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Erinnern und Verstehen – Schwerpunkte einer nachhaltigen ...

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54 3/2005 epd-Dokumentation<br />

14 Regina Mönch, Mythos Arbeit. Das Beispiel Bitterfeld: In der<br />

Erinnerung verklärt sich die DDR, in: Ebd.<br />

15 Rainer Blasisus, Der heroische Schein. 90 Jahre nach der<br />

Schlacht von Tannenberg sollte der Bedarf an »Rettern« gedeckt<br />

sein, in: FAZ vom 28. 8. 2004; vgl. auch: Jürgen Busche, Heldenprüfung.<br />

Das verweigerte Erbe des Ersten Weltkriegs, München<br />

2004. Zum Gesamtzusammenhang auch: Frithjof Benjamin<br />

Schenk, Tannenberg / Grunwald, in: François / Schulze, Deutsche<br />

Erinnerungsorte, Bd. 1, S. 438-454.<br />

16 Nils Minkmar, Immer das Schlimmste. Das Goebbels-<br />

Experiment in der Goebbelsvilla am Bogensee, in: FAZ vom 25.<br />

8. 2004, S. 33.<br />

17 Mathias Orbeck, Als Woyzeck enthauptet wurde. Heute vor 180<br />

Jahren letzte öffentliche Hinrichtung auf dem Markt. Museum<br />

erinnert Sonntag daran, in: Leipziger Volkszeitung vom 27. 8.<br />

2004, S. 16.<br />

18<br />

Werner Spies, Die Dresdner Entscheidung. Heimkehr des<br />

entflohenen Sohnes: Gerhard Richter stellt s<strong>einer</strong> Heimatstadt ein<br />

Konvolut s<strong>einer</strong> wichtigsten Bilder dauerhaft zur Verfügung, in:<br />

FAZ vom 21. 8. 2004, S. 38.<br />

19 Vgl. die beiden sprechenden Buchtitel bei Edgar Wolfrum,<br />

Geschichte als Waffe. Vom Kaiserreich bis zur Wiedervereinigung,<br />

Göttingen 2001; sowie: Matthias Hass, Gestaltetes Gedenken.<br />

Yad Vashem, Das U.S. Holocaust Memorial Museum <strong>und</strong><br />

die Stiftung Topographie des Terrors, Frankfurt/New York 2002.<br />

20 Vgl. exemplarisch die beiden sehr unterschiedlichen Autobiografien<br />

des Historikers Fritz Klein <strong>und</strong> des Literatur- <strong>und</strong> Theaterwissenschaftlers<br />

Werner Mittenzwei, die solche Fragen, die bis in<br />

die Titelgebung hineinreichen, aus der Perspektive ostdeutscher<br />

Wissenschaftler verhandeln: Fritz Klein, Drinnen <strong>und</strong> Draußen. Ein<br />

Historiker in der DDR, Frankfurt a. M. 2000; Werner Mittenzwei,<br />

Zwielicht. Auf der Suche nach dem Sinn <strong>einer</strong> vergangenen Zeit,<br />

Leipzig 2004.<br />

21 Jörn Rüsen, Geschichtskultur, in: Geschichte in Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Unterricht 46 (1995), S. 513-521. Vgl. auch: Klaus Füßmann/Heinrich<br />

Grüttner/Jörn Rüsen (Hg.), Historische Faszination.<br />

Geschichtskultur heute, Köln 1992.<br />

22<br />

Hannes Heer/Walter Manoschek/Alexander Pollak/Ruth Wodak<br />

(Hg.), Wie Geschichte gemacht wird. Zur Konstruktion von Erinnerungen<br />

an Wehrmacht <strong>und</strong> Zweiten Weltkrieg, Wien 2003.<br />

23<br />

Martin Sabrow/Ralph Jessen/Klaus Große-Kracht (Hg.), Zeitgeschichte<br />

als Streitgeschichte. Grosse Kontroversen seit 1945,<br />

München 2003.<br />

24<br />

Rüsen, Geschichtskultur, S. 513.<br />

25<br />

Ebd., S. 514.<br />

26 Aleida Assmann, Erinnerung als Erregung. Wendepunkte der<br />

deutschen Erinnerungsgeschichte, in: Wolf Lepenies (Hg.), Wissenschaftskolleg<br />

Jahrbuch 1998/99, Berlin 2000, S. 200-220<br />

(hier 219f.).<br />

27 Hans-Günter Hockerts, Zugänge zur Zeitgeschichte: Primärerfahrung,<br />

Erinnerungskultur, Geschichtswissenschaft, in: Aus<br />

Politik <strong>und</strong> Zeitgeschichte, B 28/2001.<br />

28 Vgl. den Faksimile-Text in der Fassung vom November 1789:<br />

Friedrich Schiller, Was heißt <strong>und</strong> zu welchem Ende studiert man<br />

Universalgeschichte?. Reprint des Erstdrucks der Jenaer akademischen<br />

Antrittsrede aus dem Jahre 1789, hrsg. im Auftrag der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena von Volker Wahl, Jena 1996.<br />

Europäisierung <strong>und</strong> Holocaust - Die Rückwirkungen<br />

der internationalen Rezeption der NS-Verbrechen auf<br />

die Erinnerungskultur in Deutschland<br />

Von Thomas Lutz<br />

<strong>Erinnern</strong> <strong>und</strong> <strong>Verstehen</strong> – <strong>Schwerpunkte</strong> <strong>einer</strong><br />

<strong>nachhaltigen</strong> Pädagogik nach Auschwitz.<br />

Tagung der Gesellschaften für Christlich-<br />

Jüdische Zusammenarbeit Görlitz, Dresden<br />

<strong>und</strong> der Friedrich-Ebert-Stiftung, Dresden,<br />

3. – 4. 9. 2004.<br />

I.<br />

Die internationalen Bezüge in der Darstellung der<br />

NS-Verbrechen ergeben sich zwangsläufig aus<br />

den historischen Zusammenhängen. Im Zweiten<br />

Weltkrieg wurde ein großer Teil Europas besetzt<br />

<strong>und</strong> die nationalsozialistische Ideologie hat zu<br />

<strong>einer</strong> Verfolgungs- <strong>und</strong> Völkermordpolitik geführt,<br />

die weit über die üblichen Folgen eines<br />

modernen Krieges für die Zivilbevölkerung hi-<br />

naus Millionen von Menschen das Leben gekostet<br />

hat. Natürlich war die Besatzungspolitik in den<br />

von Deutschland eroberten Ländern sehr verschieden.<br />

Innerhalb der Länder richtete sie sich<br />

gegen verschiedene Gruppen von nach der NS-<br />

Ideologie auszugrenzenden <strong>und</strong> in letzter Konsequenz<br />

zu ermordenden Gruppen oder Gegnern.<br />

Zudem war die Kriegsführung gegenüber Polen<br />

<strong>und</strong> der Sowjetunion auf Gr<strong>und</strong> der Rassenideologie<br />

wesentlich brutaler als in den übrigen besetzten<br />

Ländern.<br />

Obwohl die Geschichte der NS-<br />

Verfolgung eine internationale,<br />

zumindest europaweite war, bilden für die<br />

verschiedenen Formen der Aufarbeitung die<br />

Grenzen der Nationen die wichtigste Zäsur.

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