50 Jahre Theater im Bahnhof
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Erste Aufführungen in eigener Verantwortung. Bereits das zweite<br />
Historienstück bescherte ein ausverkauftes Haus. Über 600 Menschen<br />
wollten die Premiere in der Sport- und Kulturhalle in Dielhe<strong>im</strong> sehen.<br />
eingeschworen. Aus diesem Grund gingen die<br />
jungen „Herren“, (genauer gesagt waren es<br />
Teenager) sehr sorgsam zu Werke. Kompromisse<br />
wurden eingeplant, Etappen festgelegt und<br />
Teilverbündete gesucht. Schon kurze Zeit später<br />
wurde ein wichtiger Erfolg verbucht, einer der<br />
wichtigsten Männer <strong>im</strong> Ort, Pf. Martin Walter,<br />
(„Der Fußballpfarrer“) konnte als Sympathisant<br />
gewonnen werden. Das war bereits ein<br />
Meilenstein. Denn mit Ihm war der Zugriff auf<br />
den Pfarrsaal mit Bühne und auf einen großen<br />
Fundus an Kostümen gegeben. Die Symphatie<br />
wurde kurzerhand und klugerweise zur Allianz<br />
ausgebaut: Ihm wurde nahegelegt, die <strong>im</strong><br />
Pfarrsaal für seinen Fußballclub SG Dielhe<strong>im</strong><br />
stattfindende Weihnachtsfeier mit Laienspieleinlage<br />
doch einfach den jungen Spielwilligen zu<br />
überlassen. Er war begeistert über so viel jugendlichen<br />
Elan und stellte dafür einen Probenraum<br />
zur Verfügung. Neudeutsch ausgedrückt,<br />
war eine Win Win-Situation entstanden. Beide<br />
Parteien profitierten voneinander. Allerdings<br />
überließ er nichts dem Zufall. Stück und Inhalt<br />
unterlagen der freiwilligen Selbstkontrolle und<br />
zu den Proben war er meist anwesend. Das<br />
vorgeschlagene Stück mit Namen „Der Bergteufel“<br />
überzeugte ihn, da der Teufel <strong>im</strong> Stück<br />
vom Guten besiegt wurde. Es konnte losgehen.<br />
Jetzt galt es nur noch ein kleines Problem zu<br />
überwinden: Es gab keinen Spielleiter, geschweige<br />
denn genügend SchauspielerInnen<br />
für die 11 Rollen, inklusive der 2 Damenrollen.<br />
Nach dem Motto, wenn man will, geht alles,<br />
wurde der Spielleiter festgelegt. Best<strong>im</strong>mt wurde<br />
derjenige in der Runde, der auf die größte<br />
Erfahrung seiner seit <strong>Jahre</strong>n schauspielernden<br />
Brüder verweisen konnte. Das restliche Ensemble<br />
wurde aus dem Freundeskreis und oft unter<br />
Bitten und Betteln rekrutiert. Jetzt wurde heftig<br />
Text gelernt und geprobt in einem per Ölofen<br />
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