Postgeschichte Oberursel - Verein für Geschichte und Heimatkunde ...
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Eisenbahnen<br />
Eisenbahnen<br />
Bereits im Jahre 1851 wird im Taunuswächter in der Rubrik Eingesandt folgendes unter der Überschrift:<br />
„Die Eisenbahn von Düsseldorf über Limburg/L. nach Frankfurt am Main“. vorgeschlagen:<br />
„(...). Von Limburg über Weilburg <strong>und</strong> Wetzlar nach Gießen zur Ausmündung in die Main = Weser Bahn<br />
bezeichnet ist. Von Limburg über Weilburg <strong>und</strong> Wetzlar nach Gießen, sind 12 Wegst<strong>und</strong>en, die zur<br />
Eisenbahn gebaut werden müßten, welchem Bahnzuge jedoch auch viele Schwierigkeiten des Terrains<br />
feindlich entgegen treten; von Gießen auf der Main = Weser Bahn nach Frankfurt sind mit dem Umwege von<br />
Vilbel nach Frankfurt 13 Wegst<strong>und</strong>en, mithin würde dieser projektirte Bahnzug 25 Wegst<strong>und</strong>en betragen.<br />
Ein viel kürzerer Weg, ist aber von der Natur dadurch bezeichnet, Daß sie zwischen Camberg <strong>und</strong> Finstern =<br />
Thal, so wie die Köppernerbach hinunter, die Bergketten des Taunus durchschnitten hat. Eine Eisenbahn<br />
von Limburg über Camberg, Finstern = Thal, Ansbach, Kloster Thron, auf den rechten Ufer der<br />
Köppernerbach bis nach Friedrichsdorf <strong>und</strong> von da über Bad Homburg, <strong>Oberursel</strong> <strong>und</strong> Eschborn, zur Taunus<br />
Eisenbahn, würde höchsten 15 Wegst<strong>und</strong>en, mithin 10 St<strong>und</strong>en weniger als über Gießen nach Frankfurt<br />
betragen.(...)“ 75<br />
Dieser Plan wurde nicht ausgeführt, genauso wie ein Plan, eine Eisenbahnlinie von Bonames direkt nach<br />
Homburg v.d.H. zu bauen. 76 Es war die Zeit, dass man in allen modernen Dingen, auch in <strong>Oberursel</strong>/Ts.<br />
unruhig wurde <strong>und</strong> der Taunuswächter ein gutes Sprachrohr hier<strong>für</strong> war. So schreibt er:<br />
„Nichts beschäftigt bei uns so die Gemüter, als die Führung der zu erbauenden Zweigeisenbahn nach<br />
Homburg. Von den in Frage stehenden Plänen würde einer die Bahn ganz nahe an unsere Stadt<br />
vorüberführen, <strong>und</strong> dieser soll die wenigsten Schwierigkeiten des Terrains <strong>und</strong> deshalb auch die geringsten<br />
Kosten <strong>für</strong> sich haben. (...)“.<br />
„(...). — Es ist aber auch Zeit, daß sich <strong>Oberursel</strong> bei solchen Lebensfragen einmal regt. Wer weiß, was<br />
diese Stadt ist <strong>und</strong> was sie sein könnte, wenn sie immer mit der zeit vorangegangen wäre <strong>und</strong> nicht so<br />
manches Glück, welches sich ihr schon vor Jahrh<strong>und</strong>erten bot, von sich gestoßen hätte (...)“. 77<br />
Die Vorarbeiten zum Bau der Eisenbahn von Frankfurt am Main nach Homburg v.d.H. gestalteten sich sehr<br />
schwierig. Ging doch die Bahn über fünf verschiedene Territorien. Die Konzession vom Herzogtum Nassau<br />
wurde am 14. April 1859 erteilt, von Hessen- Homburg <strong>und</strong> Frankfurt am Main am 10. Mai 1859 <strong>und</strong> vom<br />
Großherzogtum Hessen−Darmstadt am 21. Juni 1859. Bockenheim zum Kur<strong>für</strong>stentum Hessen gehörig,<br />
wurde zunächst umgangen, <strong>und</strong> erst ab dem 10. April 1880 wurde es in die Strecke aufgenommen. Die<br />
Inbetriebnahme der Strecke erfolgte am 10. September 1860 <strong>und</strong> ging vom Main − Weser − Bahnhof in<br />
Frankfurt am Main über Rödelheim, Weißkirchen/Ts., <strong>Oberursel</strong>/Ts. nach Homburg v.d.H. Die Post <strong>und</strong> die<br />
Personen, sowie das Gepäck wurden nun mit der Bahn transportiert. Dies ist gleich zu Anfang durch einen<br />
Vertrag zwischen der Eisenbahngesellschaft <strong>und</strong> der Post festgelegt worden. Gleichzeitig war dies das Ende<br />
der Postkutschenfahrten zwischen Homburg v.d.H. <strong>und</strong> Frankfurt am Main über <strong>Oberursel</strong>/Ts. Im Jahre 1862<br />
wurde der Abgang der Züge nach dem Taunusbahnhof verlegt.<br />
„Zwischen dem im Namen <strong>und</strong> Auftrag der Fürstlich Thurn <strong>und</strong> Taxis´schen Postverwaltung handelden Post-<br />
Inspector Jakob Hoffmann <strong>und</strong> dem Bahn- Director Heinrich Förster als Bevollmächtigter der Homburger<br />
Eisenbahn- Gesellschaft ist heute nachstehender Vertrag.(...) .<br />
§.1 Die Postanstalt verzichtet der Eisenbahn- Gesellschaft gegenüber auf alle Entschädigungsansprüche<br />
wegen der Beeinträchtigung des nutzbaren Eigenthums des Postregals durch den Betrieb der Homburger<br />
Eisenbahn. In gleicher Weise verzichtet die Eisenbahn Gesellschaft der Postverwaltung gegenüber auf die<br />
Zahlung der vollen Tarifsätze <strong>für</strong> die zu transportirenden Postsendungen.“ 78<br />
75 Der Taunuswächter, 1851, S. 187/188.<br />
76 Der Taunuswächter, Nr. 15, v. 19. Februar 1852.<br />
77 Der Taunuswächter, Nr. 26, v. 28. März 1852.<br />
78 FZA, Regensburg, PA. 311.<br />
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