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Postgeschichte Oberursel - Verein für Geschichte und Heimatkunde ...

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fertig gestellt sein sollte. Gleichzeitig wurde die vorübergehende Poststelle in ein Postamt umgewandelt <strong>und</strong><br />

dem Postsekretär Wenzel als Leiter unterstellt. Weiter waren in dem Postamt eine Teilzeitkraft, zwei<br />

Briefträger <strong>und</strong> ein Paketzusteller sowie eine Reinigungskraft angestellt. Der Postsekretär Helbig wurde ab<br />

dem 1. Mai 1967 neuer Betriebsleiter.<br />

An der Bleiche 2 wurde am 30. April 1968 das neue Postamt im Hause Sulzbach eröffnet. Von diesem<br />

Zeitpunkt an wurde Postsekretär Frey neuer Betriebsleiter. Zum großen Leidwesen der Bevölkerung wurde<br />

im November 1968 der Briefkasten an der Gaststätte „Hainlust“ abgehängt, da wiederholt Ekel erregende<br />

Inhalte darin gef<strong>und</strong>en wurden.<br />

Story:<br />

Ein Postbeamter der <strong>Oberursel</strong>er Post sollte in Weißkirchen/Ts. eine Nachnahmesendung zustellen. Dies<br />

trug sich folgendermaßen zu:<br />

„Es war eine Nachnahmesendung von ungefähr sechzig Mark die der Postbeamte einer Einwohnerin von<br />

Weißkirchen zugestellt <strong>und</strong> kassiert hat. Wie das manches Mal so geht: die Empfängerin des Pakets<br />

manipulierte etwas umständlich mit einigen Geldscheinen, ließ sich herausgeben <strong>und</strong> legte wieder zu mit<br />

den Worten: „So jetzt stimmt´s aber!“. Der Zusteller – vielleicht etwas irritiert durch das hin <strong>und</strong> her des<br />

„Geldgeschäftes“ – kassierte den Betrag <strong>und</strong> ging seiner Wege.<br />

Als er nach verrichteter Zustellung in <strong>Oberursel</strong> „Kasse machte“ <strong>und</strong> er einen Mehrbetrag von 10 Mark<br />

feststellte, ging er in Gedanken die Reihe der Paketempfänger durch <strong>und</strong> stoppte bei der Einwohnerin von<br />

Weißkirchen weil diese ihm etwas umständlich den fälligen Betrag ausgehändigt hatte. Was tat nun der<br />

Postbeamte? Er ging anderntags zu der Einwohnerin <strong>und</strong> rekonstruierte noch einmal das „Wechselgeschäft“,<br />

das beide geführt hatten <strong>und</strong> wobei es zu dem Überschuss von 10 Mark kam. Nun machte die Einwohnerin<br />

von Weißkirchen „Kasse“ – <strong>und</strong> richtig: es fehlten zehn Mark! Freudig händigte nun der Postbeamte seinen<br />

Überschuss der Einwohnerin mit den Worten aus: „Ich dachte es mir ja gleich!“ 123<br />

Weißkirchen/Ts. wird mit dem 1. April 1972 der Stadt <strong>Oberursel</strong>/Ts. einverleibt (Gebietsreform), <strong>und</strong> vom 1.<br />

April 1973 wird die Postanstalt in Weißkirchen/Ts. in „<strong>Oberursel</strong> (Taunus) 5“ umbenannt. Seit dem 1. Juli<br />

1974 wurde die Paketzustellung, die Telegrammzustellung, die Eilzustellung <strong>und</strong> die Briefkastenleerung<br />

sowie die Eingangsverteilung beim Postamt „<strong>Oberursel</strong> 1“ zentralisiert. Die Verlagerung der Briefzustellung<br />

von „<strong>Oberursel</strong> 6“, Stierstadt/Ts. nach „<strong>Oberursel</strong> 5“ Weiskirchen/Ts., am 1. Juli 1974, ist somit Zustellbasis<br />

<strong>für</strong> die Ortsteile Weißkirchen/Ts.<br />

<strong>und</strong> Stierstadt/Ts.<br />

Ehemaliges Postamt „An der Bleiche 2“.<br />

Aufnahme des Verfassers.<br />

Eine weitere Änderung im Postwesen von Weißkirchen/Ts. erfolgte am 29. August 2000. Am Tage zuvor<br />

wurde das Postamt „An der Bleiche“ geschlossen. Mit dem nächsten Tage nimmt eine Postagentur ihre<br />

Tätigkeit auf. Diese ist in dem Bürobedarfsladen von Klaus-Dieter Tessarek eingerichtet worden. Tessarek<br />

war ehe er sich als selbstständiger Geschäftsmann niederließ Postbeamter <strong>und</strong> kannte das Metier aus<br />

seiner vergangenen Zeit.<br />

123 Taunus Anzeiger, Nr. 149 v. 13. Dezember 1962.<br />

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