FORSCHUNGSMETHODEN
FORSCHUNGSMETHODEN
FORSCHUNGSMETHODEN
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mortalität (zufälliger und systematischer Ausfall von Erhebungseinheiten):<br />
Bei systematischen Ausfällen tritt der „Effekt der positiven Selbstauswahl“<br />
auf, da es von Persönlichkeitsmerkmalen (Motivation usw.) abhängt, wer<br />
aussteigt (s.o.).<br />
Selektionseffekte sind bereits in der Anwerbungsphase zu erwarten: die<br />
Verweigerungsquote liegt bei über 20%!<br />
Geschichtlichkeit (s.o.)<br />
Lösungsvorschläge:<br />
Bildung sehr großer Ausgangsstichproben, damit trotz Mortalität am Ende<br />
genügend Einheiten übrig bleiben (bleibt allerdings das Problem der positiven<br />
Selbstauswahl)<br />
Auffüllen der ausgefallenen Einheiten (Vergleichbarkeit?!)<br />
Alternierendes Panel: Bildung von (zwei) Subgruppen, die abwechselnd<br />
untersucht werden; Vorteil: größerer zeitlicher Abstand zwischen den<br />
„Wellen“ und weniger „Wellen“ => weniger Testeffekte; Nachteil: enorm<br />
große Ausgangsstichprobe vonnöten<br />
Rotierendes Panel: Bildung mehrer Subgruppen, wobei nur eine Subgruppe<br />
bei allen Wellen teilnimmt, die anderen nur bei bestimmten, manche nur bei<br />
jeweils einer Welle; Vorteil: bessere Kontrolle der „Zeiteffekte“; Nachteil:<br />
sehr aufwendig, da bei jeder „Welle“ eine neue Subgruppe gebildet werden<br />
muss.<br />
Geteiltes Panel: Nur eine Subgruppe durchläuft alle Wellen, die übrigen<br />
Subgruppen jeweils nur eine, wobei auch hier die Zahl der Wellen der Zahl<br />
der Subgruppen entspricht; Vorteil: nur bei der ersten Gruppe schlagen die<br />
negativen Effekte voll durch, bei den übrigen gar nicht bzw. nur bedingt;<br />
Nachteil: siehe rotierendes Panel!<br />
2.1.5. Querschnittstudien<br />
Definition: Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden mehrere Stichproben von<br />
Individuen mit demselben oder einem vergleichbaren Messinstrument jeweils<br />
nur einmal untersucht.<br />
z.B.: Untersuchung der kognitiven Entwicklung im Kindesalter: Kinder<br />
verschiedenen Alters werden zum selben Zeitpunkt untersucht.<br />
Vorteile:<br />
Kurze Durchführungsdauer der Untersuchung; geringerer Aufwand<br />
Umfang der Stichprobe bleibt im Erhebungszeitraum konstant<br />
Nachteile:<br />
Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen können durch Unterschiede<br />
zwischen den Gruppen oder zwischen den Probanden bedingt sein – und müssen<br />
insofern nicht unbedingt eine Folge der UV sein.<br />
Unabhängige Stichproben erlauben keine Aussagen zu intraindividuellen<br />
Unterschieden.<br />
Für unabhängige Stichproben stehen weniger effiziente statistische Verfahren zur<br />
Verfügung.<br />
Generalisierung der Ergebnisse über den Zeitpunkt der Untersuchung hinaus ist<br />
streng genommen nicht zulässig.<br />
12