien in<br />

Amman, dem Amt <strong>für</strong> Geistiges Eigentum<br />

<strong>für</strong> Serbien und Montenegro, der Medienvereinigung<br />

in Belgrad, der Richterakademie<br />

in Skopje, dem Obersten Gerichtshof und<br />

der Richterakademie der Philippinen, der<br />

Regierung von Mazedonien und dem Bundesamt<br />

<strong>für</strong> Geistiges Eigentum in Moskau<br />

vermittelt (von Lewinski). Auch in Frankreich<br />

war das <strong>Institut</strong> in einer Arbeitsgruppe<br />

des französischen Premierministers zur Zukunft<br />

des <strong>Immaterialgüter</strong>rechts, insbesondere<br />

des Urheberrechts, beteiligt (Geiger).<br />

Schließlich stützte auch das Schweizer <strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> Geistiges Eigentum seine Vorschläge<br />

zur Änderung des Patentgesetzes weitgehend<br />

auf eine im <strong>Institut</strong> ausgearbeitete Stellungnahme<br />

(Straus).<br />

Im Zusammenhang mit dem Wettbewerbsrecht<br />

konnte eine <strong>Institut</strong>sangehörige im<br />

Rahmen einer kleinen Expertengruppe<br />

grundlegende, das heutige Gesetz weitgehend<br />

prägende Vorarbeiten zum neuen deutschen<br />

Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb<br />

von <strong>2004</strong> leisten (Henning-Bodewig). Von<br />

zentraler weltwirtschaftlicher Bedeutung ist<br />

sodann die Beteiligung des <strong>Institut</strong>s an der<br />

Schaffung eines chinesischen Kartellgesetzes,<br />

welches am Ende des Berichtszeitraums<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong><br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!