11.04.2013 Aufrufe

FORSCHUNGSMETHODEN

FORSCHUNGSMETHODEN

FORSCHUNGSMETHODEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Moderierende Variablen beeinflussen die Wirkung der UV auf die AV; korrekt<br />

ausgedrückt ist die AV also eine Funktion der UV und moderierender Variablen:<br />

AV = f (UV, moderierende Variablen)<br />

Z.B.: Lärm, Tageszeit; Alter, Motivation, Persönlichkeitsmerkmale der Vp...<br />

Bei denn moderierenden Variablen muss zwischen Kontroll- und Störvariablen<br />

unterschieden werden:<br />

1. Kontrollvariablen<br />

Moderierende Variablen werden zu Kontrollvariablen, wenn sie bei<br />

Untersuchungen mit erhoben werden; ihr Einfluss schlägt sich in der<br />

Sekundärvarianz (s.u.) nieder.<br />

2. Störvariablen (SV)<br />

Moderierende Variablen werden zu Störvariablen, wenn sie nicht<br />

beachtet oder sogar übersehen werden; ihr Einfluss schlägt sich in der<br />

Fehlervarianz (s.u.) nieder.<br />

* Werden die Störvariablen mittels experimenteller Techniken<br />

kontrolliert, werden sie zu Kontrollvariablen (s.o.).<br />

Variablen können folgendermaßen klassifiziert werden:<br />

1. gemäß des Stellenwerts in der Untersuchung (s.o.)<br />

UV, AV, moderierende Variablen (Kontrollvariablen, SV)<br />

2. je nach Art der Merkmalsausprägungen<br />

diskrete Variablen (z.B. Geschwisterzahl):<br />

- dichotom (2 Abstufungen) vs. polytom (mehr als 2 Abstufungen)<br />

- natürlich (z.B. Geschlecht) vs. künstlich (Alter: jung – mittel – alt)<br />

stetige Variablen (z.B. Gewicht, Länge, Zeit)<br />

3. gemäß der empirischen Zugänglichkeit<br />

Manifeste Variable (direkt beobachtbar; z.B. Anzahl gelöster Testaufgaben)<br />

Latente Variable (nicht-beobachtbar; liegt einer manifesten Variable als<br />

hypothetisches Konstrukt zugrunde: z.B. Intelligenz)<br />

1.2.2. Die Hypothese<br />

Definition: Eine wissenschaftliche Hypothese formuliert eine Beziehung zwischen<br />

zwei oder mehr Variablen, die für eine bestimmte Population vergleichbarer<br />

Objekte oder Ereignisse gelten soll.<br />

Dabei muss eine wissenschaftliche Hypothese folgende Kriterien erfüllen:<br />

1. Generalisierbarkeit<br />

Eine wissenschaftliche Hypothese ist eine allgemeingültige, über den<br />

Einzelfall oder ein singuläres Ereignis hinausgehende Behauptung (All-Satz)<br />

2. Konditionalsatz<br />

Einer wissenschaftlichen Hypothese muss zumindest implizit die<br />

Formalstruktur eines sinnvollen Konditionalsatzes („Wenn-Dann-Satz“ bzw.<br />

„Je-Desto-Satz“) zugrunde liegen.<br />

3. Falsifizierbarkeit<br />

Der Konditionalsatz muss potentiell falsifizierbar sein, d.h. es müssen<br />

Ereignisse denkbar sein, die dem Konditionalsatz widersprechen.<br />

Aus diesem Grund können Existenzsätze („Es gibt…“; „…kann…“) keine<br />

wissenschaftlichen Hypothesen sein; sie erfüllen keines der besagten Kriterien!<br />

Man unterscheidet zwischen inhaltlichen- und statistischen Hypothesen.<br />

Inhaltliche Hypothesen sind verbale Behauptungen über kausale/nicht-kausale<br />

Beziehungen zwischen Variablen; sie werden aus begründeten Vorannahmen,<br />

Modellen oder Theorien abgeleitet.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!