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Postgeschichte Oberursel - Verein für Geschichte und Heimatkunde ...

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Weiter hinten, bei der Aufzählung der Postbediensteten in den nassauschen Postexpeditionen finden wir<br />

unter <strong>Oberursel</strong>/Ts. den Namen von „Peter Weikert, prov. Postexpeditor“. Dies war im Jahre 1855 nicht<br />

möglich, da der erste Postexpeditor, wie bereits gesagt, der Hospitalverwalter „Jakob Phildius“ war. 1857<br />

bekam <strong>Oberursel</strong>/Ts. noch den Ort Kalbach als Zustellbereich dazu. Dieser Zustellbereich bestand etwa 100<br />

Jahre lang. Erst in den Jahren 1961 <strong>und</strong> 1964 gab es Änderungen in diesem Bereich. Die Briefe <strong>und</strong><br />

sonstige Postsendungen mussten die Absender dem Postexpeditor persönlich bringen, denn es gab noch<br />

keine Briefkästen in der Stadt. Dort wurden sie mit Hilfe der Brieftaxe <strong>und</strong> dem Meilenzeiger nach Gewicht<br />

<strong>und</strong> Entfernung taxiert <strong>und</strong> konnten, so man wollte, mit Frankomarken (Briefmarken) freigemacht werden.<br />

<strong>Oberursel</strong>/Ts. ist von der Postexpedition <strong>und</strong> der Posthalterei in Homburg v.d.H. mit Post versorgt worden.<br />

Die Post nach Homburg v.d.H. kam von Frankfurt am Main mit der Postkutsche. Da zwei Botengänge<br />

zwischen <strong>Oberursel</strong>/Ts. <strong>und</strong> Homburg v.d.H. eingerichtet waren, mussten sich diese nach den Ankünften der<br />

Postkutschen richten. Die Kutschen gingen in Frankfurt am Main zu folgenden Zeiten nach Homburg v.d.H.<br />

ab:<br />

„auf 10 ½ Vormittags, 12 ½ Mittags, 3 ½, 6 ½ <strong>und</strong> 8 Abends ab“. 36<br />

Erstausgabe von Thurn <strong>und</strong> Taxis Frankomarken (Briefmarken) von 1852/1858.<br />

Diese Briefmarken galten auch bei der Eröffnung der <strong>Oberursel</strong>er Postexpedition<br />

Auf jeden Brief <strong>und</strong> jede Postsendung wurde am Abgangsort ein Stempel mit Ort <strong>und</strong> Datum abgeschlagen.<br />

Man konnte an Hand von diesem die Entfernung feststellen <strong>und</strong> das Porto am Eingangsort der Postsendung<br />

nachberechnen, falls noch kein Porto bezahlt war. Wurden die bereits eingeführten Frankomarken<br />

verwendet, so wurden diese mit dem Ringnummernstempel entwertet <strong>und</strong> der Ortstempel daneben gesetzt.<br />

<strong>Oberursel</strong>/Ts. hatte die Nummer 339 des Ringnummernstempels. Es war also der 339 Ort mit einer Thurn<br />

<strong>und</strong> Taxisschen Postexpedition. Alle aufgegebenen Briefe wurden in eine Liste eingetragen <strong>und</strong> alle<br />

ankommenden Briefe bekamen alle einen Ankunftstempel (Tagesstempel) auf der Rückseite des Briefes<br />

abgeschlagen. Bereits Ende 1856 bat Jakob Phildius um Erhöhung seiner Bezüge. Dies wurde von der<br />

Ober-Post-Direktion zunächst abgelehnt. Am 14. Juni 1857 erneuerte er bei der Direktion seine Bitte um<br />

Gehaltserhöhung. Nachdem das Kursbüro den Geschäftsumfang der hiesigen Postexpedition <strong>für</strong> die VI te<br />

Klasse einstufte <strong>und</strong> andererseits in finanzieller Hinsicht <strong>Oberursel</strong>/Ts. in die IV te Stufe zu „locieren“ wäre,<br />

gab es einen Durchschnitt <strong>für</strong> die V te Klasse. In dieser Klasse hatte ein Expeditor nach einer angenommenen<br />

Norm 300 fl. (Gulden) Reineinkommen jährlich zu beanspruchen. Die damaligen Brutto-Einnahmen<br />

betrugen:<br />

36 Frankfurter Zeitung v. 30. September 1856.<br />

32<br />

1) Fixum 50 fl.<br />

2) 5% Tantiemen 46 fl. 3 xr.<br />

3) Emolumenten laut Fassion 362 fl. 3 xr.<br />

4) Amtskostenbeitrag 15 fl.<br />

im Ganzen 473 fl. 6 xr.

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