Promotion Wiebke Winkens Abgabeversion 2 - RWTH
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Material und Methoden<br />
der Behandlung von genomischer DNA mit Natrium-Bisulfit kommt es zu einer<br />
Modifikation von unmethylierten Cytosin-Basen. Hierbei werden unmethyliert<br />
vorliegende, einzelsträngig vorliegende Cytosin-Basen durch die katalytische Wirkung<br />
von Bisulfit zu Uracil desaminiert. Es kommt somit zu einer Sequenzänderung. Cytosin-<br />
Basen, die am C5-Atom eine Methylgruppe tragen (5-Methylcytosin) sind nicht<br />
konvertierbar. Die Änderung der Sequenz kann durch die methylierungs-spezifische<br />
PCR detektiert werden.<br />
Die Bisulfit-Umwandlung wurde nach Herstellerangaben mit dem DNA Methylation<br />
Kit (Zymo Research, Mannheim) durchgeführt. Im Ansatz wurden 0,5 bis 1 µg DNA<br />
in 45 ml destilliertem Wasser gelöst. Nach Zugabe von 5 µl Dilution-Puffer erfolgte<br />
eine Inkubation von 15 Minuten bei 37 °C. Durch anschließende Zugabe von 100 µl<br />
Conversion-Reagenz und Inkubation bei 50 °C für 12-16 Stunden kam es zur<br />
Sulfonierung der Cytosine am C6-Atom. Im Anschluss kam es zu einer spontanen<br />
Hydrolysierung der Aminogruppe am C4-Atom und somit zur Bildung von<br />
Uracilsulfonat.<br />
Nach Zugabe von 200 µl Binding-Puffer wurde der Ansatz auf eine Säule aufgegeben<br />
und zentrifugiert und gewaschen. Anschließend erfolgte die Desulfonierung der<br />
entstandenen Uracilsulfonate unter basischen Bedingungen durch die Zugabe von 200<br />
µl Desulfonations-Puffer. Nach zwei weiteren Waschschritten wurde die DNA in 20-50<br />
ml Elutions-Puffer eluiert.<br />
Als Resultat lagen nun alle ursprünglich unmethylierten Cytosine der DNA als Uracil-<br />
Basen vor, die ein verändertes Bindungsverhalten zeigen (Komplementär zu Adenin,<br />
statt zu Guanin). Diese unterschiedlichen DNA-Sequenzen, die auf Basis der Cytosin-<br />
Methylierung am C5-Atom entstanden sind, konnten mit diskriminierenden Primern mit<br />
Hilfe der Methylierungs-spezifischen PCR detektiert werden.<br />
3.7.5.2 Methylierungs-spezifische PCR (MSP)<br />
Die methylierungs-spezifische PCR basiert auf einer Methode von Herman et al (1996).<br />
Sie wurde für die Analyse des Promotermethylierungsstatus für das WNT2b-Gen<br />
durchgeführt. Hierbei wurde die PCR-Amplifikation in zwei Ansätzen mit zwei<br />
verschiedenen Primerpaaren durchgeführt. Eines der Primerpaare ist spezifisch für die<br />
methylierte Sequenz (M-Primer), das andere für die unmethylierte Sequenz (U-Primer).<br />
Beide Primerpaare sollten im Wesentlichen dasselbe Amplikon definieren. Die PCR<br />
wurde mit einem Reaktionsansatz von 25 ml durchgeführt.<br />
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