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FORSCHUNGSMETHODEN

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2.1.3. Einzelfallforschung<br />

Wenn lediglich eine Untersuchungseinheit vorliegt:<br />

ein einzelnes Individuum (z.B. bei seltenen Krankheiten)<br />

ein genau abgrenzbares Kollektiv (z.B. ein Verein, eine Kultur)<br />

Ziele: (1) Detaillierte und sorgfältige Beschreibung eines Phänomens;<br />

(2) Hypothesengenerierung<br />

Vorteile:<br />

Das Problem der externen Validität stellt sich nicht, da die Ergebnisse ohnehin<br />

nicht auf eine Gesamtpopulation übertragen werden sollen.<br />

Es muss kein großer Aufwand auf die Standardisierung des Verfahrens<br />

verwendet werden.<br />

Nachteile:<br />

Nahezu nicht replizierbar und damit auch nur bedingt generalisierbar<br />

Die Zusammenfassung von Einzelergebnissen ist problematisch<br />

2.1.4. Längsschnittstudien<br />

Definition: Dieselbe Stichprobe von Individuen wird mehrmals zu verschiedenen<br />

Zeitpunkten mit demselben oder einem vergleichbaren Messinstrument untersucht.<br />

z.B.: Untersuchung der kognitiven Entwicklung im Kindesalter: Dieselben<br />

Kinder werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten untersucht.<br />

Vorteile:<br />

Unterschiede in den Messwerten dürfen als intraindividuelle Veränderungen<br />

interpretiert werden.<br />

Unterschiede innerhalb der Stichprobe dürfen als interindividuelle Unterschiede<br />

interpretiert werden.<br />

Für die Auswertung von abhängigen Stichproben („Within-Subject-Design“)<br />

stehen effizientere statistische Verfahren zur Verfügung.<br />

Nachteile:<br />

Beeinflussung der Ergebnisse durch „Zeiteffekte“ (s.o.):<br />

Geschichtlichkeit: Die Anwendung derselben Methode über einen längeren<br />

Zeitraum hinweg bzw. in verschiedenen Altersgruppen ist fraglich. Der<br />

Einfluss geänderter Umweltbedingungen ist schwer kalkulierbar!<br />

Entwicklung: Mortalität und Alterung der Probanden<br />

Testeffekte: Lerneffekte, reaktive Effekte<br />

Das Untersuchungsverfahren kann im Lauf der Studie nicht mehr geändert<br />

werden, ohne die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gefährden.<br />

Beispiel: Panelforschung<br />

Definition: in bestimmten zeitlichen Abständen („Wellen“) werden von<br />

denselben Untersuchungseinheiten dieselben Merkmale erhoben.<br />

z.B. regelmäßige Befragungen zum Einkaufsverhalten<br />

Ziel: Erfassung intraindividueller und interindividueller Veränderungen über die<br />

Zeit hinweg<br />

Nachteile und Störvariablen:<br />

Lerneffekte sind abhängig von der Zahl und dem zeitlichen Abstand der<br />

erhebungen („Wellen“).<br />

Durch die Befragung können reaktive Testeffekte auftreten (z.B. erhöhtes<br />

Preisbewusstsein).<br />

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