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FORSCHUNGSMETHODEN

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8.2.2. Quasi-experimentelle Designs<br />

Merkmale quasi-experimenteller Designs:<br />

1. systematische Manipulation relevanter Variablen<br />

2. KEINE Kontrolle von Störvariablen<br />

Beispiele für quasi-experimentelle Designs:<br />

1. Zeitreihenversuchspläne mit einer Gruppe oder mit statischen Gruppen<br />

1.1. Eingruppen-Zeitreihendesign<br />

Mehrere Vorher- und Nachher-Messungen an einer einzelnen Gruppe<br />

(z.B. ABAB-Plan)<br />

1.2. Zeitreihendesign mit mehreren statischen Gruppen<br />

Mehrere Vorher- und Nachher-Messungen an mehreren Gruppen, die<br />

allerdings nicht durch Randomisierung zustande gekommen sind,<br />

sondern vom Untersucher vorgefunden wurden.<br />

s<br />

Die Unterschiede zu experimentellen Versuchsplänen mit<br />

Wiederholungsmessung:<br />

Keine bzw. unvollständige Ausbalancierung der Reihenfolge<br />

* Im experimentellen Design bedarf es bei mehreren Bedingungen<br />

der vollständigen Permutation dieser Bedingungen: d.h. alle<br />

möglichen Behandlungskombinationen müssen mittels<br />

verschiedener Versuchsgruppen untersucht werden.<br />

Keine Randomisierung zur Kontrolle evtl. Störvariablen<br />

2. Einzelfallversuchspläne<br />

Siehe oben (Forschungsformen): Einzellfallstudien<br />

Nachteile: fehlende inferenzstatistische Verfahren; Problem der<br />

Verallgemeinerbarkeit (externe Validität)<br />

Vor- und Nachteile quasiexperimenteller Designs:<br />

Vorteile: Zeitreihenversuchspläne (ökonomisch, ermöglichen die Untersuchung<br />

von Prozessen); Einzelfallversuchspläne (detaillierte Beschreibung seltener<br />

Phänomene; Brückenschlag zwischen Allgemeiner und Differentieller<br />

Psychologie)<br />

Nachteile: Zeitreihenversuchspläne (Hohe Anfälligkeit für Zeiteffekte und<br />

andere Störvariablen); Einzelfallversuchspläne (s.o.)<br />

8.2.3. Ex-post-facto-Designs<br />

Ableitung von Kausalzusammenhängen aus nicht manipulierten bzw. nichtmanipulierbaren<br />

Variablen (Feldforschung)<br />

Problem: Da die UV nicht aktiv manipuliert wird und dadurch mögl. Störvariablen<br />

nur bedingt kontrolliert werden können, sind die Ergebnisse streng genommen nur<br />

„korrelativ“ zu interpretieren.<br />

Empfiehlt sich bei Fragestellungen, die aus ethischen oder praktischen Gründen nicht<br />

hinreichend operationalisiert werden können.<br />

Exkurs: Forschungsethik<br />

1. Wäge Kosten und Nutzen eines Experiments ab!<br />

2. Übernehme persönlicher Verantwortung!<br />

3. Informiere die Pbn und schließe eine Übereinkunft mit ihnen!<br />

4. Sei offen und ehrlich!<br />

5. Versuchsteilnahme ist freiwillig!<br />

6. Nutze Vpn nicht aus!<br />

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