50 Jahre Theater im Bahnhof
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Neuzeit Wie, was, wo und wie.<br />
Alt und Jung <strong>im</strong> Tandem. Spielplan, und dann?<br />
Quo vadis, <strong>Theater</strong> <strong>im</strong> <strong>Bahnhof</strong>?<br />
A<br />
lter <strong>Bahnhof</strong> - neue Möglichkeiten! So<br />
könnte man, zugegeben etwas<br />
gerafft, die heraufbrechende „neue<br />
Zeit“ für das <strong>Theater</strong> <strong>im</strong> <strong>Bahnhof</strong> bezeichnen.<br />
Gesellschaftliche Veränderungen hielten in<br />
<strong>im</strong>mer stärkerem Maße in der Gruppe und<br />
auch <strong>im</strong> nun nicht mehr ganz so beschaulichen<br />
Dielhe<strong>im</strong> Einzug.<br />
Tradierte und<br />
liebgewonnene<br />
Veranstaltungen<br />
„zogen“ nicht mehr.<br />
Tanzveranstaltungen<br />
mit Livemusik<br />
wurden von<br />
Diskotheken<br />
abgelöst, und auch<br />
diese bekamen<br />
relativ schnell das Etikett „out“. Die Macher der<br />
ehemaligen „Spielgruppe“ kamen ins „gesetzte“<br />
Alter und Familie und Beruf forderten ihren<br />
Tribut. Noch wurden Hochzeiten und andere<br />
Feste <strong>im</strong> <strong>Theater</strong>kreis „würdig“ begangen, doch<br />
<strong>im</strong>mer schneller wurde klar: Der Vereinsbetrieb<br />
<strong>im</strong> herkömmlichen Stil lässt sich nicht mehr<br />
halten. Tourneen waren schon längere Zeit auf<br />
Grund des Verschwindens der „Winterfeiern“<br />
und aus Mangel an Helfern obsolet geworden.<br />
Zu aufwändig gerieten die Vor- und Nacharbeiten.<br />
Spielstätten, wie den Pfarrsaal, hat man<br />
einer anderen Best<strong>im</strong>mung zugeführt, und die<br />
Kleinkunstfestivals wurden noch rechtzeitig vor<br />
den roten Zahlen aus dem Programm genommen.<br />
Neue Ideen waren also gefragt. Und was<br />
lag näher, als den neuen Namen „<strong>Theater</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Bahnhof</strong>“ mit Leben zu füllen und den <strong>Bahnhof</strong><br />
zum Mittelpunkt zu machen? Schnell gab es<br />
erste zaghafte<br />
Versuche: Der<br />
Spielplan<br />
Wirtschaft.<br />
ehemalige<br />
Schalterraum mit<br />
seinem originellen<br />
Schild: „Bitte nicht<br />
auf den Boden<br />
spucken“ wurde<br />
kurzerhand zur<br />
Kabarettbühne<br />
umfunktioniert und<br />
erfolgreich bespielt. Viele Honoratioren und<br />
„Multiplikatoren“ wurden dazu eingeladen.<br />
Denn es galt zu zeigen, was geschaffen wurde:<br />
ein ordentliches Haus mit vielen Möglichkeiten.<br />
Doch das Wichtigste war, das Haus ermöglichte<br />
das Proben ohne Hinternisse. Das wiederum<br />
begünstigte die Qualität der Aufführungen.<br />
Produktionen, wie „Der zufällige Tod eines<br />
Anarchisten“ von Dario Fo, um nur ein Stück<br />
herauszugreifen, wurden möglich; ein Stück,<br />
das auch auf Spieltagen und einer Profibühne<br />
in Heidelberg gespielt wurde. Die neue<br />
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