FORSCHUNGSMETHODEN
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RELIABILITÄT<br />
Jeder Messwert (X) setzt sich additiv aus dem „wahren Wert“ (T) und einem<br />
Messfehler (E) zusammen. Die Reliabilität ist dementsprechend umso größer, je<br />
kleiner der zu einem Messwert X gehörende Fehleranteil E.<br />
Der Idealfall (X=T; E=0) tritt in der Realität quasi nie auf. Ursache dafür sind<br />
technische-, menschliche- und situative Fehlerquellen.<br />
Definition: Die Reliabilität ist der Anteil der wahren Varianz an beobachteter<br />
Varianz.<br />
Je größer dieser Anteil ist, je geringer also die Fehlervarianz ist, desto höher die<br />
Reliabilität.<br />
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Reliabilität zu bestimmen:<br />
Paralleltest-Reliabilität: Vergleichbare Paralleltests werden identischen<br />
Stichproben vorgegeben und deren Ergebnisse miteinander korreliert.<br />
Retest-Reliabilität: Ein und derselbe Test werden einer Stichprobe mehrmals<br />
vorgegeben und die Ergebnisreihen miteinander korreliert.<br />
Innere Konsistenz:<br />
Split-Half-Reliabilität: Test wird in zwei gleichwertige Hälften geteilt und<br />
die Ergebnisse miteinander korreliert.<br />
Konsistenzanalyse: Test wird in beliebig viele Testelemente geteilt und die<br />
Reliabilität über Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfekoeffizienten<br />
bestimmt.<br />
VALIDITÄT<br />
Man unterscheidet zwischen:<br />
1. Inhaltliche Validität<br />
Wie valide bzw. genau ist das Messverfahren in Bezug auf den zu messenden<br />
Inhalt?!<br />
Bestimmungsmaß: Rating von Experten<br />
2. Konstruktvalidität<br />
Wie valide bzw. genau ist das Messverfahren in Bezug auf das zu<br />
untersuchende Konstrukt (z.B. Intelligenz)?!<br />
Bestimmungsmaß: Rating von Experten<br />
3. Kriterienbezogene Validität<br />
Wie genau stimmt der Test mit einem unabhängig vom Test erhobenen<br />
Außenkriterium (z.B. Schulleistung) überein?!<br />
Bestimmungsmaß: Korrelation des Testergebnisses mit einem<br />
Außenkriterium<br />
Außerdem ist zu unterscheiden zwischen interner – und externer Validität:<br />
Interne Validität: Ein Versuch ist intern valide, wenn Veränderungen der AV<br />
eindeutig auf Variationen der UV zurückzuführen sind.<br />
Am höchsten ist die interne Validität dementsprechend, wenn SV=0!<br />
Externe Validität: Ein Versuch ist extern valide, wenn die Ergebnisse der<br />
Stichprobe auf die Population übertragbar sind (Generalisierbarkeit der<br />
Ergebnisse)!<br />
Die externe Validität ist v.a. dann problematisch, wenn unter „realen<br />
Bedingungen“ noch andere Faktoren als in der Untersuchung eine Rolle<br />
spielen.<br />
Die interne Validität ist eine notwendige, aber keineswegs hinreichende<br />
Bedingung für externe Validität!<br />
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