FORSCHUNGSMETHODEN
FORSCHUNGSMETHODEN
FORSCHUNGSMETHODEN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Darstellung von Versuchsplänen in Abhängigkeit von der Anzahl der UVn und der<br />
Anzahl der Stufen dieser UVn:<br />
Zweifaktorieller Plan: 2 2-Design = 4 Zellen (2 UVn mit jew. 2 Stufen)<br />
3 3-Design = 6 Zellen (2 UVn mit jew. 3 Stufen)<br />
Mehrfaktorieller Plan: 2 2 2-Design = 8 Zellen (3 UVn mit jew. 2 Stufen)<br />
Zu den experimentellen Versuchsplänen gehören experimentelle Designs, quasiexperimentelle<br />
Designs und Ex-post-facto-Designs.<br />
8.2.1. Experimentelle Designs<br />
Merkmale experimenteller Designs:<br />
1. Es wird eine kausaltheoretische Vorhersage getroffen (Hypothese).<br />
2. Relevante Variablen werden systematisch manipuliert (Manipulation).<br />
3. Störvariablen, die die Interpretierbarkeit und Gültigkeit der Ergebnisse<br />
beeinträchtigen könnten, werden kontrolliert (Kontrolle).<br />
Folgende Versuchspläne sind denkbar:<br />
1. Versuchspläne mit Zufallsgruppenbildung (Randomisierung)<br />
Zufällige Zuweisung der Pbn zu den Versuchsgruppen, danach zufällige<br />
Zuweisung der Versuchsgruppen zu den Bedingungen<br />
Prinzipielle Vergleichbarkeit (Erwartungswertgleichheit) der<br />
Ausgangsbedingungen und Ausgangsmesswerte<br />
1.1. Zufallsgruppenplan ohne Vortest<br />
Einfach und ökonomisch<br />
ABER: keine Kontrolle von interindividuellen Messwertdifferenzen<br />
1.2. Zufallsgruppenplan mit Vortest<br />
Zusätzliche Information durch Vorher-Messung (vor dem Treatment);<br />
dadurch Kontrolle von interindividuellen Messwertdifferenzen.<br />
* Bei unterschiedlichen Ausgangsmesswerten kann die Differenz zw.<br />
Vorher- und Nachhermessung interpretiert werden!<br />
ABER: Anfällig für Testeffekte (Vorher-Messung kann die Wirkung<br />
des Treatments beeinflussen)<br />
1.3. Zufallsgruppenplan mit teilweisem Vortest (Solomon-Dreigruppen-Plan)<br />
Insgesamt 3 Versuchsgruppen; zwei Versuchsgruppen mit Vorher-<br />
Nachher-Messung; dritte Versuchsgruppe nur mit Nachher-Messung<br />
Vorteil gegenüber Zufallsgruppenplan mit Vortest: Die dritte<br />
Versuchsgruppe, mit der kein Vortest gemacht wird, dient als eine<br />
Art Kontrollgruppe. Anhand von ihr können in den anderen beiden<br />
Gruppen die Effekte des Vortests auf die Wirkung des Treatments<br />
abgeschätzt werden.<br />
1.4. Zwei- und Mehrfaktorielle Zufallsgruppenpläne<br />
Man braucht so viele Zufallsgruppen wie es Bedingungen gibt; bei<br />
einem 2 2 2-Design braucht man dementsprechend 8 Gruppen<br />
(=Zellen in der Kontingenztafel)<br />
Mehrstichprobenpläne bzw. mehrfaktorielle Versuchspläne haben<br />
Vorteile: höhere interne Validität (breitere Analyse möglich, MAX-<br />
Prinzip); höhere externe Validität (Aussagen über Wechselwirkungen<br />
möglich; daher: realitätsnäher, differenziertere Analyse)<br />
Probleme: Stichproben müssen > 10 sein; mit der Anzahl der<br />
Faktoren steigt die Anzahl der Versuchsgruppen rapide an;<br />
Interaktionen bei 3- und mehrfaktoriellen Plänen sind kaum noch<br />
interpretierbar!<br />
36