FORSCHUNGSMETHODEN
FORSCHUNGSMETHODEN
FORSCHUNGSMETHODEN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7.2.2. Kontrolliere die Sekundärvarianz<br />
Experimentelle und statistische Techniken zur Kontrolle der Sekundärvarianz:<br />
Experimentelle Kontrolle:<br />
1. Abschirmung (Beschränkung möglicher Störeffekte wie z.B. Lärm)<br />
2. Eliminierung (Vollständige Abschirmung möglicher Störeffekte)<br />
3. Konstanthaltung (Mögliche Störeffekte werden unter den versch.<br />
Versuchsbedingungen konstant gehalten, so dass sie in allen<br />
Versuchsgruppen gleich stark wirken)<br />
Statistische Kontrolle (im Nachhinein):<br />
1. Allgemeine statistische Kontrolle:<br />
Nicht nur die Mittelwerte vergleichen, da Mittelwerte nicht unbedingt<br />
repräsentativ sein müssen (z.B. bei einer bimodalen Verteilung)!<br />
Statt dessen möglichst umfassende Analyse der Rohdaten und<br />
graphische Darstellung der Ergebnisse in Form sog. „Box-Plots“<br />
(enthalten nicht nur den Mittelwert, sondern auch die<br />
Standardabweichung, den Interquartilbereich, Extremwerte und<br />
Ausreißerwerte)<br />
2. Kovarianzanalytische Kontrolle:<br />
Kovarianzanalyse<br />
Ziel: Mittels dieser Techniken sollen „Nicht-UVn“, die als Störvariablen einen<br />
systematischen Einfluss auf das Ergebnis haben können, bestmöglich unter Kontrolle<br />
gehalten werden.<br />
7.2.3. Minimiere die Fehlervarianz<br />
Versuchsplanerische Kontrolltechniken zur Minimierung der Fehlervarianz<br />
1. Randomisierung (zufällige Zuweisung der Pbn zu den<br />
Versuchsbedingungen, z.B. mittels Münzwurf oder einer Zufallszahlentabelle)<br />
Man geht davon aus, dass Zufallsstichproben, die derselben Population<br />
entstammen, einander weitgehend gleichen. Ziel der Randomisierung ist<br />
dementsprechend die Erwartungswertgleichheit der verschiedenen<br />
Versuchsgruppen und die Kontrolle der interindividuellen Varianz.<br />
Empfehlenswert, wenn ein Vielzahl möglicher Störvariablen<br />
kontrolliert werden muss, über deren Effekt nichts Genaueres bekannt<br />
ist.<br />
Prinzip wirkt allerdings nur, wenn die betreffenden Stichproben<br />
hinreichend groß sind (> 10); bei weniger Pbn sind Blockversuchspläne<br />
oder Wiederholungsmessungen empfehlenswerter!<br />
2. Blockbildung (Parallelisierung der Versuchsgruppen)<br />
Umwandlung möglicher Störvariablen, die evtl. einen Einfluss auf die<br />
UV haben (d.h. mit ihr korrelieren), in eine UV. Ziel dieses Vorgehens ist<br />
die Kontrolle der interindividuellen Varianz.<br />
Solche Störvariablen, die durch Blockbildung zu sog. Kontrollvariablen<br />
„umfunktioniert“ werden, sind meistens Organismusvariablen wie z.B.<br />
Alter oder Intelligenz.<br />
Vorgehen:<br />
1) Es werden Pbn ausgewählt, die sich hinsichtlich des<br />
Parallelisierungsmerkmals (z.B. Intelligenz) gleichen.<br />
2) Aufstellen einer Rangreihe (bezogen auf die Ausprägung des<br />
Parallelisierungsmerkmals)<br />
33