FORSCHUNGSMETHODEN
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3.4. Selbst- und Fremdbeobachtung<br />
Probleme der Selbstbeobachtung:<br />
Reaktivität: Die Tatsache, dass der Beobachter weiß, was beobachtet werden<br />
soll, kann die Beobachtung beeinflussen.<br />
Da Verhalten und Beobachtung simultan ablaufen, Gefahr der kognitiven<br />
Überforderung (Grenzen der Verarbeitungskapazität); Probleme retrospektiver<br />
Beobachtung (s.o.)<br />
Veränderung des Beobachtungsgegenstandes durch die Beobachtung<br />
(Reaktivität)<br />
Nicht alle Phänomene können von einem selbst beobachtet werden.<br />
Die Ergebnisse der Beobachtung sind nicht nachprüfbar.<br />
Aspekte der Fremdbeobachtung:<br />
Natürliches vs. künstliches Beobachtungsumfeld<br />
Siehe oben: Feld- und Laborforschung<br />
Wissentliche / offene vs. unwissentliche / verdeckte Beobachtung<br />
Unwissentlich (non-reaktiv): Probanden wissen nicht, dass sie beobachtet<br />
werden (z.B. durch eine Einwegscheibe, mittels einer versteckten<br />
Kamera,…) = einseitige Verbindung vom Vl zur Vp<br />
einseitig verdeckt (non-reaktiv): Proband weiß nicht, was beobachtet wird<br />
(z.B. Coverstories)<br />
beidseitig verdeckt (non-reaktiv):<br />
wissentlich/offen (reakativ): Reaktivitätsprobleme (s.u.)!!<br />
Teilnehmende vs. nicht-teilnehmende Beobachtung<br />
Nicht-teilnehmend: Beobachter hat keinen Einfluss auf den<br />
Versuchsgegenstand; es findet keine Interaktion zw. Vp und Beobachter<br />
statt<br />
Teilnehmend: Problem der Reaktivität und der möglichen Überforderung<br />
des Beobachters (begrenzte Verarbeitungskapazität)<br />
Direkte vs. indirekte (non-reaktive) Beobachtung<br />
Direkte Beobachtung: das Verhalten selber wird beobachtet.<br />
Indirekte Beobachtung: Lediglich die Spuren bzw. Auswirkungen des<br />
Verhaltens werden beobachtet (z.B. Wrong-Number Technik, Lost-Letter<br />
Technik, Auswertung bereits vorhandener Dokumente,…).<br />
* Die Interpretation solcher Daten verlangt eine Verhaltenstheorie<br />
(Welches Verhalten hat die Daten erzeugt?) und eine<br />
Stichprobentheorie (Wer kann die Daten erzeugt haben?); eine<br />
Individualzuweisung der Daten ist meistens nicht möglich.<br />
Vermittelte vs. unvermittelte Beobachtung<br />
Vermittelte Beobachtung: Zu beobachtendes Verhalten wird gespeichert<br />
(z.B. mittels Audio- oder Videoaufnahme), und ist dadurch beliebig<br />
abrufbar und wieder verwendbar.<br />
Unvermittelte Beobachtung: mindestens 2 Beobachter<br />
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