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Postgeschichte Oberursel - Verein für Geschichte und Heimatkunde ...

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<strong>Oberursel</strong>er Postverhältnisse nach der Inflation.<br />

Am 1. Dezember 1923 war die Inflation zu Ende. Dies wirkte sich auch auf die Post <strong>und</strong> natürlich besonders<br />

auf deren Gebühren aus. Am 30. November 1923 kostete eine Postkarte noch 30.000.000.000. = 30<br />

Milliarden Reichsmark im Ortsbereich, ein Brief nach einem anderen Ort 100.000.000.000 = 100 Milliarden<br />

Reichsmark. Nun am nächsten Tag kosteten eine Postkarte im Ortsbereich nur noch 3 Rentenpfennige <strong>und</strong><br />

der<br />

Brief nach außerhalb 10 Rentenpfennige. Dies hatte zur Folge dass auch neue Briefmarken verausgabt<br />

werden mussten mit den entsprechenden neuen Werten. Damals gehörte <strong>Oberursel</strong>/Ts. postalisch zum<br />

Oberpostamtsbezirk von Frankfurt am Main, dessen Sitz in der Friedrich-Ebert-Anlage gegenüber dem<br />

Messegelände war.<br />

Eine nicht anerkannte Drucksache mit einer 3 Rentenpfennig-Briefmarke, gültig ab dem 1. Dezember 1923. 10 Pfg. Nachgebühr<br />

(Strafgebühr) <strong>und</strong> 10 Pfg. Porto, sowie ein Portokontrollstempel. Tagesstempel von <strong>Oberursel</strong>/Ts.<br />

Der Oberpostmeister <strong>und</strong> Rechnungsrat Richard Hellbach ist am 1. Juli 1923 pensioniert worden. Sein<br />

Nachfolger, Obermeister Hermann Weber trat am 1. März 1924 seinen Dienst als Amtsvorsteher an,<br />

nachdem er das Amt seit dem Ausscheiden von Richard Hellbach kommissarisch verwaltet hatte. Im Januar<br />

1926 wurde die I. Zone der Rheinlandbesetzung aufgehoben <strong>und</strong> die Franzosen zogen sich zurück. Somit<br />

war der alte Postbezirk von <strong>Oberursel</strong>/Ts. wieder vollständig hergestellt. (Siehe vorherigen Abschnitt mit der<br />

Karte des besetzten Gebietes.)<br />

In der Stadt bestand eine „<strong>Verein</strong>igung der Industriellen in <strong>Oberursel</strong>" welche über wichtige Tagesfragen<br />

berieten. Am 10. Dezember 1925 war Herr Oberpostmeister Hermann Weber zu einer Zusammenkunft der<br />

<strong>Verein</strong>igung geladen um über "Die bisher eingetretenen <strong>und</strong> in Aussicht genommenen Verbesserungen <strong>und</strong><br />

Neueinrichtungen des Post- <strong>und</strong> Fernsprechwesens" zu referieren.<br />

Für 1927 ist eine "Übersicht über die Belastung der „Briefzustellung" in unserer Stadt erhalten geblieben:<br />

Briefsendungen: 2128; Zeitungen: 852; davon werden im Durchschnitt abgetragen bei der:<br />

1. Zustellung: 1.524 Briefe, <strong>und</strong> Zeitungen 516;<br />

2. Zustellung: 605 Briefe, <strong>und</strong> 335 Zeitungen.<br />

Nun am 1. Oktober 1928 wurde der Hilfskreis Königstein aufgelöst <strong>und</strong> es kehrten wieder postalisch normale<br />

Verhältnisse ein. Nach Verhandlungen mit der Deutschen Regierung zogen die französischen Truppen am<br />

30. Juni 1930 sich von Mainzer Brückenkopf zurück. Damit endete die Besetzung von deutschem Gebiet.<br />

Das Jahr 1929 sollte das Ende der „Postkutschen Ära“ in <strong>Oberursel</strong>/Ts. sein. Zu dieser Zeit fuhr lediglich<br />

eine Paketkutsche innerhalb der Stadt um die Päckereien auszuliefern. Die örtlichen Zeitungen berichteten<br />

groß über das Ereignis. Hier ein kleiner Ausschnitt davon. Der <strong>Oberursel</strong>er Lokalanzeiger berichtet in seiner<br />

Nummer 35, vom 1. Mai 1929:<br />

58<br />

„Morgen „Morgen muss muss ich ich fort fort von von hier!"<br />

hier!"

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