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FORSCHUNGSMETHODEN

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4. Datenquellen II: Befragung<br />

4.1. Was ist Befragung?<br />

Alltagsverständnis: verbale Kommunikation zwischen Personen<br />

Wissenschaftliches Verständnis: Informationsfluss zwischen Personen (nicht<br />

zwangsläufig verbaler Art)<br />

Kennzeichen einer wissenschaftlichen Befragung ist die Kontrolle jedes<br />

einzelnen Befragungsschrittes:<br />

Systematische Vorbereitung und Durchführung (präzise Formulierung<br />

der Fragen; genaue Instruktion; Wahl eines adäquaten<br />

Befragungsinstruments usw.)<br />

Berücksichtigt werden müssen dabei v.a. die Befragungssituation sowie<br />

Personenmerkmale des Interviewers und des Befragten (s.u.)<br />

4.2. Klassifikation von Befragungen<br />

4.2.1. Ausmaß der Standardisierung<br />

Man unterscheidet zwischen strukturierten, halb-strukturierten und unstrukturierten<br />

Befragungen.<br />

Eine standardisierte bzw. strukturierte Befragung gibt die Abfolge und den<br />

Wortlaut der Fragen vor. Antwortvorgaben sind dagegen nicht unbedingt notwendig.<br />

Offene Fragen sind also auch in einer standardisierten Befragung durchaus möglich.<br />

Offene Fragen (freie Formulierung der Antworten): bei stetigen Merkmalen<br />

(z.B. Alter) oder wenn die Antworten vorher nicht absehbar sind<br />

Geschlossene Fragen (Vorgabe mehrerer Antwortoptionen): wenn eine<br />

Begrenzung der Antworten auf bestimmte Bereiche sinnvoll erscheint;<br />

einfachere Auswertung<br />

Standardisierte Befragungen eignen sich bei umgrenzten Themenbereichen oder<br />

wenn bereits Vorwissen zu dem betreffenden Thema besteht.<br />

Bei halbstandardisierten Befragungen orientiert sich der Interviewer an einem mehr<br />

oder minder groben Leitfaden. Reihenfolge und Art der einzelnen Fragen sind also<br />

nicht vollkommen vorgeschrieben. Ermöglicht höhere Flexibilität; daher am besten!<br />

Teilweise offene, teilweise geschlossene Fragen<br />

4.2.2. Autoritätsanspruch des Interviewers<br />

Man unterscheidet zwischen „weichen-“, „harten-“ und „neutralen Interviews“.<br />

„Weiche“ Interviews beruhen auf den Prinzipien der Gesprächstherapie (nondirektiv,<br />

emphatisch, wertschätzend, selbstkongruent)<br />

Ziel: aufrichtige, offene und reichhaltige Antworten (ohne Hemmungen)<br />

„Harte“ Interviews: autoritär-aggressiver Fragestil, häufiges Anzweifeln der<br />

Antworten, schnelle Aufeinanderfolge der Fragen<br />

Ziel: „Überrennen“ von Abwehrmechanismen<br />

„Neutrale“ Interviews: Betonung der informationssuchenden Funktion der<br />

Befragung; Fragender und Befragter als gleichwertige Partner<br />

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